Erstes Duell auf Augenhöhe

Sport / 11.08.2023 • 21:04 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Lukas Fadinger geht zur Sache, auch im ersten Spiel gegen Salzburgs Lucas Gourna-Douath.gepa
Lukas Fadinger geht zur Sache, auch im ersten Spiel gegen Salzburgs Lucas Gourna-Douath.gepa

Das Westderby als Standortbestimmung für den Cashpoint SCR Altach.

Altach Sie hatten nicht gejammert, als ihnen die Auslosung mit Salzburg und Rapid zwei schwierige Gegner beschert hatte. Wohlwissend, dass man nach dem angefangenen Kaderumbau und einer kurzen Vorbereitungszeit noch auf der Suche nach der Idealbesetzung sein wird. Dennoch sind die null Punkte und null Tore nicht gänzlich spurlos an den Protagonisten vorbeigegangen. Zwar ist von Nervosität keine Spur, allerdings wurde Cheftrainer Joachim Standfest in seinem Denken darin bestätigt, dass defensive Kompaktheit oberste Priorität bei den Auftritten seiner Schützlinge besitzt. Diesbezüglich spricht der 43-Jährige von „Kleinigkeiten“, um diese sogleich zu konkretisieren. „Gegen Rapid haben wir defensiv die Linie zum Tor einfach zu oft geöffnet.“ Nicht zuletzt deshalb plant Standfest, die eine oder andere Position neu zu besetzen. Namen wollte er sich vor dem heutigen Abschlusstraining nicht entlocken lassen. Dass er mit Atdhe Nuhiu oder Amir Abdijanovic in der Offensive Alternativen hat oder im defensiven Bereich ein Paul Koller (21) in die Mannschaft drängt, zudem bis auf Bukta und Ouédraogo alle Akteure spielfit sind, lässt ihm mehr Handlungsspielraum.

Sehr wohl wissend, dass im sonntägigen (17 Uhr) Westderby gegen die WSG Tirol nunmehr auch andere Qualitäten seiner Mannschaft gefragt sind: wie längerer Ballbesitz, offensiv nicht nur auf Umschaltmomente zu setzen und in wichtigen Momenten die richtigen Bälle zu spielen bzw. die richtige Entscheidung zu treffen. Diesbezüglich wird das Duell mit den Tirolern durchaus richtungsweisend, wenngleich sich die laufende Saison auch erst in ihrer Anfangsphase befindet.

Bruderduell die Dritte?

Noch gab es keinen Sieger im direkten Duell der beiden Gugganig-Brüder. 2:2 bzw. 0:0 endeten die beiden Spiele in der Vorsaison, in der der Tirol-Rückkehrer David Gugganig für den Wolfsberger AC gegen Altach auflief. Die Frage nach einem dritten Duell ließ Standfest vorerst unbeantwortet. „Diese Frage müsst ihr meinem Kollegen Silberberger stellen.“ Bei Tirols Trainer ist der jüngere der beiden Gugganig-Brüder, David (26), gegen Altach gesetzt. Wohl auch ob seiner Größe (192 cm), rechnet Coach Thomas Silberberger (50) doch mit einem Nuhiu (196 cm) im SCRA-Sturmzentrum. Und da wird David Gugganig wohl noch Unterstützung durch Dominik Sturmberger (185 cm) brauchen, um Altachs Stärke bei Standards – dank den ruhenden Bällen von Lukas Fadinger (22) und den kopfballstarken Lukas Gugganig (191 cm) und Constantin Reiner (197 cm) – einigermaßen entschärfen zu können.

Gute Erinnerungen

Es sind die wichtigen Duelle mit der WSG Tirol, die sich bei Altachs Fans innerlich manifestiert haben. Etwa jenes denkwürdige 2:1 am letzten Spieltag der Qualigruppe 2021/22, als die Rheindörfler dem Abstieg entronnen sind und dann der 1:0-Sieg zum Auftakt der Abstiegsrunde im Frühjahr. Es sollte der bislang einzige Heimerfolg der Altacher im Kalenderjahr bleiben. Es ist also angerichtet, mit einem vollen Erfolg eine neue Zeitrechnung zu beginnen. Einer, der maßgeblich daran mitarbeiten soll, ist Lukas Fadinger. Der 22-jährige Steirer bestreitet am Sonntag sein 35. Bundesligaspiel und er kennt seinen Coach schon aus der Zeit bei Sturm II. In Graz feierte er als 17-Jähriger auch sein Bundesligadebüt. Nun hofft er auf seine Premiere als SCRA-Torschütze.

„Ich erwarte mir ein Spiel auf Augenhöhe, wo wir erstmals nicht der Underdog sind.“

Erstes Duell auf Augenhöhe