“Wir haben dumme Fehler gemacht”

Österreich muss sich auch beim dritten WM-Spiel in Tampere geschlagen geben.
Tampere Die Enttäuschung bei der österreichischen Eishockey-Nationalmannschaft war groß. Die 2:6-Pleite gegen Dänemark war eine besonders bittere Pille für Marco Rossi und Co., denn die rot-weiß-rote Auswahl hatte trotz des deutlichen Ergebnisses Chancen auf Punkte bei dieser WM. Doch die Mannschaft von Trainer Roger Bader ließ eigene Chancen fahrlässig liegen und traf zwei Mal nur die Torumrandung. Ganz anders die Dänen, welche die Fehler der Österreicher in der Defensive eiskalt ausnutzten und am Ende einen Kantersieg einfuhren. Für die Nordeuropäer war es bereits der dritte Sieg im dritten Spiel, sie dürfen nun vom Viertelfinale träumen.
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Ohne Reinbacher, mit Ganahl
„Ich finde es extrem bitter; erstens zu verlieren und dann auch noch so hoch. Wir haben sehr vieles gut und richtig gemacht, was wir uns vorgenommen haben. Mit dem 1:2 sind wir zurückgekommen, nach dem 2:3 hatten wir starke Momente. Das Tor, das wir dann in Unterzahl bekommen haben, hat uns den Stecker gezogen. Der Puck ist häufig für die Dänen gesprungen. Denn die Leistung hat mich sehr positiv gestimmt“, sagte Bader in einer ersten Reaktion nach der Partie.
Der Schweizer musste auf David Reinbacher nach dessen Verletzung aus dem Spiel gegen die Schweden verzichten und ersetzte auch Henrik Neubauer. Dafür rückten Manuel Ganahl und Steven Strong wieder in den ÖEHV-Kader. Im Tor setzte Bader wieder auf David Kickert statt Bernhard Starkbaum, doch der Salzburg-Goalie erwischte einen schwachen Tag und sah bei mehreren Gegentreffern nicht gut aus.

Die erste Möglichkeit der Partie vergab allerdings Mario Huber (9.), ehe die Dänen durch ihren einzigen NHL-Spieler, Nikolaj Ehlers, in Führung gingen (10.). Im zweiten Abschnitt gelang Kapitän Thomas Raffl mit einem per Schlittschuh abgefälschten Schuss von Peter Schneider der zu diesem Zeitpunkt verdiente Ausgleich (28.). Es folgte die offensiv beste Phase der Österreicher, in der Defensive schlich sich jedoch der Schlendrian ein. Niklas Andersen hämmerte die Scheibe zum 2:1 ins Netz, zuvor war ein harter Check gegen Benjamin Nissner nicht geahndet worden.

„Dumme Fehler“
Auf der Gegenseite traf Thimo Nickl nur die Stange, kurz darauf erhöhte Jesper Jensen Aabo völlig freistehend auf 3:1 (47.). Nur zwei Minuten später servierte Rossi, der einige Male sein Können aufblitzen ließ, den Puck ideal zu Schneider, der aus kurzer Distanz das 2:3 markierte (49.). Wer nun auf eine rot-weiß-rote Schlussoffensive gehofft hatte, wurde enttäuscht. Wieder trafen die Dänen, dieses Mal erwischte Nicklas Jensen Kickert im Powerplay zwischen den Beinen und ließ damit das Spiel endgültig zugunsten der Dänen kippen. „Wir haben dumme Fehler gemacht, für die wir bestraft wurden. Das ist nicht akzeptabel“, sagte Rossi. „Es ist viel Frustration dabei, wir sind nicht happy. Wir sind ab und zu viel zu gemütlich, spielen den Puck herum, müssen bessere Entscheidungen machen“, erklärte der Rankweiler.

Bereits heute bekommt es die österreichische Auswahl mit der USA zu tun. Die Entscheidung im Kampf gegen den Abstieg wird aber erst am Montag gegen Ungarn fallen.