Eileen Campbell ist Österreichs Spielerin der Saison

Sport / 29.05.2023 • 16:45 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
Eileen Campbell, im Bild mit Altach-Cheftrainer Bernhard Summer, strahlt ob der Auszeichnung als Spielerin der Saison. <span class="copyright">gepa</span>
Eileen Campbell, im Bild mit Altach-Cheftrainer Bernhard Summer, strahlt ob der Auszeichnung als Spielerin der Saison. gepa

Ehemalige Mehrerau-Absolventin als Österreichs Spielerin der Saison ausgezeichnet. Auf Rang zwei landete mit Linda Natter eine weitere Spielerin der SPG SCR Altach/FFC Vorderland.

Altach Mit dem 1:0-Sieg in Neulengbach hat sich die SPG SCR Altach/FFC Vorderland die Chance auf den zweiten Tabellenplatz in der Frauen-Bundesliga bewahrt. Dank eines Kopfballtreffers von Linda Natter (29.) liegt man vor dem letzten Spieltag weiter drei Punkte hinter den Sturm-Frauen auf Rang drei – in Lauerstellung. Denn eines steht schon jetzt fest: Am kommenden Sonntag (11 Uhr, gegen Austria Wien)) wird in der Cashpoint Arena ein besonderes Jahr für die Altacher Frauen zu Ende gehen – die Feier ist schon vorprogrammiert. Denn mit Eileen Campbell und Linda Natter stellten die Heimischen die beiden überragenden Spielerinnen in der Bundesliga.

Eileen Campbell (links) in Aktion. <span class="copyright">gepa</span>
Eileen Campbell (links) in Aktion. gepa
Eileen Campbell mit Österreichs Interims-Fußballpräsident Johann Gartler. <span class="copyright">gepa</span>
Eileen Campbell mit Österreichs Interims-Fußballpräsident Johann Gartler. gepa

Campbell, die erst im Februar als Vorarlbergs Fußballerin des Jahres 2022 ausgezeichnet wurde, durfte sich nun über die Auszeichnung „Spielerin der Saison 2022/23“ freuen – gewählt von den Trainern, Sportdirektoren und Präsidenten der Klubs. Dabei war die 22-jährige, vierfache Nationalspielerin jeweils dreimal auf Platz gereiht, vier Mal landete die Stürmerin mit irischen Wurzeln auf Rang zwei.

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„Ich bin sehr überrascht, denn ich habe davon nichts gewusst und auch nicht damit gerechnet. Wenn man dann so überrascht wird, ist es natürlich umso schöner. Ich bin sehr stolz, weil ich auch schon viele Verletzungen hinter mir habe. Wenn man dann so eine Auszeichnung bekommt, ist das eine große Ehre.“
Campbell war nach Anna Bereuter (Altach) und Jana Sachs (Dornbirn) die dritte Schülerin, die die Fußballakademie Mehrerau abschloss. In dieser Saison gelang ihr der große Durchbruch – und das erste Tor als Nationalteamspielerin, gegen die Niederlande. „Persönlich bin ich natürlich sehr glücklich mit den letzten Monaten und möchte darauf aufbauen“, sagte Campbell, die mit 59 Punkten vor Teamkollegin Natter (18) – 43 Punkte – gewann. Auf Platz fünf folgte Altach-Legionärin Mari Olsen (22).

Linda Natter fixierte mit ihrem 18. Saisontreffer den Sieg bei Neulengbach. <span class="copyright">gepa</span>
Linda Natter fixierte mit ihrem 18. Saisontreffer den Sieg bei Neulengbach. gepa

In der letzten Runde geht es zudem um die Krone als Torschützenkönigin. Und da führt derzeit Natter mit 18 Treffern vor Campbell (15). Erstere verlängerte zuletzt ihren Vertrag in Altach, Zweitere ist vertraglich noch gebunden. Ein starkes Duo, ein Ziel: Titel gewinnen.

