Ein schweißtreibender Auftakt

Gute Erfolgsaussichten für das VN-Marathon-Laufteam nach den Leistungstests.
Feldkirch „Des schaut brutal us!“ Etwas skeptisch beäugt Annette Spanring das Treiben von Tochter Nadine auf dem Laufband. Ausgerüstet mit einer Maske schraubt die junge Frau ihre Laufleistung sukzessive höher. Begonnen hat sie mit sechs km/h, am Ende stehen stattliche 12 km/h. „Super“, lobt Günter Ernst die Bemühungen der 24-Jährigen. Nadine gehört wie ihre Mutter Annette dem VN-Laufteam für den Sparkasse-3-Länder-Marathon an, der am 8. Oktober 2023 stattfindet. Zum Auftakt des Trainings ist für sie ein Leistungstest obligat. „Er gehört eigentlich immer zu einer seriösen Vorbereitung“, sagt Ernst. Den Mitgliedern der VN-Laufgruppe stellt er ein gutes Zeugnis aus. „Alle sollten ihr gestecktes Ziel erreichen“, zeigt sich Günter Ernst optimistisch.
Überforderung vermeiden
Einen Leistungstest empfiehlt der Experte allen, nicht nur Einsteigern. „Es ist wichtig zu sehen, wo man steht und wo die individuellen Trainingsbereiche sind“, begründet Günter Ernst. Es gelte Unterforderung, besonders jedoch Überforderung zu vermeiden. Sich ausschließlich auf Pulsuhren zu verlassen, davon rät er ab, weil sie die Pulswerte sehr unterschiedlich berechnen würden. Aus gesundheitlichen Gründen sei ein Leistungstest zu bevorzugen, besonders bei einem großen Projekt wie etwa einem Marathon.
Vier der sechs VN-Läuferinnen und Läufer haben den schweißtreibenden Check bereits absolviert. Am Anfang werden die persönlichen Daten erhoben. „Alles gut, alles gesund?“, stellt Günter Ernst dann eine zentrale Frage. Nach der sogenannten bioelektrischen Impedanzanalyse, einer nicht-invasiven Messmethode zur Ermittlung der Körperzusammensetzung, geht es ans Eingemachte. Maske auf und ab aufs Laufband. Der Anfang nimmt sich mit drei Minuten bei sechs km/h noch gemütlich aus. Danach dreht Günter Ernst kontinuierlich am Geschwindigkeitsrädchen und führt dazwischen immer wieder Laktatmessungen durch. „Alles gut?“, erkundigt er sich auch regelmäßig nach dem Befinden des sich abrackernden Kunden.
„Ja“, klingt die Stimme von Nadine Spanring hohl durch die Maske. Ihre Mutter Annette bemerkt: „Ich bin gespannt, was da herauskommt.“ Es sind positive Nachrichten. „Beide haben gute Tests abgeliefert“, bestätigt Ernst. Er traut den Frauen zu, den Halbmarathon um die zwei Stunden oder sogar knapp darunter ins Ziel zu bringen. Worüber er keine Prognose wagt: Wer am Ende des Tages schneller ist. Mutter oder Tochter.
Eine „enorme Laufgier“
Diana Rupp attestiert Günter Ernst neben guten körperlichen Voraussetzungen eine „enorme Laufgier“. Hält die Lochauerin den Trainingsplan konsequent ein, könnte sich für den Halbmarathon eine Zeit von 1:50 Stunden ausgehen. Ralph Moser muss das sportliche Vorhaben aus gesundheitlichen Gründen langsam angehen. „Es wird für ihn eine größere Herausforderung werden, und er wird mehr arbeiten müssen als die anderen. Ich hoffe aber, dass er es durchzieht, denn seine Einstellung ist super“, sagt Ernst. Auch Walter Zugg sieht er erfolgreich über die Ziellinie im Bodensee-Stadion gehen. Ob im Marathon oder Halbmarathon muss sich aber erst weisen.
