Blick hinter die Kulissen

Sport / 05.09.2023 • 22:53 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Philipp Oswald mit Fernando Sánchez (l.) und José Moya Gómez.Privat
Philipp Oswald mit Fernando Sánchez (l.) und José Moya Gómez.Privat

Tennis-Ass Philipp Oswald absolvierte ATP Business Education Seminar in New York.

New York Aus sportlicher Sicht verlief der zehnte Auftritt bei den US Open von Tennisspieler Philipp Oswald nicht nach Wunsch. An der Seite des Niederländers Botic van de Zandschulp gab es in der Auftaktrunde eine 3:6-, 7:6(5)-, 6:7(8)-Niederlage gegen Ariel Behar/Adam Pavlasek (Uru/Cze). Dafür durfte sich der 37-Jährige abseits des Tenniscourts über eine interessante Lebenserfahrung freuen. Der Dornbirner war einer von 23 Tennisprofis, die sich am von der Spielervereinigung Association of Tennis Professionals (ATP), in Kooperation mit La Liga, der Primera División im spanischen Fußball, durchgeführten ATP Business Education Programm beteiligten. „Es war ein richtig cooles und aufschlussreiches Seminar. Nach dem ersten Meeting im April in Madrid und einem Onlinekurs im Sommer erfolgte im Rahmen der US Open im Headquarter der National Basketball Association (NBA) der Abschluss.“

Willkommener Impuls

Neben Oswald beteiligten sich auch seine Doppelpartner Robin Haase, Matwe Middelkoop, Jamie Cerretani oder der Deutsche Jan-Lennard Struff am dreiteiligen Seminar, dass von den Spaniern Fernando Sánchez, Senior Vice President der Player Relations bei der ATP Tour, und José Moya Gómez, Director der LaLiga Business School, geleitet wurde. „Das Themenspektrum war breit gefächert und umfasste speziell die Themen Sponsoring, Branding und Marketing. Es war ein willkommener Impuls, welche Möglichkeiten es nach Beendigung der aktiven Karriere gäbe.“

Sowohl Sánchez als auch Gómez betonten klar, dass Profisportler, die über viele Jahre hinweg ihre Karriere selbst organisiert haben, gute Chancen haben, mit den im Sport erlernten Fähigkeiten und Kenntnissen im Berufsleben ihren Weg zu gehen. „Wenn man so wie ich knapp 40 Wochen im Jahr auf dem gesamten Erdball unterwegs ist, ist man nicht nur auf sportlicher Ebene, sondern auch in logistischer Hinsicht gefordert. Wenn man nicht wie die absoluten Topspieler ein professionelles Management hinter sich hat, ist man nicht nur auf dem Platz, sondern auch abseits voll gefordert, um nicht auf der Strecke zu bleiben.“

Besuch im Madison Square Garden

Ein Höhepunkt war für Oswald auch die Stippvisite im Madison Square Garden, Heimstätte der New York Knicks (NBA) und New York Rangers (NHL). „In Kurzform wurde uns das Businessmodell der Mehrzweckarena erklärt und zum Abschluss durften wir noch die Larry O’Brien Championship Trophy, die Meisterschaftstrophäe der amerikanischen Profi-Basketballliga und weitere Sehenswürdigkeiten bestauen und Fotos machen.“

Trotz des informativen Blickes hinter die Kulissen hegt der kommenden Jänner 38 Jahre alt werdende Oswald noch keine Gedanken daran, das Tennisracket in die Ecke zu stellen. „Sofern ich verletzungsfrei bleibe, möchte ich zumindest 2024 noch auf der ATP-Tour spielen. Natürlich spüre ich nach über 20 Jahren als Profisportler die körperliche Belastung und stehe nach einer kräftezehrenden Partie am nächsten Morgen nicht mehr so leicht auf, wie es einmal war. Noch überwiegt die Freude am Tennis und deshalb ist das Karriereende noch kein Thema. Was ich aber ausschließen kann, ist ein nahtloser Übergang vom Spieler zum Touringcoach. Ich kann mir nicht vorstellen, so wie jetzt als Spieler Woche für Woche von einem Turnier zum nächsten zu reisen.“

Stadthallenturnier

In den nächsten Wochen wird Vorarlbergs aktuell erfolgreichster Tennisspieler seine Reiseaktivitäten auf Europa beschränken und mit Landsmann Neil Oberleitner bei Challengerturnieren in Polen, Bad Waltersdorf und eventuell bei den Erste-Bank-Open in Wien spielen. „Ich war bereits zwölf Mal in der Stadthalle dabei, habe 2019 das Halbfinale erreicht und es wäre ein perfekter Saisonabschluss, Ende Oktober abermals in Wien aufschlagen zu können.“ VN-JD

„Das Seminar war extrem informativ und jeder Themenbereich wissenswert.“

Kontaktaufnahme von Oswald und Co. mit dem NBA-Meisterpokal der New York Knicks.Privat
Kontaktaufnahme von Oswald und Co. mit dem NBA-Meisterpokal der New York Knicks.Privat
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