Sha‘Carri Richardson neue Sprintkönigin

Sport / 21.08.2023 • 22:41 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Geradezu überschwänglich feierte die US-Amerikanerin Sha‘Carri Richardson ihren Goldlauf bei der WM.Reuters
Geradezu überschwänglich feierte die US-Amerikanerin Sha‘Carri Richardson ihren Goldlauf bei der WM.Reuters

Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger blieb bei der WM ohne Medaille.

Budapest Sha‘Carri Richardson (23) ist die neue schnellste Frau der Welt. Die US-Amerikanerin gewann bei der Leichtathletik-WM Gold über die 100 m in 10,65 Sekunden – nie ging der Titel mit einer schnelleren Zeit weg. Vize-Weltmeisterin wurde wie vor einem Jahr in Eugene die Jamaikanerin Shericka Jackson (10,72), Bronze gewann ihre Landsfrau und Titelverteidigerin Shelly-Ann Fraser-Pryce (10,75). Erstmals seit 2017 gingen damit die 100-m-Titel sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern an die USA, am Sonntag hatte Noah Lyles triumphiert.

Über 110 Meter Hürden holte der US-Amerikaner Grant Holloway in der Saisonbestzeit von 12,96 Sekunden zum dritten Mal den Titel. Im Dreisprung verletzte sich der erst 18 Jahre alte Favorit Jaydon Hibbert leicht bei seinem ersten Versuch und stieg aus dem Wettbewerb aus. Es siegte Hugues Fabrice Zango aus Burkina Faso mit 17,64 Metern.

Platz sieben für Weißhaidinger

Ohne Medaille ist Lukas Weißhaidinger geblieben. Der 31-Jährige landete im Diskuswurf-Finale mit 65,54 m an der siebten Stelle. Gold gewann Olympiasieger Daniel Ståhl aus Schweden mit 71,46 m, der sich in dem hochklassigen Finale vor Titelverteidiger Kristjan Čeh aus Slowenien (70,02) und dem Litauer Mykolas Alekna (68,85) durchsetzte. Keiner der Werfer hatte im Vorkampf die 66,50-m-Marke überworfen. Weißhaidinger schaffte dabei als Fünfter souverän den Aufstieg, lag nur 64 cm hinter Ståhl. Im Finale flogen die Geräte der Topwerfer dann erwartungsgemäß auch deutlich weiter – Weißhaidinger konnte da an dem schwülheißen Abend nicht mithalten.

Der Oberösterreicher, der sein Set-up für das Finale weitgehend beibehalten hatte, wählte aber bei den Schuhen ein etwas riskanteres Modell. Er legte mit Startnummer eins und 63,57 m los, ein solider erster Wurf war auch der Plan gewesen. Als Sechster ging Weißhaidinger in die zweite Runde, ließ 65,19 folgen. Nach 62,85 hieß es damit bangen um den Einzug in das Superfinale der besten acht, allerdings hatten die hinter ihm gereihten Athleten nichts mehr nachzulegen und Weißhaidinger konnte für die letzten drei Versuche das Risiko erhöhen. Nach Würfen auf 65,20 sowie 65,54 blieb nur noch ein Versuch, in die Medaillenränge vorzustoßen. Ungültig bedeutete gleichzeitig keine Medaille.

Nach dem medaillenlosen Jahr 2022 – WM-Zehnter in Eugene, WM-Neunter in München – wurden Gespräche über mögliche Medaillen bewusst gemieden, Ziele freilich ausgegeben. Im Finale den Sprung unter die Top acht zu schaffen – was sich erfüllte – und die 67,07 m von Olympia 2021 in Tokio zu verbessern, denn dies war der bisher weiteste Wurf bei einem Großereignis. Das zu schaffen, darauf muss der ÖLV-Athlet auf die Sommerspiele 2024 in Paris warten.

Solide, dennoch nicht überragend war die Vorstellung von Lukas Weißhaidinger.afp
Solide, dennoch nicht überragend war die Vorstellung von Lukas Weißhaidinger.afp