Abschied mit großem Gefolge

Der GAK will am Sonntag in Dornbirn Meister werden und bringt Tausende Fans mit. Michael Liendl tritt ab.
Graz, Dornbirn Die Völkerwanderung hat begonnen, einige GAK-Fans machten sich bereits gestern auf den langen Weg von Graz nach Dornbirn. Heute und am Sonntag in der Früh werden noch zahlreiche „Rotjacken“ folgen, am Ende wollen einige Tausend GAK-Anhänger dem finalen Zweitligaspiel der Saison zwischen dem FC Mohren Dornbirn und ihrer Mannschaft auf der Birkenwiese beiwohnen. Für die Grazer soll die Partie das vorläufige Ende einer zehnjährigen Reise sein. 2013 mussten sie nach ihrem vierten Konkursantrag ganz unten neu beginnen. Es folgte ein Durchmarsch von der achten Liga bis in die Regionalliga, seit 2019 sind die Rotjacken Teil der 2. Liga. Mit einem Sieg am Sonntag in Dornbirn würde der Meister von 2004 nach insgesamt 16 Jahren wieder in die höchste Spielklasse zurückkehren.

Thüringer begleiten Liendl
Entscheidenden Anteil am derzeitigen Erfolg des GAK hat Michael Liendl. Der gebürtige Grazer, der in Vorarlberg aufgewachsen ist und hier das Fußballspielen erlernt hat, wird auf der Birkenwiese sein letztes Spiel als Profi bestreiten. Der 37-Jährige, der unter anderem bei Austria Wien, Fortuna Düsseldorf, 1860 München und Twente Enschede Regie geführt hat, möchte seinem Klub mit dem Aufstieg ein letztes Geschenk machen. „Wir versuchen, das Spiel so normal wie möglich anzugehen. Jeder weiß aber, um was es geht und was auf dem Spiel steht. Wir werden uns perfekt vorbereiten, und wenn wir nur annähernd unsere Leistungen der vergangenen Wochen wiederholen, bin ich von unserer Meisterschaft überzeugt“, sagt Liendl, dessen Heimatverein der FC Thüringen ist.
Der Klub wird seinen größten „Sohn“ heute aufs Spielfeld begleiten, denn die Nachwuchsspieler des Oberländer Vereins wurden von den FC-Dornbirn-Verantwortlichen als Einlaufkinder eingeladen.
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„Wir werden uns perfekt vorbereiten, und […] ich bin von unserer Meisterschaft überzeugt“
Michael Liendl

„Es war eine wunderschöne Zeit in Thüringen, ich habe dort viele Freundschaften geschlossen, die schon mein gesamtes Leben halten. Das ist etwas Besonderes, was damals entstanden ist“, erinnert sich der 37-Jährige im Vorarlberg-LIVE-Gespräch.

Fanmarsch und acht Busse
Für Liendl könnte sich am Sonntag mit seinem letzten Profispiel in Vorarlberg ein Kreis schließen, über seine weitere Zukunft kann der einfache österreichische Nationalspieler noch keine Auskunft geben: „Es laufen derzeit Gespräche in verschiedene Richtungen. Mein Fokus gehört in dieser Woche aber noch voll dem GAK.“ Eine Option ist die Rückkehr zu seinem langjährigen Klub WAC, der auf der Suche nach einem Sportdirektor ist und Liendl den perfekten Einstieg in die Karriere nach der Karriere bieten könnte.

Der Abschluss wird jedenfalls ein Highlight. Nicht nur für Liendl und den GAK, sondern auch für die anderen Zuschauer auf der Birkenwiese. Acht Busse voller GAK-Fans sind angekündigt, zahlreiche Rotjacken werden sich privat via Pkw oder Zug auf den Weg machen. Am Sonntag ist zu Mittag ein Fanmarsch vom Marktplatz bis zum Stadion geplant. Dort wurde bereits für Getränke-Nachschub gesorgt und zahlreiche zusätzliche Verpflegungsstände eingerichtet. „Das Bier wird uns nicht ausgehen“, sagt Mathias Bösch, der Presseverantwortliche der Dornbirner. Eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wird empfohlen, Karten gibt es im Vorverkauf beim Modehaus Diem und am Sonntag Vormittag bei einem mobilen Stand am Marktplatz. Alles ist angerichtet für ein Fußballfest.