Ein Jubiläum und viele Puzzlestücke

Sport / 04.08.2023 • 22:35 Uhr / 4 Minuten Lesezeit

Christian Gebauer bestreitet gegen Rapid sein 100. Bundesligaspiel – alle im Dress des Cashpoint SCR Altach.

Altach „Sie waren extrem stark im Umschalten und hätten sich eigentlich die drei Punkte verdient gehabt.“ „Es braucht niemand glauben, dass das ein Selbstläufer wird.“ Die Worte der beiden Cheftrainer vor dem Aufeinandertreffen heute (17 Uhr) in der Allianz Arena lassen viel erahnen. Ersteres stammt aus dem Munde von Altachs Joachim Standfest, der Rapids Start in die Saison lobte, andererseits von der starken Darbietung ganz und gar nicht überrascht war. „Es ist eine spannende Mannschaft“, ergänzte der 43-Jährige. Hingegen warnte Zoran Barisic als Cheftrainer der Hütteldorfer vor Überheblichkeit. „Wir dürfen uns nicht auf den Lorbeeren ausruhen“, schickte der 53-Jährige hinterher.

Eine „österreichische Krankheit“

Das Duell der Worte im Vorfeld des 41. Duells beider Mannschaften in der Bundesliga wird heute enden. Endlich, aus Sicht von Standfest – denn: „Das Schlimmste in der Woche war, dass mir jeder auf die Schulter geklopft und gesagt hat: Das war eh okay, aber es war gegen Salzburg.“ Der Ex-Nationalspieler beschreibt diesen Vergleich als „österreichische Krankheit“. „Natürlich, man kann mit der Leistung zufrieden sein, aber es war zu wenig, um etwas mitzunehmen.“ Und genau da setzte er gemeinsam mit seinem Co-Trainer Roman Wallner (41) die Akzente in den Trainingseinheiten in dieser Woche. Zumal das Duo genau weiß, was es braucht. Haben sie als Spieler doch nicht weniger als fünf Meistertitel – drei Wallner, zwei Standfest – feiern und in der Saison 2006/07 gemeinsam die Cuptrophäe in die Höhe stemmen dürfen.

Und so weiß die Mannschaft, was sie gegen Rapid erwartet: hohes Tempo, viel Pressing und mit Guido Burgstaller ein Routinier im Sturm, der alle Mätzchen kennt. Dessen ist sich auch SCRA-Torhüter Dejan Stojanovic bewusst. Spielte der 30-Jährige doch eine Halbsaison (2021) mit dem Angreifer für den FC St. Pauli. „Ich denke, ich weiß schon wie er tickt und was er macht. Unabhängig davon haben wir einen guten Staff, der uns mit Analysen versorgt und dank dem wir somit gut vorbereitet sind.“

Besonderes Spiel

Für einen Teamkollegen von Stojanovic, für den Tiroler Christian Gebauer, wird das Spiel auf jeden Fall eine besondere Note haben. 2205 Tage nach seinem Debüt im Dress des Cashpoint SCR Altach wird Christian Gebauer sein 100 Bundesligaspiel für die Rheindörfler bestreiten. Im Sommer war er nach drei Saisonen in Deutschland als Routinier zurückgekehrt und spielt seither in den taktischen Überlegungen seines Cheftrainers eine wichtige Rolle. Denn auf der Außenbahn soll er, der bislang 13 Ligatreffer für Altach erzielte, sowohl in der Offensive als auch defensiv Akzente setzen. Gebauer ist also ein wichtiges Puzzleteil im System von Standfest. Dazu zählen ein schnelles Umschaltspiel, ein aggressives Pressing und – sofern nötig – auch einmal den Ball aus dem Gefahrenbereich fördern. In Wien aber soll erstmals sich das Netz bauschen, möglicherweise mit Umstellungen. „Ein, zwei Positionen überlege ich noch“, so Standfest. VN-cha

„Für mich gibt es selten was Schlimmeres als zu hören: Super wart ihr, aber ihr habt verloren.“

Teamnews

SK RAPID WIEN

AUFSTELLUNG (4-2-3-1) Hedl – Schick, Querfeld, Cvetkovic, Auer – Kerschbaum, Sattlberger – Kühn, Seidl, Grüll – Burgstaller

ERSATZ Moormann – Oswald, Strunz, Mayulu, Koscelnik, Gartler, Greil

ES FEHLEN Bajic (Sprunggelenk), Pejic (Schambein)

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUNG (3-5-2) Stojanovic – Reiner, Gugganig, Zwischenbrugger – Gebauer, Jäger, Bähre, Fadinger, Lukacevic – Bischof, Nuhiu

ERSATZ Eckmayr – Strauss, Jan Jurcec, Abdijanovic, Edokpolor, Aigner, Gustavo Santos

ES FEHLEN Bukta, Ouédraogo (beide rekonvaleszent)