So erlebte Bettina Plank ihr besonderes Olympia-Comeback

Im japanischen Kameoka gab es für die 31-jährige Karateka ein sehr spezielles Wiedersehen. Zudem erlebte die Vorarlbergerin ein weiteres Mal die Gastfreundschaft in der Partnerstadt.
Kameoka Mit einem breiten Lächeln kletterte Bettina Plank (31) im japanischen Kameoka auf das Original-Olympiapodest, auf dem sie vor zwei Jahren, am 5. August 2021, in Tokio ihren bisher größten Triumph – nämlich Olympia-Bronze in der Klasse -55kg – feiern konnte. Die Karate-Austria-Olympia-Partnerstadt Kameoka hatte das österreichische Team zu einem Trainingscamp eingeladen und erwies sich wie schon bei der Olympia-Vorbereitung erneut als herausragender Gastgeber.
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„Der Moment, als Betti das Siegerpodest in der Sporthalle erkannte, war wirklich berührend.“
Gerhard Grafoner, Sportdirektor Karate Vorarlberg

Wieder auf dem Stockerl
Bettina Planks Halbfinal-Einzug und die damit verbundene Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio war in Kameoka erneut spürbar. Der Hintergrund: Der Japaner Ryūtarō Araga, der in Tokio 2021 in der Klasse Kumite +75kg ebenso Bronze gewinnen konnte, erhielt den Podestteil des dritten Platzes von seinen Schülern der Sportschule in Kyoto zum Geschenk, dieser steht nun in Aragas Heimatstadt Kameoka. Somit durfte die Karate-do Wels-Athletin erneut auf „ihr“ Treppchen steigen und ihren größten Erfolg nochmals nachempfinden – ein „wirklich berührender Moment“, wie Gerhard Grafoner, Sportdirektor des Vorarlberger Landesverbands, fand.

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Darüber sprach die 31-jährige Plank auch zuvor beim offiziellen Empfang durch Kameokas Bürgermeister Takahiro Katsuragawa und bedankte sich noch einmal für die perfekte Organisation des Olympia-Vorbereitungscamps. Beim Empfang überreichte sie dem Bürgermeister ein Foto von ihr und Bundespräsident Alexander van der Bellen – da Kameokas Bürgermeister sie bei der Abreise nach Tokio an den Bundespräsidenten übergeben hatte. Auch Grafoner übergab Geschenke in Namen von Karate Vorarlberg.
Ein besonderes Erlebnis
Gastfreundschaft pur erlebte die zehnköpfige Karate-Austria-Delegation auch diesmal. „Wir wurden zu einer Teezeremonie eingeladen, besichtigten Tempel, machten einen Kalligrafie-Kurs – es war phantastisch“, schilderte Sportdirektor Martin Kremser seine Eindrücke. Besonders der Kalligrafie-Kurs blieb bei der Delegation in Erinnerung: Nach dem Lernen der Grundlagen konnten die Teilnehmenden nicht nur Begriffe wie Liebe, Frieden und Hoffnung schreiben, sie durften auch ihre Namen auf vorgefertigte Bilderrahmen setzen – ein schönes Erinnerungsstück.

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Besonders war auch die Einladung zu einem Fußballspiel in der J1 League – Japans höchster Spielklasse, in der Kyoto Sanga gegen Consadole Sapporo spielte. Mit der Unterstützung der Ländle-Delegation, welche das Team in Trikots anfeuerte – holte sich Kyoto im heimischen Stadion einen 3:0-Sieg, die Fans freuten sich nach zwei Niederlagen über einen Punktgewinn.
Gute Leistungen im Nachwuchs
Freuen durfte sich auch Sportdirektor Martin Kremser, beim Araga-Nachwuchs-Cup zeigten seine Schützlinge gute Leistungen: Die Salzburger Emma Schütze und Armin Selimovic sowie Tobias Fleisch (KC Götzis) holten jeweils Gruppensiege. Fleisch konnte sich bei den Cadets Open (offene Gewichtsklasse) unter den 96 Teilnehmern (ausschließlich Japaner) bis ins Achtelfinale vorkämpfen. „Im Karate-Land Japan sind diese Erfolge doppelt so hoch einzuschätzen“, wusste Bundestrainer Juan Luis Benitez Cardenes. Auch beim Nachwuchs-Cup hatte Plank alle Hände voll zu tun, überreichte nicht nur die Medaillen, sondern schrieb auch unzählige Autogramme.


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Im Anschluss ging es für Plank und Bundestrainer Cardenes nach Hong Kong. Das Team aus der chinesischen Metropole lud das Duo zu einem Trainingscamp ein. Damit erhält die Olympia-Dritte eine weitere Standortbestimmung vor dem nächsten Premier League-Event, welches ab 8. September in Dublin ausgetragen wird.