Frankreichs Luftwaffe fängt Minister ab

Welt / 13.07.2022 • 13:00 Uhr / 2 Minuten Lesezeit
Frankreichs Luftwaffe fängt Minister ab
Fabrice COFFRINI / AFP, REUTERS/Benoit Tessier

Selbst für die französische Luftwaffe war dieser Einsatz speziell.

Bern Eine Cessna drang über Frankreich in einen gesperrten Luftraum ein. Zwei Abfangjäger der französischen Luftwaffe zwangen die Kleinmaschine zur Landung. Am Steuer der Privatmaschine saß kein Unbekannter, die Causa beschäftigt nun die Schweiz.

Wie die NZZ und andere eidgenössische Nachrichten berichten, steuerte der eidgenössische Innenminister (Bundesrat) Alain Berset das Kleinflugzeug. Er habe Angaben der Fluglotsen missinterpretiert, was zur Luftraumverletzung führte. Nach einer Kontrolle am Boden konnte der Innenminister weiterfliegen, das Innendepartement (Innenministerium) spricht von einer Privatangelegenheit Bersets. Er war zu dem Zeitpunkt allein und privat unterwegs.

Gesperrt ist der Luftraum überlicherweise über sensible Einrichtungen wie Flughäfen, Militäreinrichtungen oder Atomkraftwerken, diese sind grundsätzlich auch auf Flugkarten und ähnlichem ausgezeichnet. Neben dem Spott, scheinbar schlecht vorbereitet einen Alarmstart der Luftwaffe provoziert zu haben, muss Berset auch mit einer Strafe oder zumindest Verwarnung rechnen.

Gleichzeitig facht der Zwischenfall die Debatte um seine Person an, schade der Zwischenfall doch dem Ansehen der Schweiz im Ausland. Erst vor wenigen Wochen trennte Berset sich vom Leiter seines Kommunikationsteams. Damals wurde bekannt, dass dieser wegen einem Strafverfahren wegen einer Amtsgeheimnisverletzung in Untersuchungshaft war. Im November 2020 versuchte eine Frau, Berset mit privaten Dokumenten zu erpressen. Die Reaktion des Innendepartements auf diesen Versuch wurden als überbordend kritisiert, der Innenminister und die Behörden kürzlich in einer Untersuchung aber entlastet.

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