Strache nicht mehr FPÖ-Mitglied, Hofer suspendierte Ex-Chef

Die FPÖ suspendiert ihren ehemaligen Parteichef Heinz-Christian Strache. Das hat Parteichef Norbert Hofer nach rund siebenstündigen Gremiensitzungen am Dienstagabend bekannt gegeben. Sollten sich die Vorwürfe gegen Strache erhärten, ist auch ein späterer Parteiausschluss möglich. Strache stellte in einer “persönlichen Erklärung” am Vormittag seine Parteimitgliedschaft ruhend.
Ihm gehe es darum, “eine Zerreißprobe und Spaltung der FPÖ um jeden Preis zu verhindern”, sagte Strache bei der Pressekonferenz. Außerdem kündigte er einen “völligen Rückzug aus der Politik” an, will jegliche politische Aktivität einstellen und keine politische Funktion mehr anstreben. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, der am Ibiza-Video gescheiterte frühere FPÖ-Chef könnte allenfalls mit einer eigenen Partei bei der Wiener Landtagswahl antreten.
Die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden, will Strache allesamt ausschließlich mit den Ermittlungsbehörden und nicht öffentlich aufarbeiten. Zudem bedauerte der ehemalige FPÖ-Obmann, dass die Parteispitze laut seinen Angaben nicht das Gespräch gesucht habe.
Strache stellte aber klar, dass er weiterhin hinter der “freiheitlichen Familie” stehe. Die FPÖ solle “weiterhin ein wichtiger Faktor” in der Politik bleiben. Auch seine Ehefrau Philippa, die in den Nationalrat einziehen will, sowie seinen Sohn verteidigte er. Philippa Strache, die über ein Wiener Landes-Mandat in den Nationalrat kommen könnte und dies laut “oe24.at” auch will, habe in den vergangenen Wochen und Monaten viel durchmachen müssen. “Ich möchte sie keine Sekunde länger leiden sehen”, sagte ihr Ehemann.
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