Austria rockt weiter die Liga

Eine unglaubliche Moral bringt 2:1-Sieg in Wolfsberg und Finalspiele gegen Austria Wien.
Wolfsberg Die Austria aus Lustenau hat die Spieler aus Wolfsberg in den Urlaub geschickt und die eigene Saison verlängert. Dabei zeigte man erneut, welche Mentalität in der Mannschaft steckt. Denn trotz eines späten Gegentreffers steckten Maak und Co. den Kopf nicht in den Sand, sondern zogen sich vielmehr raus – und siegten 2:1. Es war der vierte Auswärtssieg im fünften Duell mit Wolfsberg, der dritte der Austria. „Innerlich bin ich explodiert“, jubelte Siegtorschütze Lukas Fridrikas, der ab der 80. mit Krämpfen kämpfte.
Wer ein Spiel mit offenem Visier erhofft hatte, sah sich enttäuscht. Denn die beiden offensivstärksten Mannschaften der Qualifikationsgruppe agierten sehr vorsichtig und mieden vor der Pause jeglichen Übermut im Spiel nach vorne. So entwickelte sich eine Auseinandersetzung, in der beide Teams sehr ruhig und besonnen den Spielaufbau suchten. Allein Abspielfehler sorgten zuweilen für ein wenig Spannung. Doch selbst die Konter wurden schnell unterbunden – und so blieben Torchancen Mangelware. So war der Zusammenprall von Dominik Baumgartner und Anderson (14.) der einzige Aufreger in Halbzeit eins. Der WAC-Verteidiger musste aufgrund einer blutenden Wunde am Kopf mit einem Turban weiterspielen, blieb dann aber zur Pause in der Kabine.
Ausgleich in letzter Sekunde
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte fehlte es lange an Präzision im Abschluss. Allein die Kärntner erhöhten bei immer stärker werdendem Regen den Druck auf die Austria-Verteidigung. Es dauerte dennoch bis zur 56. Minute, ehe Ballo der erste Abschluss gelang. Denn die Grün-Weißen standen in der Defensive sehr gut, ließen kaum einmal einen Ball in Richtung Goalie Domenik Schierl, der im Play-off-Halbfinale wieder ins Tor zurückgekehrt war.
Erst in der Schlussviertelstunde suchte auch die Austria vermehrt das Spiel nach vorne. Die Aktionen liefen nun schneller, die Partie insgesamt offener. Dabei hatten die Kärntner trotz mehr Spielanteilen ebenfalls keine Torgefahr ausgestrahlt. Doch den ersten Höhepunkt lieferten die Gastgeber. Denn nach einem Zusammenspiel von Baribo auf Malone und einer Abwehraktion von Matthias Maak zeigte Schiedsrichter Christopher Jäger erst auf den Elfmeterpunkt, ehe er dann seine Entscheidung auf Abseits revidierte. Doch nach VAR-Überprüfung – es dauerte drei Minuten – wurde das Abseits aufgehoben und der Strafstoß bestätigt. Tai Baribo traf vom Elferpunkt (85.).
Mit einem Dreierwechsel kurz vor Schluss (88.) hauchte Austria-Trainer Markus Mader seiner Elf noch einmal Hoffnung ein, zumal eine fünfminütige Verlängerung angezeigt wurde. Und wirklich, mit einem herrlichen Kopfballtreffer sorgte der eingewechselte Darijo Grujcic in der allerletzten Aktion nach einem Eckball für den vielumjubelten Ausgleich – 1:1. Es war der erste echte Torschuss der Lustenauer in Hälfte zwei und der passte – Verlängerung.
Entscheidung durch Fridrikas
Mit dem psychologischen Vorteil des späten Ausgleichs trat die Austria in der Verlängerung mit breiterer Brust auf. Und die Mader-Elf zeigte erneut ihre Kaltschnäuzigkeit. War es beim 1:1 eine von Torben Rhein getretene Ecke, die zum 1:1 führte, so steckte der 20-Jährige in den Schlusssekunden der ersten Halbzeit der Verlängerung ideal auf Lukas Fridrikas durch. Und der Goalgetter der Lustenauer ließ sich nicht lange bitten, nahm den Ball an der Strafraumgrenze ideal mit und ließ sein 14. Saisontor folgen (115.). Damit bewies die Austria einmal mehr ihre gnadenlose Effizienz und den Glauben an die eigene Stärke. „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Moral“, sagte ein glücklicher Kapitän Matthias Maak.