Deshalb glaubt Austrias Topstürmer an den Derbysieg

Lukas Fridrikas geht selbstbewusst in das Derby am Samstag gegen den SCR Altach.
Lustenau Eines muss man der Lustenauer Austria lassen: Sie weiß, wie man Goalgetter produziert. Angefangen hat alles mit einem gewissen Ronivaldo. Im Sommer 2017 kam der Brasilianer in der Stickergemeinde an – und schlug ein wie eine Bombe. In drei Saisonen gelangen dem Stürmer in insgesamt 87 Pflichtspielen für die Grün-Weißen satte 72 Tore. Danach wechselte er nach Innsbruck. In Lustenau stellte man sich berechtigt die Frage: Wer soll diesen Abgang kompensieren? Da hat noch keiner Haris Tabakovic gekannt. Der Schweizer kam als „No-Name“ nach Lustenau, erzielte in zwei Saisonen in 48 Matches unglaubliche 46 Treffer und war maßgeblich am Aufstieg in die Bundesliga beteiligt. Doch auch Tabakovic verließ Grün-Weiß. Plötzlich stand man zwar in der Bundesliga, aber ohne wirklichen Stoßstürmer.
“Das letzte Derby ist immer das wichtigste. Deshalb wollen wir auch dieses gewinnen.”
Lukas Fridrikas, Stürmer Austria Lustenau
Auftritt Teixeira



Aber erneut stieg ein Austrianer in ungeahnte Höhen. Bryan Teixeira, im Meisterjahr noch Wechselspieler, avancierte im Herbst 2022 zum Topscorer der Bundesliga, was ihm einen Vertrag bei Sturm Graz einbrachte und der Austria einen noch nie dagewesenen Geldfluss in die Vereinskasse – kolportierte 1,2 Millionen gingen für den Nationalspieler der Kap Verden über den Ladentisch. Damit schrieb die Austria zwar wieder schwarze Zahlen, aber erneut musste die Mannschaft sportlich einen herben Aderlass hinnehmen.
Fridrikas, bitte übernehmen

Egal, dachte man sich – denn wir haben ja Lukas Fridrikas. Der 25-jährige Wiener stieß im Sommer 2022 zu den Grün-Weißen, erzielte im Herbstdurchgang auch drei Tore, doch insgesamt gesehen spielte der Sohn der Welthandballerin 1999, Ausra Fridrikas, eine durchwachsene Hinrunde. „Ich habe sicherlich ein wenig Zeit gebraucht, bis ich hier richtig ankam. Auch körperlich war ich noch nicht am Limit“, blickt der Stürmer zurück.
Dafür folgte eine wahre Explosion im aktuellen Frühjahr. Der ehemalige FC- Dornbirn-Kicker entwickelte sich zum absoluten Goalgetter, hält derzeit bei elf Treffern. Keinem Austrianer gelangen mehr Tore in einer Bundesligasaison. „Aber die Saison ist ja noch nicht zu Ende, ich will unbedingt noch den einen oder anderen Treffer draufpacken“, erklärt Fridrikas selbstbewusst. Auf Lustenaus besten Bundesligatorschützen Tamas Tiefenbach (1997 bis 2000) fehlen nur mehr sechs Treffer. „Die Marke werde ich knacken – wohl eher nicht in den letzten beiden Matches. Aber ich habe ja noch etwas Zeit hier in Lustenau“, so der 25-Jährige und spielt damit seinen Vertrag in der Stickergemeinde bis 2024 plus Option an. Die Chancen stehen also diesmal gut, dass ein Topstürmer nicht gleich wieder den Klub verlässt.
Torjubel als Glücksbringer

„Der Fokus liegt zurzeit sowieso auf dem Derby in Altach“, gibt Fridrikas zu. Und auch, dass „ich uns als Favorit in diesem Spiel sehe. Die Gründe liegen auf der Hand: Wir haben bislang alle drei Derbys gewonnen und stehen in der Tabelle vor ihnen.“ Wobei ihm auch bewusst ist, was morgen auf dem Spiel steht. „Altach will unbedingt endlich gegen uns punkten, am besten siegen. Das lassen wir nicht zu, denn das letzte Derby ist immer das wichtigste.“
Geht es nach ihm, soll es auch im siebten Spiel in Folge einen Fridrikas-Treffer geben. Und damit seinen mittlerweile in ganz Österreich bekannten Torjubel. Die Bedeutung: „Das ist ein spezieller Gruß an meine Freundin, den ich erstmals beim 1:0 zu Hause gegen Wolfsberg praktizierte. Seitdem habe ich immer getroffen.“ Auch ein Rekord.
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