Traum von Europa geplatzt

Austria Lustenau verliert im Play-off-Rückspiel deutlich mit 0:5 gegen Austria Wien.
Wien Es sollte nicht sein – die Lustenauer Austria wird nicht als erster Aufsteiger im internationalen Geschäft mitmischen. Bereits nach einer Viertelstunde fällt mit der Roten Karte für Abwehrboss Hugonet die Vorentscheidung, am Ende verliert Lustenau das Rückspiel gegen den FAK klar mit 0:5.
Trainer Markus Mader schickte sein Team in nahezu identer Formation wie im Hinspiel (1:1) aufs Feld, einzig Anderson stand für Gmeiner in der Startelf. Er war zuweilen defensiv gefordert, erstmals in der 6. Minute. Denn die Wiener Austria zeigte sich von Beginn an giftig, lief früh an, beim ersten gefährlichen Vorstoß war Anderson per Grätsche aber zur Stelle (6.). Doch auch die Austria aus Lustenau präsentierte sich mit dem zahlreich mitgereisten Anhang aus Vorarlberg vor Augen mutig, versuchte Akzente zu setzen. Einzig gelang dies nur in der ersten Viertelstunde. Die 15. Minute sollte alle Bemühungen nämlich obsolet machen. Hugonet erwischte Dovedan mit dem Fuß im Gesicht, Schiedsrichter Schüttengruber zeigte erst Gelb. Wurde vom VAR noch einmal vor den Bildschirm gebeten, zeigte dann Rot. Hugonets Versuch, zu klären, wurde als Torraub interpretiert, für den 23-Jährigen war es in seinem letzten Spiel für Grün-Weiß ein unschöner Abgang.
Doppelter Nackenschlag
Den folgenden Freistoß zirkelte Dovedan herrlich ins Kreuzeck, Schierl fischte den Ball noch irgendwie raus – und Manfred Fischer staubte ab (19.). Die Führung der Veilchen, eine Koproduktion zweier Ex-Altacher. Dass nicht gleich der nächste Nackenschlag folgte, war Schierl zu verdanken: Mit einem Wahnsinns-Reflex bewahrte er Lustenau gegen Ex-Kollegen Tabakovic vor dem zweiten Gegentreffer (36.). Eine erneute Anderson-Grätsche gegen Tabakovic (40.), eine Schierl-Parade gegen Jukic (43.), ein guter Versuch von Polster (45.) sowie die beste Lustenauer Möglichkeit durch Diaby (37.) markierten das Ende der ersten Hälfte. Die Überzahl der Wiener war in fast jeder Aktion zu merken.
Mit Wiederanpfiff war die Partie durch. Keine Minute war im zweiten Durchgang gespielt, da erhöhte Viola auf 2:0. Eine Tabakovic-Hereingabe landete bei Fischer, der den Ball verwertete (46.). Allerspätestens mit dem 3:0 durch Lustenaus Ex-Knipser Haris Tabakovic war die Sensation endgültig vom Tisch. Der Schweizer machte seinen 18. Treffer in dieser Bundesliga-Saison, nach schöner Vorarbeit von Dovedan schob er den Ball ins lange Eck. Der eingewechselte Fitz markierte noch das 4:0 (84.), Gruber erzielte Treffer Nummer fünf (86.). Die Lustenauer Fans feierten ihr Team nach einer überragenden Saison dennoch zu Recht. Den letzten österreichischen Europacup-Platz sichert sich damit Austria Wien, die Veilchen werden in der 2. Qualifikationsrunde zur Europa Conference League teilnehmen. Für Aufsteiger Lustenau hingegen bleibt nach einer sensationellen Saison vorerst die Ernüchterung über ein jähes Ende der Träume. „Nach der frühen Roten Karte war der Spielplan komplett über den Haufen geworfen. Es war einfach nichts mehr drin, dass wir fünf Tore kriegen ist bitter“, so Mader. Der aber auch wusste: „ Heute sind wir vielleicht traurig, aber das wird morgen schon wieder in Stolz übergehen.“
„Heute sind wir vielleicht traurig, aber das wird morgen schon wieder in Stolz übergehen.“

