Austria bleibt weiter im Keller

Sport / 17.09.2023 • 20:39 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Mit seinem Treffer per Seitfallzieher zum zwischenzeitlichen 2:2 ist Anthony Schmid Anwärter zum „Tor des Jahres“. Geholfen hat es am Ende nichts.gepa
Mit seinem Treffer per Seitfallzieher zum zwischenzeitlichen 2:2 ist Anthony Schmid Anwärter zum „Tor des Jahres“. Geholfen hat es am Ende nichts.gepa

Trotz des Traumtors von Anthony Schmid verlieren Lustenauer gegen WSG Tirol mit 2:3.

Lustenau Viertes Heimspiel, vierte Niederlage. Austria Lustenau kommt nicht vom Fleck und verliert im Kellerduell gegen WSG Tirol mit 2:3 (0:2). Über die erste Halbzeit der Grün-Weißen musste man den Mantel des Schweigens hüllen. Zu schrecklich agierten die Hausherren, was zum verdienten 0:2-Rückstand zur Pause führte. In Durchgang zwei bäumte sich die Mader-Elf auf, kam durch Traumtore von Anthony Schmid (50./56.) noch zum Ausgleich, doch Lukas Sulzbacher (62.) schlug zurück und besorgte den ersten Saisonsieg der Tiroler.

Desolate erste Halbzeit

Gleich vier neue Spieler brachte Austrias Cheftrainer Markus Mader im Vergleich zur letzten Niederlage beim LASK. Nikolai Baden, Ben Bobzien und Boris Moltenis gaben ihr Startelfdebüt in Grün-Weiß, Pius Grabher kehrte nach Verletzungspause wieder in die Startelf im 3-4-3-System zurück. Zu viele Veränderungen für die Austria, wie die erste Halbzeit klar zeigte. Die Hausherren präsentierten sich alles andere als sattelfest, ein Abspielfehler jagte den anderen. So konnte die WSG ohne viel Aufhebens in die Partie finden. Offensiv kam, obwohl man mit drei nominellen Spitzen antrat, nichts. Einzig Baden versuchte es aus der Distanz (28.) – harmlos.

So kam es, wie es kommen musste und die WSG nutzte die erste Torchance für die Führung. Nach einem weiten Einwurf von Lukas Sulzbacher prallte der Ball unglücklich von Leo Mätzler zu Kofi Schulz (38.), der zum 1:0 einschoss. Reaktion der Gastgeber kam keine. Den Gästen war es egal, denn in Minute 42 setzten sie wieder zu einem Umschaltspiel an, über die Ferse von Matthäus Taferner fand die Kugel im Lustenauer Strafraum den völlig alleine herbeistürmenden Nik Prelec, der die 2:0-Führung besorgte. Mit Pfiffen verabschiedeten die Fans eine völlig konsternierte Austria in die Halbzeitpause.

Traumtor von Anthony Schmid

Mader bracht mit Stefano Surdanovic, Torben Rhein und Namory Cisse drei Neue und änderte auf 4-2-3-1-System. Was Wirkung zeigte. Denn nach einem weiten Abschlag setzte sich Anthony Schmid (50.) gegen Tirols Ranacher durch und zog aus spitzem Winkel zum Anschlusstreffer ab. Plötzlich war Feuer in der Partie. Nach einem Eckball rettete Schulz (54.) die Tiroler nach Cisse-Hammer vor dem Ausgleich. Zwei Minuten später mussten aber alle im Stadion staunen – inklusive der WSG-Abwehr: Anthony Schmid pfefferte die Kugel per Seitfallzieher Marke „Tor des Jahres“ zum 2:2-Ausgleich ins lange Eck.

Und die Austria wollte mehr, doch Tirols Lukas Sulzbacher ließ den Luftballon nach wunderbarer Kombination mit seinem Tor zur erneuten Führung (62.) platzen. Diesmal zeigte die Austria eine Reaktion. Bobziens Versuch (65.) ging nur hauchzart am gegnerischen Tor vorbei. Fortan versuchten die Heimischen alles, Mader brachte auch Neuzugang Jonathan Schmid, der für viel Gefahr nach Standards sorgte. Ein Freistoß (90.) des 33-Jährigen verfehlte das Tor nur knapp. Auch in den acht Minuten Nachspielzeit drängte man auf den erneuten Ausgleich, doch der Abwehrriegel der Tiroler hielt und brachte der WSG den ersten Saisonsieg. Auf den wartet man in Lustenau nun weiter.

„Ich kann mir die erste Halbzeit nicht erklären. Wir haben nichts von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wir müssen uns unbedingt was Neues für die Zukunft einfallen lassen“, so Coach Mader nach Spielende.

„Schön für mich, zwei Tore gemacht zu haben, aber es tut weh, wieder verloren zu haben.“

Die WSG jubelt über den Sieg in Lustenau.
Die WSG jubelt über den Sieg in Lustenau.
Boris Moltenis machte keine glückliche Figur.
Boris Moltenis machte keine glückliche Figur.
Jonathan jubelt mit seinem Bruder Anthony über dessen herrlichen Treffers.gepa
Jonathan jubelt mit seinem Bruder Anthony über dessen herrlichen Treffers.gepa