Erste Runden in einem Porsche

Sport / 30.08.2023 • 19:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Letzte Anweisungen an Kiano Blum vor seiner ersten Rennrunde im Porsche.VN/Noger
Letzte Anweisungen an Kiano Blum vor seiner ersten Rennrunde im Porsche.VN/Noger

Kiano Blum hat Kart-Karriere beendet und hofft auf den Einstieg in den Automobilsport.

Schwarzach Nach starken Ergebnissen im Frühjahr und fünf Podestplätzen blieben mit fortlaufender Saison die Ergebnisse der Fahrer des Alonso-Kart-Teams aus. So auch bei Kiano Blum, der sich dann zusammen mit seinen Eltern Anfang Sommer entschloss, seine Kart-Karriere vorzeitig zu beenden. „Wir hatten einfach einige Probleme, die wir nicht in den Griff bekamen“, erzählt der 16-Jährige, der ob seiner Podestplätze dennoch zufrieden zurückblickt. Um im selben Atemzug schon in die Zukunft zu blicken. „Ende der Saison wäre sowieso der Umstieg in den Automobilsport geplant gewesen. Jetzt kann ich die Zeit zum Testen nützen und zudem versuchen wir, neue Sponsoren zu generieren.“ Sein Ziel ist es, 2024 den Porsche Carrera Cup in Deutschland zu fahren und in den Talente-Pool von Porsche aufgenommen zu werden. Keine leichte Aufgabe, wird diese Ehre doch nur acht Fahrern zuteil.

Erste Runden

Zuletzt saß Blum am Lausitzring erstmals in einem Porsche GT3. Die Chance bekam er durch den ID-Racing-Rennstall, dessen Sitz in Aschaffenburg ist. 510 PS und knappe 1300 kg Gewicht warteten am Ring auf Blum, auch wenn er noch nicht einmal im Besitz eines Führerscheins ist. Zudem zählt der Porsche zu den am schwierigsten zu fahrenden Autos im Motorsport, wie der Fußacher erklärt: „Direkt aus dem Kartsport in so ein aggres-sives Auto zu sitzen, ist wie in ein Haifischbecken zu steigen. Das Auto fährt öfter mit dir als du mit ihm. Doch ich wollte es unbedingt probieren.“ Die große Kunst, so Blum, ist es, die richtige Bremsbalance zu finden, denn: „Es gibt kein ABS, keine Traktionskontrolle.“

Deshalb hat sich der Vorarlberger in den Tagen vor seiner ersten Ausfahrt YouTube-Videos von namhaften Porsche-Rennfahrern angeschaut, um das Auto ein wenig kennenzulernen. „Man muss wissen“, so Blum, „man sitzt nicht einfach so in ein Auto und gibt Gas, um schnell zu sein. Es gehört viel mehr dazu. Man muss das Fahrzeug verstehen, wie es sich verhält. Die ganzen Knöpfe am Lenkrad kennenlernen. Was man verstellt, um das Bremsverhalten zu beeinflussen.“ Viele Fragen davor, doch Blum hat vor allem das Fahren genossen. Und am Ende waren es 300 Testkilometer am Lausitzring, die er im Porsche abspulte.

Die nächsten Schritte? „Wir sind in Gesprächen mit verschiedenen Teams“, hofft der Nachwuchsrennfahrer, der sich in den nächsten Wochen nach einer gut verlaufenen Blinddarm-Operation einem Rehaprogramm unterziehen wird, auch auf zusätzliche Sponsoren. VN-cha

„Der Umstieg ist wie ein Sprung ins Haifischbecken. Das Auto fährt oft mit dir statt umgekehrt.“

Ein besonderes Gefühl, so sagt Kiano Blum.
Ein besonderes Gefühl, so sagt Kiano Blum.