Mit neuem Selbstvertrauen

Dominic Thiem, Sebastian Ofner und Philipp Oswald spielen heute bei den US Open.
New York Nach dem gelungenen Auftakt geht es für Sebastian Ofner und Dominic Thiem heute in der zweiten Runde der US Open gegen Lokalmatadore. Klarer Außenseiter ist dabei Ofner gegen Frances Tiafoe, Weltranglisten-Zehnter und auch als Nummer zehn gesetzt. Es wird wohl ein Match auf einer großen Bühne. Aber auch Thiem gegen Ben Shelton müsste auf einem der Hauptplätze angesetzt werden, es könnte eine offene Partie werden.
Thiem mit Selbstvertrauen
Spricht für Shelton wie selbstverständlich auch für Tiafoe u.a. der Heimvorteil, kann sich Thiem auf wiedergewonnenes Selbstvertrauen stützen. Seine Fans hatten zu Monatsbeginn starke Leistungen in Kitzbühel sowie den Finaleinzug bejubelt, dann kam aber „eine Art Gastritis“ und die Absage für Winston-Salem. In der ersten Runde von Flushing Meadows präsentierte sich der Titelträger von 2020 jedoch abgeklärt, ließ sich durch Mätzchen von Alexander Bublik nicht aus der Fassung bringen. Für Thiem, US-Open-Champion von 2020, war es der erste Sieg (6:3, 6:2, 6:4) bei einem Major seit den Australian Open 2021 bzw. nach seiner Handgelenksverletzung.
Seine Probleme mit dem Magen seien noch nicht ganz weg, aber die Energie sei gegen Bublik wieder da gewesen, meinte Thiem. „Die war in den letzten Tagen nicht da, da habe ich mich nicht gut gefühlt. Aber nach ein paar Tagen Pause war es besser, jetzt ist es echt okay.“
„Fühle mich wohl“
Den heurigen Sieg gegen den kommenden Gegner Ben Shelton auf dem Sand von Estoril möchte Thiem nicht überbewerten. „Auf Hardcourt fühlt er sich absolut wohl“, so der 29-Jährige. „Er bewegt sich auch gut, hat einen unglaublichen Zug im Arm, eine unglaublich schnelle Bewegung, einen unglaublich schnellen Aufschlag.“ Ein Schlüssel werde wieder der Return sein. „Ich muss schauen, dass ich wieder viele Bälle gut ins Spiel zurückbringe.“
Generell fühle er sich an der Grundlinie wieder wohl, gegen Bublik der US-Open-Triumphator von 2020 etwas weiter vorne als zuletzt oft. Seit der Kitzbühel-Woche zu Monatsbeginn habe er auch wieder das Gefühl, „dass vielleicht noch ein großer Wurf drinnen ist.“ Kitzbühel habe ihm nocheinmal einen Push gegeben. „Ich fühle mich einfach mit meinem Tennis wohl. Sicher ist das Ziel, noch einmal richtig zu zünden bei so einem großen Turnier.“
Bublik mit Respektlos-Sager
Gegner Bublik sorgte indes mit einer despektierlichen Äußerung für Kritik. Im zweiten Satz gegen Thiem fluchte der 26-Jährige am Montagabend ob seiner schwachen Leistung vor sich hin. „Es kotzt mich an, allen diesen Invaliden zu ihrer Karriere zurückzuverhelfen“, sagte Bublik zu sich selbst, aber hörbar, als er zum Aufschlag ging.
„Ja, es ist ein harter Spruch. Etwas, das man im Allgemeinen nicht sagen sollte, einfach aus Respekt. Ja, vielleicht hat er es nicht so gemeint oder so. Aber ja, was soll ich dazu sagen?“, sagte Thiem nach dem Spiel, angesprochen auf die Szene. Er hatte davon laut eigener Aussage während des Spiels nichts mitbekommen, zudem schimpfte Bublik auf Russisch.
Djokovic wieder auf der Eins
Novak Djokovic wird nach den US Open wieder die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste sein. Der Serbe gewann seine Erstrunden-Partie gegen den Franzosen Alexandre Muller klar in drei Sätzen. Im vergangenen Jahr konnte Djokovic wegen einer fehlenden Corona-Impfung nicht in die USA einreisen und beim Hartplatzturnier dabei sein. Deshalb muss er keine Punkte verteidigen und wird Carlos Alcaraz überflügeln – selbst wenn dieser seinen Titelgewinn aus dem Vorjahr wiederholen sollte. Es wird die 390. Woche für Djokovic an der Spitze, damit baut er den Rekord im Profi-Tennis aus.
Oswald startet heute
Fünf ÖTV-Männer sind beim letzten Tennis-Grand-Slam-Turnier in New York im Doppel am Start. Neben den vier Doppel-Spezialisten Alexander Erler/Lucas Miedler, Philipp Oswald und Sam Weissborn tritt auch Sebastian Ofner erstmals bei einem Major im Doppel an.
Oswald mit Botic van de Zandschulp (NED) spielt heute gegen Ariel Behar/Adam Pavlasek (URU/CZE) Bei den Frauen wäre Julia Grabher an der Seite der Schwedin Rebecca Peterson dabei gewesen, nach ihrem verletzungsbedingten Verzicht auf ein Einzelantreten wird aber daraus nichts.

