Nachfrage nach Wohnkrediten sinkt weiter

01.02.2023 • 12:20 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Nachfrage nach Wohnkrediten sinkt weiter

Die Nachfrage nach privaten Wohnkrediten geht weiter zurück, wie die Nationalbank mitteilte.

Wesentliche Gründe dafür sind die steigenden Zinsen und die unsichere Wirtschaftslage. Nach einem starken Minus im dritten Quartal ist die Nachfrage zum Jahresende noch einmal gesunken. Der Trend dürfte sich abgeschwächt im ersten Quartal fortsetzen. Die Kreditnachfrage der Unternehmen war nach einer längerem Wachstumsphase im vierten Quartal 2022 unverändert.

Bei den Wohnkrediten rechnen die Banken für die ersten drei Monate mit einem weiteren, aber nur mehr leichten Nachfragerückgang, wie die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) zu den Ergebnissen ihrer vierteljährlichen Umfrage über das Kreditgeschäft unter den führenden Instituten mitteilte. Damit gehe eine lange Phase steigender Kreditnachfrage “abrupt zu Ende”. Kredite seien teurer und weniger leistbar geworden, vor allem im derzeit schwierigen Umfeld mit hoher Inflation und schwacher Konjunktur.

Die bankinternen Richtlinien für Wohnkredite blieben nach den deutlichen Verschärfungen im dritten Quartal dann im vierten Quartal unverändert. Die Verschärfungen im dritten Quartal wurden mit der Risikosituation und den mit August in Kraft getretenen strengeren Vergabekriterien für Immo-Kredite begründet. Die Margen waren weitgehend unverändert und weiter auf den Niveau von 2021.

Die Kreditnachfrage der Unternehmen blieb im Schlussquartal weitgehend unverändert. Damit sei ein mehr als eineinhalb Jahre dauernder Trend einer steigenden Firmenkreditnachfrage zu einem Halt gekommen, so die Notenbank. Langfristige Kredite waren weniger gefragt, bei den kurzfristigen Kredite war die Nachfrage weiter hoch. Der Finanzierungsbedarf für Lagerhaltung und Betriebsmittel sind seit dem vierten Quartal 2021 der dominierende Grund für den Anstieg vor allem bei den kurzfristigen Krediten, während jener für Anlageinvestitionen in den letzten beiden Quartal zurückging. Dies sei eine Folge des Ukraine-Kriegs sowie der weltweiten wirtschaftlichen Verwerfungen wie Lieferkettenprobleme und höhere Energie- und Rohstoffpreise. Die bankinternen Richtlinien für Firmenkredite wurden strenger, die Margen erhöht. Für das erste Quartal seien abermals strengere interne Richtlinien zu erwarten, so die OeNB.

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