Russische Truppen formieren sich im Donbass für Angriff neu

Welt / 15.07.2022 • 08:56 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Ein russischer Soldat auf einer Farm bei Melitopol im Süden der Ukraine. Dieses Gebiet fiel rasch in russische Hand nach Beginn der Invasion. Dieses Bild entstand bei einem Pressetermin der russischen Streitkräfte. <span class="copyright">AP</span>
Ein russischer Soldat auf einer Farm bei Melitopol im Süden der Ukraine. Dieses Gebiet fiel rasch in russische Hand nach Beginn der Invasion. Dieses Bild entstand bei einem Pressetermin der russischen Streitkräfte. AP

Die russischen Streitkräfte stellen sich im Osten der Ukraine neu auf, um ihre Offensive im Donbass fortzusetzen.

Kiew, Moskau “Im Gebiet Kramatorsk hat der Feind eine Umgruppierung durchgeführt, um seine Angriffe auf Siwersk zu erneuern”, teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Dabei sei auch Kramatorsk von der Artillerie beschossen worden. Die Großstadt ist Teil eines Ballungsraums mit etwa 500.000 Einwohnern, den Kiew zur wichtigsten Festung im Donbass ausgebaut hat.

Auch der nördliche Teil des Ballungsraums, die Großstadt Slowjansk, rückt wieder in den Fokus russischer Angriffsbemühungen. Dort versuchten die Russen mithilfe von Artilleriefeuer auf eine Reihe von Ortschaften nördlich der Stadt ihre taktische Lage zu verbessern, um so wieder in den Angriff übergehen zu können, heißt es im Lagebericht des Generalstabs.

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In Richtung Bachmut – einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt südöstlich von Kramatorsk – wird ebenfalls gekämpft. Unter anderem habe es Luftangriffe auf ein Wärmekraftwerk gegeben, berichtete das ukrainische Militär. Die Hauptanstrengungen der Russen richteten sich auf die Eroberung der Städte Bachmut und Soledar. Unabhängig sind die Angaben nicht zu überprüfen.

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“Versuche eines feindlichen Sturms im Raum Kodemi und Bilohoriwka haben unsere Kämpfer erfolgreich gestoppt ebenso wie die Versuche, die Ortschaften Spirne und Werschyna zu erobern. Die Okkupanten sind auf harten Widerstand gestoßen, haben deutliche Verluste erlitten und mussten sich schmählich zurückziehen”, heißt es dazu im Lagebericht. Am Vorabend hatten die prorussischen Separatisten noch die Eroberung von zwei Ortschaften nahe Soledar vermeldet.

Eine ukrainische HIMARS im Gefecht <span class="copyright">Pavlo Narozhnyy/via REUTERS</span>
Eine ukrainische HIMARS im Gefecht Pavlo Narozhnyy/via REUTERS

Auch das britische Verteidigungsministerium geht davon aus, dass Bachmut das nächstes russische Angriffsziel wird. Die russischen Streitkräfte seien nach Beschuss und Sondierungsangriffen auf die Donezker Stadt Siwersk langsam nach Westen vorgerückt. “Bachmut wird wahrscheinlich das nächste Ziel sein, sobald Siwersk gesichert ist”, twitterte das Ministerium.

Internationale Bestürzung rief der russische Raketenangriff am Donnerstag auf die zentralukrainische Stadt Winnyzja hervor. Bei dem Beschuss kamen mindestens 23 Menschen ums Leben. Kiew sprach von einem Kriegsverbrechen. Auch das österreichische Außenministerium verurteilte den Angriff. “Zivilisten anzugreifen ist ein #Kriegsverbrechen – es darf keine Straffreiheit geben, die Täter dieser Gräueltaten müssen zur Rechenschaft gezogen werden”, hieß es in einem Tweet von Donnerstagabend. Zuvor hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell auf Twitter ein Ende der Angriffe auf Zivilisten gefordert.

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