Transparenz weckt die Neugier

Die neue Transparenz-Plattform des Landes Vorarlberg wird von den Topklubs und Verbänden begrüßt.
Schwarzach Ab sofort sind die Förderungen des Landes an die Sportverbände, an die Spitzenklubs, an die Topathleten bzw. -athletinnen sowie an das Olympiazentrum über die neue Transparenzplattform des Landes monatlich abrufbar. Gerade in Zeiten der sportlichen Rivalität in Vorarlberg, von Fußball über Handball bis zum Eishockey, sorgen die unterschiedlichen Zahlungen durchaus für zusätzlichen Zündstoff. So kassierte das Aufsteigerteam in die Frauen-Bundesliga, SPG Lustenau/Dornbirn, mit 15.600 Euro fast so viel an finanzieller Unterstützung wie die Lustenauer Austria (17.300 Euro). Hingegen darf sich Altach über 52.500 Euro freuen, die Bregenzer Handballer über 42.500 Euro, der Handballclub BW Feldkirch über 14.715 Euro, während der HC kein Geld auf sein Konto überwiesen erhielt. Für den Vorarlberger Fußballverband wurden seitens des Landes im Juni 55.995 Euro überwiesen, für den Skiverband gab es 5000 Euro. Im Eishockey wurden an den EHC Lustenau 32.500 Euro und an den Dornbirner EC 2335 Euro ausbezahlt. Unterschiedliche Zahlen, die bei aller Transparenz in erster Linie viele Fragen aufwerfen. „Es handelt sich dabei um einzelne Überweisungen, die innerhalb der Gesamtförderung ausbezahlt werden“, sagt Michael Zangerl, Leiter des Sportreferats Vorarlberg. Diesbezüglich spricht er von Ratenzahlungen, die über das Jahr hinweg den gesamten Betrag ausmachen. Rund 200.000 Euro sind es bei den heimischen Fußball-Bundesligaklubs Altach und Austria Lustenau. Anders verhält es sich laut Zangerl bei Förderungen für Sportstätten, deren Auszahlung sich meist über mehrere Jahre erstreckt.
Klare Vorstellungen
Bei den Klubs begrüßt man durchgehend die neue Transparenz. Zumal die seitens des Landes ausbezahlten Beträge auch von gewissen Kriterien abhängig sind, wie Christoph Begle, in Altach für die Finanzen zuständig, erklärt. Einsatzminuten für Vorarlberger Spieler in der Bundesliga kommen dabei ebenso in die Verlosung wie Ausgaben für die Akademie. Da zahlten die Rheindörfler in der abgelaufenen Saison 100.000 Euro, für die neue Saison werden 150.000 Euro berappt. Eine klare Meinung zu dem nunmehr öffentlich zugänglichen Zahlenmaterial hat auch Austrias Finanzchef Christoph Wirnsperger. „Es ist ja ein wenig die österreichische Mentalität, nicht alles öffentlich zu machen. Deshalb wäre es aus der Sicht eines Bürgers auch interessant, mit welcher Summe die Öffentlichkeit ein Unternehmen sponsort – und wie sich die Zahlen zusammensetzen.“ So werde transparent gemacht, wie viel Gelder das Land Vorarlberg an Spitzensportvereine aus dem Fußball-, Handball- und Eishockeylager ausschüttet. Was die Austria betrifft, so handelt es sich konkret um Abrechnungen für die Auswärtsfahrten, aber auch um Nachwuchsförderungen. Noch weiter ins Detail geht Björn Tyrner, Geschäftsführer von Handball Bregenz. Er spricht bei den Auszahlungen auch die Kriterien für Förderungen bei Einstellung von ausgebildeten Trainern oder Infrastrukturmaßnahmen an. Dafür gebe es klare Richtlinien.
Positives Feedback
Walter Hlebayna, VSV-Präsident, spricht angesichts der vielen Richtlinien davon, gar nicht mehr aufzählen zu können, „wie viele Zertifikate wir erfüllen mussten“. Dennoch macht er kein Hehl daraus, sich glücklich zu schätzen, dass die Förderung des Landes an den Skiverband von 570.000 Euro fast die Hälfte des Jahresbudgets ausmache. Die Veröffentlichung der Zahlen sieht er dementsprechend gelassen: „Ich habe nie ein Problem damit gehabt, Förderungen öffentlich zu machen.“
„Ich sehe es gelassen, weil wir nichts zu verstecken haben und alles argumentieren können.“

