
Vorstellen kann sich Stojanovic alles
Altachs Nummer eins fühlt sich in Altach wohl. Eine Vertragsverlängerung steht jedoch noch aus.
Altach Es ist seine Konstanz, seine Präsenz, die der Defensive des SCR Altach in den wichtigen Phasen die nötige Sicherheit verleiht. Das bestätigt auch ein Blick auf die Bundesliga-Statistik. 73 Prozent betrug seine Quote in Sachen Torwartparaden in der ersten Saison. 72 Prozent war der Wert im Vorjahr und exakt dies ist auch die aktuelle Zahl beim 33-Jährigen. Dejan Stojanovic ist somit ein wichtiger Pfeiler in der SCRA-Mannschaft, sowohl in den beiden Seuchenjahren, als sportlich der Klassenerhalt lange an einem seidenen Faden hing als auch aktuell. Und der Routinier ist es auch heuer, in einer Saison, in der das Team in den letzten drei Herbstrunden es selbst in der Hand hat, wohin die Reise geht. Das Ausrufezeichen hierfür haben die Altacher mit einem Heimsieg gegen Wolfsberg geliefert.

Gelingt es den Rheindörflern, am Sonntag (14.30 Uhr) im Heimspiel gegen RB Salzburg punktemäßig nachzulegen, kann bis zur Winterpause auch tabellarisch noch einiges in Bewegung geraten. Das weiß auch Stojanovic, der vor allzu hohen Erwartungen aber nichts wissen will.
Admiral Bundesliga
15. Spieltag
SCR Altach vs FC RB Salzburg Sonntag
Altach, Stadion Schnabelholz, 14.30 Uhr, SR Christian-Petru Ciochirca (ST)
Bisheriges Saisonergebnis: 2:2 (a)
Mögliche Aufstellungen
SCR Altach (3-5-2-1) Stojanovic – Milojevic, Zech, Koller – Ingolitsch, Massombo, Bähre, Ouedraogo – Mustapha, Fetahu – Diawara
Es fehlen: Gorgon (Wade), Madritsch (Schulterverletzung)
Fraglich: Greil (krank)
FC RB Salzburg (4-4-2) Alexander Schlager – Lainer, Schuster, Rasmussen, Terzic – Yeo, Bidstrup, Soumaïla Diabate, Alajbegovic – Baidoo, Ratkov
Es fehlen: Gourna-Douath, Kawamura, Mellberg (alle Knie), Zawieschitzky (Rücken)
Fraglich: Kitano (Oberschenkel), Kjaergaard (Wade)
“Der Superstart in den Block mit den Spielen gegen Wolfsberg, Salzburg, Tirol und Ried gibt uns viel Energie”, sagt der Schlussmann. Sein Zuruf an die Mitspieler ist deshalb auch nicht zu überhören. “Wir müssen ganz sicher da anknüpfen, wo wir aufgehört haben. Das heißt, die Zweikämpfe annehmen und ekelig sein. Wenn uns das wieder in dem Ausmaß wie gegen Wolfsberg gelingt, dann sollten wir auch gegen Salzburg unsere Chancen erhalten.”

Als gestandener Profi, der vor seinem 300. Pflichtspiel in seiner Karriere steht, und natürlich in seiner Position als Torhüter, hat Stojanovic viel Gefühl für den Moment entwickelt. “Natürlich spürst du, ob deine Mitspieler vor dir griffig sind, ob sie auch in die Duelle kommen.” Passiert das in einem zu geringen Ausmaß, ist sein Auge gefragt, müssen seine Reflexe passen. Doch darüber zerbricht Altachs Nummer eins nicht den Kopf. Deshalb hat er auch keine Präferenzen für einen Spielverlauf, ob er mal weniger oder mehr gefordert ist. Mit leichtem Schmunzeln schickt er hinterher: “Ein gutes Mittelmaß ist das Beste. Aber natürlich bin ich froh, wenn ich weniger zu tun habe.” Letzteres sei dank der intensiven Arbeit seiner Vorderleute in der aktuellen Saison öfter der Fall gewesen.
Noch nicht geklärt ist hingegen die sportliche Zukunft des zweifachen Familienvaters, dessen Vertrag in Altach im Sommer 2026 ausläuft.

Im März dieses Jahres, so erzählt Stojanovic, habe es erste Kontakte bezüglich einer Verlängerung gegeben. Aktuell jedoch herrscht Stillschweigen, wobei er selbst vor dem Salzburg-Spiel im VN-Gespräch ein klares Statement für einen möglichen Weiterverbleib abgab. “Ich fühle mich hier auf jeden Fall wohl. Ich komme aus der Gegend und identifiziere mich voll mit dem Verein. Deshalb würde ich mich auf jeden Fall freuen, wenn es weitergeht.” Das klare Bekenntnis zum Club zeigt sich auch abseits des Platzes, wo Dejan Stojanovic zu den Führungsspielern in der Mannschaft gehört. Und die werden gegen die Bullen (“Noch immer der größte Club in Österreich” – Fabio Ingolitsch) einmal mehr gefordert sein, die inzwischen etablierten Jungen wie Filip Milojevic mitzureißen.

Zumal der Coach hinsichtlich Personal wohl erst nach dem samstägigen Abschlusstraining eine Entscheidung treffen kann. Toptorschütze Patrick Greil (6) fehlte gestern noch krankheitsbedingt, an einen Einsatz ist deshalb wohl eher nicht zu denken.
Unabhängig davon ist die Ausgangslage klar: Salzburg als Tabellenführer, treffsicherster Club (31), steht für Spektakel, doch dem will Altach mit der besten Defensive der Liga einen Riegel vorschieben.