Altachs Koller schießt U21-Team zum Sensationssieg über Frankreich

Sport / 17.11.2023 • 20:51 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Paul Koller kürte sich mit seinen beiden Treffern beim 2:0-Sieg über Frankreich zum "Man of the Match". <span class="copyright">Fotos: Gepa</span>
Paul Koller kürte sich mit seinen beiden Treffern beim 2:0-Sieg über Frankreich zum "Man of the Match". Fotos: Gepa

Abwehrspieler trifft beim 2:0-Sieg in EURO-Quali über Frankreich doppelt.

Ried Österreichs U21-Fußball-Nationalteam hat sich im Kampf um ein EM-Ticket eindrucksvoll zurückgemeldet. Die ÖFB-Auswahl feierte in der Innviertel Arena in Ried gegen den großen Quali-Gruppe-H-Favoriten Frankreich einen 2:0-Sieg und hält nach vier Partien als Dritter bei sieben Punkten. Der Rückstand auf die zuvor makellos gewesenen Franzosen und auch den Zweiten Slowenien konnte dank eines Doppelpacks von Paul Koller (25., 75.) auf zwei Zähler verkürzt werden.

“Ein brutaler Abend für mich und uns als Mannschaft. Es war eine überragende Leistung von uns allen und wir haben die Franzosen mit unserer Aggressivität erwischt.”

Paul Koller, Doppeltorschütze für Österreich
Paul Koller wagte nach dem Treffer zum 2:0 ein Tänzchen.
Paul Koller wagte nach dem Treffer zum 2:0 ein Tänzchen.

Ried im Innkreis. Fortgesetzt wird die Qualifikation erst am 26. März 2024 mit einem Heimspiel gegen das sieglose Schlusslicht Zypern. Für die mit 16 Mannschaften ausgetragene Endrunde im Sommer 2025 qualifizieren sich die Sieger der neun Gruppen und die drei besten Gruppenzweiten. Die restlichen sechs Zweiten ermitteln in einem Play-off drei weitere EM-Teilnehmer. Der Erfolg gegen Frankreich war hochverdient, gleich viermal verhinderte das Aluminiumgehäuse weitere Tore. Zum Jahresabschluss geht es am Dienstag (18.00 Uhr/live ORF Sport +) noch in einem Testspiel in Ried gegen Nordmazedonien.

Völlig verdienter Sieg trotz Pech bei Alu-Treffer

Frankreichs Teamchef Thiery Henry war keineswegs zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
Frankreichs Teamchef Thiery Henry war keineswegs zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

Die Franzosen wirkten vor 2.655 Zuschauern nur in der Anfangsphase besser, ÖFB-Verteidiger Koller fing sich bereits nach eineinhalb Minuten bei einem taktischen Foul eine Gelbe Karte ein. Nach dem Ausfall des wohl schwer am Knie verletzten Johann Lepenant war von den Gästen aber nicht mehr viel zu sehen. Mit dem eingewechselten Salzburg-Spieler Lucas Gourna-Douath fehlten in der Offensive jegliche Ideen. Die Hausherren dominierten überraschend das Geschehen und erarbeiteten sich auch ein klares Schuss- sowie Chancenplus.

Guillaume Restes konnte einen Ballo-Abschluss mit einer Fußabwehr zunichte machen (21.). Nach dem verhängten Corner setzte der unbedrängte WAC-Offensivspieler einen Volley daneben. Ein weiterer Eckball führte kurze Zeit später zum Erfolg. Eine lange Hereingabe von Yusuf Demir brachte Leo Querfeld per Kopf wieder in die Mitte, und dort köpfelte Koller ein. Das 2:0 lag in der Luft, Christoph Lang traf die Latte, den Abstauber setzte Demir am quasi leeren Tor vorbei an die Außenstange (30.). Nur ein einziges Mal kam die von Ex-Stürmerstar Thierry Henry gecoachte Truppe gefährlich in den Strafraum, da zielte Elye Wahi am Tor vorbei (36.).

Österreichs Teamchef Werner Gregoritsch hievte aus Freude Thierno Ballo.
Österreichs Teamchef Werner Gregoritsch hievte aus Freude Thierno Ballo.

Gleich nach Wiederbeginn bewahrte Nikolas Polster die Heimischen mit einer Fußabwehr im Duell mit Rayan Cherki vor dem Ausgleich (47.). Quasi im Gegenzug schoss Nikolas Veratschnig nach einem Konter drüber. Koller verpasste einen Kopfball-Doppelpack (59.). Noch gefährlicher wurde es in der 70. Minute, wo Manuel Polster mit einem Schuss aus extrem spitzen Winkel die Stange traf. Die vergebenen Möglichkeiten rächten sich aber nicht, da Koller neuerlich nach einer Standardsituation erfolgreich war. Diesmal nach Demir-Ecke und Ballo-Fallrückzieher infolge einer Abwehr von Restes mit dem Fuß aus kurzer Distanz.

Danach geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr. Bernhard Zimmermann traf sogar noch ein weiteres Mal die Stange (95.). Nach dem Test-1:2 gegen Norwegen und dem bitteren Quali-0:1 in Slowenien gab es ein richtig kräftiges Lebenszeichen.