Altach und die richtige Einschätzung eines schwierigen Spiels

Sport / 17.09.2023 • 18:00 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Altachs perfekte Sturmzwillinge: Gustavo (links) legte vor, Nuhiu vollstreckte. <span class="copyright">gepa</span>
Altachs perfekte Sturmzwillinge: Gustavo (links) legte vor, Nuhiu vollstreckte. gepa

Warum das 1:1 in Linz beim Cashpoint SCR Altach keine wirklichen Begeisterungsstürme auslöste.

Altach Nicht nur einer kämpfte mit der tief stehenden Sonne, dem anderen ist das Jubeln im Hals stecken geblieben und der Cheftrainer war alles andere als „amused“. „Der Punkt ist in Ordnung, die Leistung hat mir nicht gefallen“, urteilte Joachim Standfest (43) nach einer kurzen Nachdenkphase über das 1:1 seiner Mannschaft bei Aufsteiger BW Linz. „Wir haben viel von dem vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat.“ In einer ersten Analyse fand der Coach auch schnell eine Erklärung, weil nämlich die Linzer den Altachern das Spiel überlassen hatten. „Damit hatten wir doch unsere Probleme.“

Für Christian Gebauer (rechts) war es ein "gebrauchter Nachmittag". <span class="copyright">apa</span>
Für Christian Gebauer (rechts) war es ein "gebrauchter Nachmittag". apa

Die Sonne als zusätzlicher Gegner

Doch es gab noch ein anderes Problemfeld. Das wiederum den Gastgebern bekannt war – die tief stehende Sonne. Denn die machte den Vorarlbergern in der ersten Hälfte mächtig zu schaffen und die wurde von den Linzern gnadenlos ausgenützt. Anders ist der Ausgleich durch Simon Pirkl nicht zu erklären. Denn sein Gegenspieler Christian Gebauer hatte jeglichen Vorteil für sich. Der 29-Jährige war bei seinem Mann, er war näher zu Tor und der Flankenball des Ex-Lustenauers Marco Krainz (26) war lange in der Luft. „Klar, es war ein Patzer von mir, aber ich schaue voll in den Planeten“, wollte Gebauer auch keine Entschuldigung suchen. „Tut mir leid für die Mannschaft, aber ich schaue voll in die Sonne und sehe nichts mehr. Es soll keine Ausrede sein, aber es ist Fact. Deshalb bin ich froh, dass wir mit einem 1:1 heimfahren.“

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Großen Anteil am Punktgewinn hatte Atdhe Nuhiu. Mit seinem ersten Saisontor, dem 37. Bundesligatreffer seiner Karriere, hatte er Altach in Führung geschossen. Der Jubel nach dem Treffer war allerdings verhalten. Weil sein Kopfball wegen Abseits abgepfiffen wurde, weil es 3:30 Minuten dauerte, ehe sich der VAR zu einer Entscheidung durchgerungen hatte und weil der 34-Jährige in dieser Saison schon einige Tiefschläge durch den Video Assistent Referee einstecken hatte müssen. „Wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht gedacht, dass das Tor gelten wird.“ Nach dem langen Warten fehlte ihm auch die Freude am Torjubel. „Ehrlich, aber was soll ich da noch machen?“ Wichtig war für Nuhiu die Einstellung der Mannschaft. „Wir haben gezeigt, dass wir auch in solchen Spielen punkten können.“

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Von seinem Trainer gab es verbale Unterstützung, auch was die VAR-Entscheidungen betrifft. „Gegen Sturm sind wir fünfeinhalb Minuten im Stadion gestanden“, lautete seine Ansage in Richtung Linzer Kollege. Der hatte vor dem Spiel die Entscheidungen der letzten Wochen gegen Altach als „jammern“ abgetan. Standfest selbst wollte sich dazu nicht äußern. Der Steirer blieb nach dem fünften Auswärtspunkt in dieser Saison seiner Linie treu. Er beschäftigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft. Und da fehlte ihm die Konsequenz, da sah er zu viele „alte Muster“. Vor allem die Kompaktheit fehlte, was Standfest auch ansprach. Allein, der Kampfgeist war einmal mehr top.