Montreal schickt Reinbacher zur Lehre in die Schweiz

Das Lustenauer Verteidigertalent wird in Kloten für die NHL-Karriere aufgebaut
Montreal Starker Auftritt von David Reinbacher im Bell Center bei der 1:3 (0:1, 0:2, 1:0)-Niederlage der Montreal Canadiens gegen die Toronto Maple Leafs. Für den Sprung in den Kader des NHL-Teams reichte es nicht, heute kehrt das 18-jährige Verteidigertalent zum EHC Kloten zurück. „Wenn Reinbacher zurückkehrt, wird er der Größte sein“, ist sich ein Montreal-Fan auf der Plattform X sicher.

Nach zwei Spielen auf der kleineren kanadischen Eisfläche würde er die guten Sachen mitnehmen, meinte Reinbacher. „Ich habe Fortschritte gemacht, darauf lässt sich aufbauen. Es geht immer besser, ich fühle mich wohler, habe mehr Vertrauen. Die Jungs haben mir sehr geholfen, viel mit mir geredet, dafür sage ich Dankeschön.“ Mental und physisch wolle er besser werden: „In der NHL musst du auf dem kleinen Eis schnelle Entscheidungen treffen“, so Montreals Nummer- fünf-Draft.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Vater Harald war bei einem der beiden Spiele vor Ort. „Ich habe mich über seinen Besuch sehr gefreut. Er kann es nicht glauben, was hier rund um mich passiert. Er hat das hier sehr genossen, konnte leider das letzte Spiel nicht mehr ganz mitverfolgen. Nach dem Spiel habe ich Tränen in seinen Augen gesehen.“
Partner für die Zukunft?
Ob er in seinem Verteidigerkollegen Kaiden Guhle einen Partner für die Zukunft sieht? „Ich schaue nicht zu weit nach vorne, lebe lieber in der Gegenwart. Man weiß nie, was morgen passiert. Da sind sehr viele junge Spieler, die ebenfalls einen Platz in der Mannschaft wollen. Ich lege den Fokus auf meine Leistung, ich bereite mich auf eine lange Karriere vor.“
Trainer Martin St. Louis sieht in Reinbacher und Guhle ein Verteidigerpaar der Zukunft: „Das sind junge Burschen, die derzeit noch wenig NHL-Erfahrung haben. Beide sind groß, einer spielt rechts, einer links. Sie bringen Tempo mit, sind intelligent und konkurrenzfähig.“ Sie könnten rasch auf NHL-Level kommen: „Unser Ziel ist es, sie taktisch besser einzubinden.“
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Twitter angezeigt.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Twitter angezeigt.
Platz im ersten Block
Reinbacher, der bei Montreal einen Dreijahresvertrag besitzt, lief gegen Toronto im ersten Block wieder mit Guhle (21) auf, im Sturm waren es Kapitän Nick Suzuki (24), Alex Newhook (22) und Cole Caufield (22). Für den Habs-Treffer war Guhle in Unterzahl verantwortlich. Beim 0:2 in Unterzahl befand sich der junge Lustenauer auf der rechten Seite in der Vorwärtsbewegung, auf rechts verjuxte aber Teamkollege Lias Andersson den Puck. Reinbachers Rettungsaktion gegen zwei anstürmende Toronto-Cracks kam zu spät. In seinem Spiel hatte aber alles Hand und Fuß, er stand in Unter- und Überzahl auf dem Eis, auch einige Zeit, als die Canadiens am Ende ohne Torhüter und mit einem sechsten Feldspieler ihr Glück auf ein zweites Tor versuchten. Reinbacher bekam 16:27 Minuten Eiszeit, gab einen Schuss aufs gegnerische Tor ab, stieg in der Plus-Minus-Bilanz mit null aus. Es war insgesamt ein frustrierendes Spiel für Montreal, das ein Mehr an Schüssen (34:22) und Chancen vorfand. Die Voraussetzungen beim EHC Kloten sind für Reinbachers weitere Karriereplanung – nach der vergangenen Saison wurde er als bester Nachwuchsspieler ausgezeichnet – und eine Lehrsaison ideal: Er hat einen Stammplatz im National-League-Team, bekommt regelmäßige Eiszeiten. Coach Gerry Fleming, der selbst elf Spiele für Montreal bestritt, war bereits im Austausch mit dem Trainerstab der Canadiens. Und Klotens neue Trainingshalle, an die Arena angeschlossen, bietet Maße nach NHL-Vorgabe. KO