Mennel nimmt Stellung zu neuen Vorwürfen

Sport / 20.09.2023 • 20:45 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Peter Mennel, ÖOC-Generalsekretär, gerät immer mehr unter Druck. <span class="copyright">Apa</span>
Peter Mennel, ÖOC-Generalsekretär, gerät immer mehr unter Druck. Apa

ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel wehrt sich mit Richtigstellung bezüglich Immobilien-Causa beim Österreichsichen Olympischen Komitee.

Wien Es vergeht aktuell kein Tag, in dem nicht neue Vorwürfe in Richtung ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel aufkommen. Nun zieht die Immobilien-Causa, in der es um den Verkauf der “Liegenschaft Mittergraben” geht, die nächsten Kreise. Wie “Der Standard” berichtete, soll die von Ex-Generalsekretär Heinz Jungwirth erworbene Liegenschaft (15.000 Quadratmeter Grund inklusive Wohnhaus, reithalle sowie Wirtschaftsgebäude und Stallungen) im Mai 2020 von Peter Mennel zu günstig verkauft worden sein.

Wertsteigerungen

1,98 Millionen Euro sollen geflossen sein. Die Käuferin, eine aus den Pferdesportbetrieben bekannte Frau, hat die Liegenschaft gekauft und diese dann an ihre eigene Firma um 5,76 Millionen Euro weiterverkauft.

Die ÖOC-Medieninformation nach den Vorwürfen.
Die ÖOC-Medieninformation nach den Vorwürfen.

Im Jahr 2023 wurde die Liegenschaft noch einmal weiterverkauft. Diesmal um 8,4 Millionen Euro – dem Vierfachen des Verkaufswertes, den der ÖOC einheimsen konnte. Der Kauftvertrag liegt “Der Standard” vor.

Stellungnahme von Dr. Peter Mennel, ÖOC-Generalsekretär

Wien, 20. September 2023

ZVR 530776223

Richtigstellung zur Einbringung von Forderungen

 

Sehr geehrte Medienvertreter:innen, geschätzte Redaktionen,

 

bitte finden Sie nachstehend eine Stellungnahme von Dr. Peter Mennel, ÖOC-Generalsekretär:

 

Am Mittwoch wurden erneut Unwahrheiten über den Verkauf einer Liegenschaft an die Medien kolportiert und von „Der Standard“, ohne vorangehende Rückfrage beim ÖOC, und vom „Kurier“ publiziert. Skurril daran ist die Tatsache, dass uns von denselben Medien noch am Dienstag vorgeworfen wurde, wir würden mit Immobilien spekulieren und nur einen Tag später lautet der Vorwurf, dass wir nicht gut genug spekuliert haben.

 

So wurde uns heute unterstellt, dass die Liegenschaft unter Wert verkauft wurde. Richtig ist, dass wir im Zeitraum von zwei Jahren mehrere Immobilienmakler beziehungsweise Immobilienvermittler (Reitplatzbau, Marlies Muhr Immobilien GmbH, Equi-REAL Immobilien GmbH, etc.) damit beauftragt haben, die Liegenschaft zu veräußern. Leider war kein einziges Angebot dabei, das unseren Vorstellungen entsprach.

 

Die tatsächliche Käuferin ist wiederum von sich an das ÖOC herangetreten und hat ein Kauf-Angebot gelegt, das wir angenommen haben. Der Gesamt-Erlös betrug 2,2 Millionen Euro (1.960.000 durch den Verkauf, 240.000 durch Verpachtung). Nach unseren Informationen hat die Käuferin mehrere Millionen in das Objekt investiert und einen Reitbetrieb aufgebaut. Diese Investitionen haben sich selbstredend werterhöhend auf die Liegenschaft ausgewirkt.

 

Insgesamt konnte das ÖOC damit aus dieser Causa einen Betrag von 1,2 Millionen Euro zur Minderung der Schadensersatzforderungen und damit für den Sport und unsere Athlet:innen retten. Wenn die Liegenschaft vom Masseverwalter am Markt verwertet worden wäre, hätte das ÖOC lediglich 200.000 bis 300.000 Euro zur Rettung der Forderungen gegen den ehemaligen Generalsekretär erhalten und nicht 1,2 Millionen Euro.

 

Alle Unterstellungen, welche dazu von „Der Standard“ und „Kurier“ übernommen und medial verbreitet wurden, sind unwahr.

 

Zur angekündigten Bucheinsicht:

 

Rechtsanwalt Sackmann hatte angekündigt, dass seine Klienten, die hinter der Sachverhaltsdarstellung stehen, beim ÖOC am Mittwoch Einsicht in die Bücher nehmen werden. Erschienen ist der Vizepräsident des Schwimmverbandes mit einem Steuerberater.

Nun hat sich Mennel mit einer Richtigstellung zur Einbringung von Forderungen gemeldet. Darin erklärt der 68-jährige Bregenzer, dass “erneut Unwahrheiten über den Verkauf einer Liegenschaft an die Medien kolportiert und von “Der Standard” und vom “Kurier” publiziert wurde.” Weiters erklärte Mennel, dass man sehr wohl Immobilienmakler beauftragt habe, die Liegenschaft zu veräußern, “doch keines der Angebote entsprach den Vorstellungen”.

So ging dann die Wertanlage laut Mennel an eine Käuferin, “die von selbst an das ÖOC herangetreten ist und ein Angebot legte, das 2,2 Millionen Gesamterlös brachte”. Den weiteren hohen Erlös habe die Käuferin erzielt, da sie viel Geld in das Objekt investierte, was sich werterhöhend auswirkte.

Hauptversammlung

Am Freitag findet die Hauptversammlung des ÖOC statt, dort soll neu gewählt werden. Der amtierende Präsident Karl Stoss ist nicht abgeneigt, weitermachen zu wollen. Wie sehr sich die aktuellen Krisen rund um seinen Generalsekretär auswirken, bleibt abzuwarten. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.