Neuer Vereinsrekord

Die SPG Altach/Vorderland stellt mit dem 1:0-Erfolg in Neulengbach einen neuen Vereinsrekord auf: Noch nie hat das Ländle-Frauenteam sechs Ligaspiele in Serie gewonnen. Für den Siegtreffer in Neulengbach zeichnete Linda Natter in der 29. Minute verantwortlich. Nach einem Ballgewinn in der Defensive wurde Rieke Tietz weit in der eigenen Platzhälfte auf der rechten Seite angespielt und sie fackelte nicht lange und spielte den Ball hoch und weit in die Offensive, wo Natter knapp vor der herauseilenden Torfrau zuerst an den Ball kam und diesen per Kopf zum späteren Siegtreffer verwandelte. Der Zusammenprall mit der Torfrau verursachte zunächst einige Schmerzen, doch danach freute sie sich über den Treffer. Es war ihr 18. Tor in dieser Saison und damit liegt sie in der Torschützinnenliste fünf Treffer vor der ersten Verfolgerin der Konkurrenz.
Die Vorarlbergerinnen wussten, dass sie gegen die beste Defensive der Liga geduldig agieren müssen und die Gastgeberinnen aus Niederösterreich ihre Stärken in der Defensive haben und nicht so häufig offensiv präsent sind. So spielte sich ein Großteil der 90 Minuten im Mittelfeld ab, da Altach kein Risiko eingehen wollte und sich mit Aktionen wie in der 29. Minute Vorteile erarbeiten konnte. In der zweiten Halbzeit hätten die Ländlespielerinnen die Führung ausbauen müssen, doch weil auch Neulengbach zu wenig gefährlich wurde, blieb es beim knappen Sieg. „Ich freue mich sehr über den Sieg, da die Leistung des Teams wie in der gesamten Saison sehr gut war“, analysierte Trainer Bernhard Summer.

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17. Spieltag

USV Neulengbach – SPG SCR Altach/FFC Vorderland 0:1 (0:1)

Wienerwaldstadion, 150 Zuschauer, SR Suta (W)

Torfolge: 29. 0:1 Linda Natter (Kopfball)

Gelbe Karten: 54. Kofler (Foul), 90./+2 Bereuter (Unsportlichkeit/beide Altach/Vorderland)

Neulengbach (4-2-3-1) Rusek; Kittel, Weiss, Brandl, D’Angelo; Mayrhofer, Holl (78. Az. Masimovic); Sauer, Schieder (59. Al. Masimovic), Spinn; Panakova

Altach/Vorderland (4-3-3) Voll; Müller, Horvat, Calo, Bereuter; Schneider (46. Purtscher), Tietz (81. Albrecht), Kofler; Campbell (35. Bendhim), Natter, Olsen


Vor dem Spiel in Neulengbach wurde Eileen Campbell, die bereits in der ersten Halbzeit nach einem Schlag auf den Knöchel ausgewechselt wurde, als beste Spielerin der Liga ausgezeichnet. Sie gewann die Wahl der Trainer und Funktionäre vor ihrer Teamkollegin Linda Natter. „Das freut mich sehr, dass gleich zwei Spielerinnen von uns in dieser Expertenwertung voran sind und zeigt, welch gute Arbeit wir in dieser Saison bislang geleistet haben“, freute sich Trainer Summer.

Eileen Campbell jubelt im Nationalteam mit Laura Wienroither. <span class="copyright">apa</span>
Eileen Campbell jubelt im Nationalteam mit Laura Wienroither. apa

Während St. Pölten den zweiten Matchball zum Meistertitel verwertete und die Meisterschale dann am Sonntagnachmittag vor eigenem Publikum in Empfang nehmen darf, wahrten die Altacherinnen einen Spieltag vor dem Saisonende noch die Chance auf Platz 2, der die Teilnahme an der Champions League bedeuten würde. „Ich sehe es nur mehr als theoretische Chance, da Sturm Graz gegen die Vienna verlieren müsste und wir gegen die Austria Wien Frauen gewinnen müssen, damit es noch Tatsache wird. Wir sind sehr, sehr glücklich mit dem dritten Platz und es ist für uns vieles in dieser Saison optimal gelaufen, sodass wir absolut zufrieden sind“, schätzt Summer die Ausgangslage vor dem letzten Spiel ein. Gegen Austria Wien will Altach dennoch nicht den Fuß vom Gas nehmen und sie wollen dem Publikum in der Cashpoint Arena einen erfolgreichen Saisonabschluss bieten.