Der nächste Schritt kann vorentscheidend sein

Sport / 11.09.2023 • 22:54 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Ein Teamchef mit klaren Vorstellungen, auch hinsichtlich des großen Fußball-„Bruders“ Deutschland: Ralf Rangnick.gepa
Ein Teamchef mit klaren Vorstellungen, auch hinsichtlich des großen Fußball-„Bruders“ Deutschland: Ralf Rangnick.gepa

Mit einem Sieg gegen Schweden wäre EM-Tür für ÖFB-Elf weit offen.

Solna Österreichs Nationalmannschaft kann heute gegen Schweden dem Ticket für die EURO 2024 ganz nahe kommen. Mit einem Sieg in der Friends Arena von Solna würde die ÖFB-Auswahl den Vorsprung auf die drittplatzierten Skandinavier drei Runden vor Schluss auf sieben Punkte ausbauen. Das wäre mehr als das halbe Ticket für die Endrunde in Deutschland. Selbst bei einer Niederlage hätten David Alaba und Co. noch alles in der eigenen Hand, doch so weit soll es laut Teamchef Ralf Rangnick nicht kommen. „Wir wollen das Spiel gewinnen und eine ähnlich gute Leistung zeigen wie im Hinspiel (Anm. d. Red.: 2:0), vielleicht sogar in manchen Bereichen unsere eigenen Stärken noch mehr durchbringen“, erklärte der Deutsche.

Eine klare Ansage

Die Partie gegen die Skandinavier sieht Rangnick als große Chance. „Wir wollen versuchen, einen Riesenschritt in Richtung EURO zu machen, und das können wir, indem wir das Spiel gewinnen oder zumindest nicht verlieren – wobei unsere Art, wie wir spielen, nicht darauf ausgerichtet ist, zunächst nur auf ein Unentschieden zu gehen.“ Außerdem meinte Rangnick zu diesem Thema: „Natürlich kann ein Spiel am Ende unentschieden ausgehen. Unser Ansatz ist aber nicht, so lange wie möglich ein 0:0 zu halten. Unser Spiel ist proaktiv, so, dass wir selbst die Kontrolle darüber haben wollen, was auf dem Platz passiert. Am Ende ist es eine Frage der Energie – wer kriegt mehr Power auf den Platz?“

Die richtigen Schlüsse ziehen

Hätten die Schweden am Samstag in Estland Punkte abgegeben, wäre das ÖFB-Team mit einem vollen Erfolg in Solna sogar schon fix bei der EM gewesen. „Doch wer ist davon ausgegangen?“, fragte Rangnick. „Das kann nur jemand gewesen sein, der träumt. Wenn irgendwer ernsthaft geglaubt hat, dass Belgien (Anm. d. Red.: 1:0 in Aserbaidschan) und Schweden am Samstag etwas liegenlassen – das passiert alle Jubeljahre einmal.“

Der 65-Jährige führte sich das souveräne 5:0 der Schweden gegen Estland gemeinsam mit dem Trainerstab zu Gemüte. „Dadurch, dass sie relativ früh in Führung gegangen sind und die Esten sie spielen ließen, war es eine eindeutige Angelegenheit.“ Daher zog Rangnick seine Schlüsse für Dienstag. Man dürfe den Schweden keinesfalls Zeit und Raum geben, weil sie im Offensivbereich mit Emil Forsberg (Leipzig), Dejan Kulusevski (Tottenham) oder Alexander Isak (Newcastle) „auch im internationalen Bereich gut aufgestellt sind. Wenn sie ihr Spiel aufziehen können, sind sie gut. Aber es geht eben darum, genau das nicht zuzulassen.“

Arnautovic wohl auf der Bank

Im Gegensatz zum Duell mit den Moldauern wird Rangnick gegen Schweden seine stärkste Elf aufbieten. Spieler wie David Alaba oder Marcel Sabitzer kommen in die Anfangsformation, im Tor steht Alexander Schlager. Der Nationaltrainer kann aus dem Vollen schöpfen, alle 24 Kicker des aktuellen Kaders sind einsatzbereit.

Die große Personalauswahl könnte dazu führen, dass Marko Arnautovic nur auf der Bank sitzt. Die diesbezügliche Entscheidung hat Rangnick nach eigenen Angaben noch nicht getroffen. „Bis jetzt hat er bei Inter auch noch nicht von Beginn an gespielt. Er ist wertvoll für uns, egal ob er von Beginn an spielt oder im Laufe des Spiels kommt“, meinte der Coach. Arnautovic hatte erst am Samstag im Teamcamp in Windischgarsten betont, kein Spieler für die Bank zu sein.

„Die Art, wie wir spielen, ist nicht darauf ausgerichtet, zunächst nur auf ein Remis zu gehen.“