Altach vollführt eine Gratwanderung
Am Freitag heißt es in Ried: Mit Sieg in Richtung Klassenerhalt.
Altach Es gilt, am Freitag müssen die Spielern liefern, ab 19.30 Uhr in Ried heißt es „Mann gegen Mann“. Altachs Weg aus der sportlichen Krise gleicht einem Ritt auf der Riesenwelle, ist eine echte Gratwanderung. Denn die Aufbruchstimmung zu Beginn der Qualirunde nach dem Sieg gegen die WSG Tirol (1:0)erfuhr mit der Derbyniederlage (0:1) einen schnellen Dämpfer und gipfelte zuletzt nach der Heimniederlage gegen Hartberg (0:1) in einer Art Untergangsstimmung. Es war der Auftritt der Mannschaft, der für viel Kritik gesorgt hat – und Nebenschauplätze aufgerissen hat. Und so begann die Trainingswoche vor dem Entscheidungsspiel in Ried mit An- und Aussprachen und dem Gefühl des Trainers, dass seine Worte bei allen angekommen seien. Wenn denn der Maßstab die Reaktion der Spieler auf dem Platz ist.
Die letzte Etappe
Auch Verteidiger Felix Strauss stellt die Gemeinschaft in den Mittelpunkt. „Es ist geklärt worden, und jetzt steht was ganz anderes im Mittelpunkt, nämlich das Spiel in Ried. Darauf kommt es an und auf den Klassenerhalt. Egal was war, jetzt ist Performance angesagt.“ Und der 22-Jährige wurde noch deutlicher: „Wir wissen alle, das was gegen Hartberg war, brauchen wir nicht mehr liefern. Das wird so nicht mehr passieren, das kann ich zu 100 Prozent versprechen.“ Hartberg, so Strauss, interessiere jetzt niemanden mehr, der ganze Fokus liege auf dem Ried-Spiel.
Für Cheftrainer Klaus Schmidt (55) beginnt mit dem Duell gegen das Tabellenschlusslicht die „letzte Etappe“ auf dem Weg zum Klassenerhalt. Diese sei jetzt schwieriger, weil „nur noch zwei Mannschaften übrig sind“. Und deshalb erwartet er ein Spiel „Mann gegen Mann“ oder anders ausgedrückt „eine Rauferei“. Letztendlich ist es jedoch eine mentale Geschichte, in der jeder Spieler bei sich sein und in der man als Gruppe mit der richtigen Strategie überleben muss. „Der Trend ist nicht unser Freund“, weiß Schmidt um die bevorstehende Gratwanderung. „Dass so eine Qualirunde nervlich, psychisch und körperlich eine Ausnahmesituation für jeden Spieler darstellt, steht außer Frage.“ Letztendlich darf nicht vergessen werden, dass es Menschen sind, die – jeder einzelne von ihnen – mit Tiefschlägen anders umgeht.
Überraschungsmomente
Was die taktische Ausrichtung gegen Ried betrifft, so will Schmidt Überraschungsmomente ins Spiel einfließen lassen. Wohlwissend, dass die langen Bälle auf Sturmspitze Atdhe Nuhiu von den Gegnern schon sehr genau analysiert worden sind. In Altach hingegen hat man sich genau mit den Standards von Ried auseinandergesetzt. „Ja, die sind ein Thema, aber nicht nur jene von Ried, auch unsere“, so Schmidt, der wieder auf Kapitän Lukas Jäger zurückgreifen kann. Möglicherweise kehren mit Marko Lazetic und Johannes Tartarotti zwei weitere Spieler zurück – in den Kader für das Ried-Spiel.
„Wir wissen alle, das was gegen Hartberg war, brauchen wir nicht mehr liefern.“
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.