51-Jähriger rast in Fußgängerzone in Trier: Mindestens vier Tote

Bei einem Vorfall mit einem Auto sind in der Innenstadt von Trier mindestens vier Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
Trier „Es gibt mehrere Tote und eine ganze Reihe Schwer- und Schwerstverletzter“, sagte der Sprecher des Präsidiums Trier, Karl-Peter Jochem. Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) sprach im Interview mit dem SWR von einem „Amokfahrer in der Innenstadt“. Der Fahrer wurde festgenommen, das Auto sichergestellt.
Es handle sich um einen 51-jährigen Deutschen aus dem Kreis Trier-Saarburg, teilte die Polizei mit. Der Mann sei mit einem SUV durch eine Fußgängerzone gefahren und habe offenbar „wahllos“ Menschen angefahren.
51-Jähriger mit Geländewagen
Laut Darstellung der Polizei Trier (Stand 18:48 Uhr) fuhr der Tatverdächtige gegen 13:45 Uhr aus Richtung Basilika kommend mit seinem Geländewagen über den Hauptplatz und erfasste mehrere Passanten. Unter den vier Todesopfern sei auch ein Kind.
Bereits vier Minuten nach dem ersten Notruf sei es der Polizei gelungen, den tatverdächtigen 51-Jährigen im Bereich der Christophstraße zu stoppen. Er habe sich der Festnahme erheblich widersetzt. Über das Motiv liege noch keine Erkenntis vor, der Mann sei bisher nicht polizeilich aufgefallen. Der 51-Jährige sei in Trier geboren und nicht vorbestraft, bestätigt die Staatsanwaltschaft im Rahmen einer Pressekonferenz um 19 Uhr. Denkbar sei eine psychatrische Ursache, bislang gebe es keinen Hinweis auf einen extremistischen Hintergrund.
„Erschütternd“
„Was in Trier geschehen ist, ist erschütternd“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. „Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Todesopfer, bei den zahlreichen Verletzten und bei allen, die in diesem Moment im Einsatz sind, um die Betroffenen zu versorgen.“
Die Hintergründe, warum der Fahrer in die Fußgängerzone nahe der Porta Nigra fuhr, blieben zunächst unklar. Augenzeugen berichteten, dass Menschen durch die Luft geschleudert worden seien. „Wir sehen solche Bilder im Fernsehen ganz oft und denken das kann bei uns nicht passieren“, sagte Leibe. „Jetzt ist es auch in Trier passiert.“
Rettungskräfte aus der ganzen Region seien im Einsatz. „Alle sind damit beschäftigt, Verletzte und Schwerstverletzte im Moment in die Krankenhäuser zu bringen“, äußerte Oberbürgermeister Leibe.
Auch ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz. Der ADAC schickte Rettungshubschrauber, ein Verletzter wurde nach Wittlich geflogen. Große Teile der Innenstadt waren abgesperrt. Nach der Festnahme bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, teilte die Polizei mit.
Die rheinland-pfälzischen CDU-Politiker Julia Klöckner und Christian Baldauf äußerten sich schockiert und betroffen. Sie seien erschüttert über die „Amokfahrt“, teilten die CDU-Landeschefin und der CDU-Landtagsfraktionschef mit. „Unsere Gedanken sind bei den Verletzten vor Ort. Wir trauern mit den Angehörigen der Toten“, erklärten sie. „Wir danken den Helfern und Rettungskräften für ihre Arbeit. Jetzt gilt es die weiteren Ermittlungen abzuwarten.“