Bregenzer Sieglos-Serie hält an

Sport / 01.11.2025 • 16:23 Uhr

Nur 1:1 bei Hertha Wels. SW Bregenz nun schon 21 Matches ohne vollen Erfolg.

Wels Auch im zwölften Anlauf der laufenden Saison blieb der Traditionsklub aus Vorarlberg sieglos – und verlängerte damit seine Serie auf erschreckende 21 Zweitliga-Partien ohne vollen Erfolg. Das 1:1 bei Hertha Wels war symptomatisch für den Zustand der Schwarz-Weißen: engagiert, bemüht, aber im Abschluss einmal mehr nicht konsequent genug.

Nach dem bitteren ÖFB-Cup-Aus gegen SV Ried, bei dem man erst in der 122. Minute unglücklich scheiterte, war die Begegnung in Wels eine richtungsweisende Partie. Trainer Andreas Heraf reagierte auf das kräftezehrende Cup-Drama mit mehreren personellen Änderungen. Im Tor begann diesmal Kilian Kretschmer anstelle von Youngster Tyler Linder. Auch Dragan Marceta, Atsushi Zaizen, Daniel Nussbaumer und Jan Stefanon rückten zurück in die Startformation.

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Daniel Nussbaumer erzielte die frühe Führung für Bregenz. gepa

Traumstart

Die Gäste erwischten einen Traumstart: Raul Marte setzte sich auf der linken Seite kraftvoll durch, über Umwege landete der Ball bei Daniel Nussbaumer, der bereits in der vierten Minute eiskalt zur Führung einschoss. Es war der vierte Saisontreffer des Angreifers – und schien SW Bregenz auf Kurs zu bringen.

Doch die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem schnellen Gegenstoß stellte Sebastian Malinowski in Minute zwölf auf 1:1. Es entwickelte sich in der Folge ein offenes Spiel mit leichten Vorteilen für die Welser. Bregenz agierte defensiv diszipliniert, hatte aber Glück, als eine Hereingabe von Michael Brugger in der 30. Minute keinen Abnehmer fand. Spätestens ab diesem Zeitpunkt übernahm Hertha Wels das Kommando, während Bregenz mehr und mehr nur noch reagierte.

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Jan Stefanon war ein Aktivposten im Spiel der Bregenzer. gepa

Mit dem Remis ging es in die Pause – und Heraf nutzte diese zur taktischen Kurskorrektur. Gleich drei Wechsel nahm der Coach vor: Tamar Crnkic, Marco Rottensteiner und Yannick Cotter ersetzten Nussbaumer, Zaizen sowie den gelb-vorbelasteten Bangura.

Fussball, 2. Liga, 12 Spieltag

Hertha Wels – SW Bregenz 1:1 (1:1)

Wels, Sportpark, 650 Zuschauer, SR Talic

Torfolge: 4. 0:1 D. Nussbaumer, 12. 1:1 Malinowski

Gelbe Karten: keine bzw. Bangura, Crnkic, Marceta

SW Bregenz: SW Bregenz: Kretschmer; Vojic, Bangura (46. Rottensteiner), Dirnberger, Prirsch, Marte; Marceta, L. Nussbaumer (79. Martinovic); Zaizen (46. Cotter/89. Maksimovic), D. Nussbaumer (46. Crnkic), Stefanon

Doch die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte erneut den Gastgebern. Malinowski prüfte Kretschmer, der stark parierte. Auf der Gegenseite war es Jan Stefanon, der nach einem Eckball mit einem Kopfball zu schwach abschloss. Die Partie blieb zerfahren, beide Mannschaften suchten den Lucky Punch. Der eingewechselte Manuel Thurnwald sorgte mit einem Schuss ans Außennetz (65.) für Gefahr, Stefanon vergab kurz darauf aus spitzem Winkel (67.).

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Zweikampf war Trumpf. gepa

Die Schlussphase gehörte klar den Hausherren. Thurnwald und Bosnjak scheiterten beide am stark reagierenden Kretschmer, der seiner Mannschaft mit mehreren Paraden zumindest den Punkt rettete.

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SWB-Goalie Kilian Kretschmer war in Topform. gepa

Trotz des couragierten Auftritts bleibt die Bilanz von SW Bregenz trist: 21 Spiele ohne Sieg sind für einen Verein mit großer Geschichte eine schwere Hypothek. Besonders zum jetzigen Zeitpunkt der Saison, in dem sich erste Weichen für das Frühjahr stellen, wirkt diese Serie wie ein zäher Nebel, der sich über alle Bemühungen legt – und aus sportlicher Sicht längst zum Albtraum geworden ist.

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Eien Bregenzer-Fan-Abordnung war auch in Wels. gepa