Wo Kinder seit dem Herbst die meiste Zeit im Freien verbringen

Heimat / 10.02.2023 • 17:10 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
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Bilanz nach dem ersten Semester: Outdoorgruppe kommt bei Nachwuchs und Eltern gut an.

Feldkirch Um rasch mehr Kinderbetreuungsplätze anbieten zu können, hat die Stadt Feldkirch im Herbst ein innovatives neues Konzept umgesetzt: Eine Outdoorgruppe. Nach dem ersten Semester fällt die Bilanz äußerst positiv aus.„Uns ist es unter schwierigen Rahmenbedingungen gelungen, zusätzliche Betreuungsplätze für Dreijährige zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Wolfgang Matt. „Dass wir dabei auch noch ein äußerst fortschrittliches Betreuungskonzept umsetzen können, ist umso erfreulicher.“

Wenn möglich in der Natur

Die neue Outdoorgruppe, die aus 15 Dreijährigen besteht und vom Sozialpädagogen Christian Müller sowie drei Assistenzkräften betreut wird, ging Anfang Oktober an den Start. Die Kinder werden dort von 7 bis 12.30 Uhr betreut. Morgens treffen sie im voll ausgestatteten Gruppenraum ein und machen sich, sobald alle da sind, auf den Weg nach draußen. „Bei jeder Gelegenheit sind wir in der Natur“, erklärt Leiter Christian Müller. Rund um das Kinderhaus Tisis Carina gibt es eine weitläufige Außenfläche mit Spielgeräten, Wiesen, Bäumen und Versteckmöglichkeiten, die genutzt werden kann. Spätestens nach der Eingewöhnungsphase hat sich der Radius der Gruppe deutlich erweitert. Zu Fuß sind der nahe öffentliche Spielplatz, Wald und Wiesen auf dem Blasenberg oder auch das Tisner Ried gut erreichbar. „Die Bushaltstelle ist nur wenige Gehminuten entfernt“, freut sich Müller. „Von dort aus entdecken wir Spiel- oder Waldplätze und andere attraktive Ausflugsziele in ganz Feldkirch.“

Konzept wird angenommen

Die Sorge, dass die Kinder nur draußen sind, kann der Leiter jedoch zerstreuen. „Für sehr schlechtes Wetter haben wir einen Gruppenraum im Wohnheim neben dem Kinderhaus Tisis Carina“, so der Sozialpädagoge. Je nach Witterung und den Bedürfnissen der Kinder kehrt die Gruppe im Laufe des Vormittags oder gegen Mittag wieder in den Raum zurück. „Auch, wenn sehr viel Zeit im Freien verbracht wird, kommt der geltende Bildungsauftrag nicht zu kurz“, weiß Ulrike Porod, Leiterin Abteilung Sport, Schulen und Kinder bei der Stadt Feldkirch. „Auch die für die Kinder wichtigen Routinen haben einen festen Platz im Tagesablauf“. So gibt es gemeinsame Angebote wie beispielsweise einen Morgenkreis, eine gemeinsame Jause und Regeln für die Gruppe, egal wo sie sich aufhält. „Die Rückmeldungen von Eltern und Kindern zeigen, dass das Konzept gut angenommen wird“, freut sich Porod. Deshalb wird die Gruppe auch im kommenden Schuljahr fortgeführt. Anmeldungen dazu sind im Rahmen der regulären Kindergarten-Anmeldung möglich.

Die Informationen zur Anmeldung für den Kindergarten und die Schülerbetreuung in Feldkirch erhalten Familien in den nächsten Tagen, wie Stadt mitteilt. Der Anmeldezeitraum ist von 20. Februar bis 19. März. Zeitgleich wird bis Ende April der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren erhoben.

Betreuung für Kleinkinder

Für den Nachwuchs von 0 bis 2 Jahren bietet die Stadt Feldkirch Betreuungsangebote in den Kinderhäusern Tisis Carina und Nofels sowie in der Kleinkindgruppe Gallmist. Insgesamt stehen für Kinder von 15 Monaten bis zum Kindergarteneintritt in diesen Einrichtungen sieben Gruppen zur Verfügung. Mehrere private Träger bieten weitere Betreuungsmöglichkeiten an, z.B. in Form von Tageseltern, Kinderspielgruppen oder Kleinkindgruppen. Für diese Altersgruppe steht jedoch insgesamt nur eine begrenzte Zahl an Betreuungsplätzen zur Verfügung. „Es ist deshalb wichtig, dass sich Eltern rechtzeitig bei den verschiedenen Trägern informieren, wenn sie einen Betreuungsbedarf für diese Altersgruppe haben“, rät Porod. Die Anmeldung für diese Angebote erfolgt direkt bei den verschiedenen Kinderbetreuungseinrichtungen. Allerdings können in den städtischen Einrichtungen Plätze für Kleinkinder erst dann vergeben werden, wenn alle Dreijährigen einen Betreuungsplatz haben. Dasselbe gilt auch für die privaten Träger.

Keine Warteliste für Dreijährige

Die Eltern jener Kinder, die mit Stichtag 1. September drei, vier oder fünf Jahre alt sind und noch keinen Kindergarten besuchen, erhalten alle wichtigen Informationen zur Anmeldung in den nächsten Tagen per Post. „Wer diese bis zum 20. Februar nicht erhalten hat, soll sich bitte im Rathaus melden“, erklärt Ulrike Porod. Kinder, die bereits einen städtischen Kindergarten besuchen, bekommen die Informationen zur Wiederanmeldung direkt vom Kindergarten. „Die Zuteilung der Kindergartenplätze erfolgt anhand organisatorischer und pädagogischer Kriterien durch die Stadt“, beschreibt Abteilungsleiterin Porod den Ablauf. „Vierjährige Kinder mit Sprachförderbedarf sowie Fünfjährige sind kindergartenbesuchspflichtig und werden zuerst zugeteilt.“

Eine Warteliste für Dreijährige soll es nicht mehr geben. <p class="caption"><span class="media-container dcx_media_rtab" data-dcx_media_config="{}" data-dcx_media_type="rtab"> </span><span class="marker"><span class="copyright">G.Alfare</span></span></p>
Eine Warteliste für Dreijährige soll es nicht mehr geben.

 G.Alfare

Eine Warteliste für Dreijährige, wie im vergangenen Jahr, soll es dieses Mal aber nicht geben. „Wenn nicht genügend Kindergartenplätze zur Verfügung stehen, können dreijährige Kinder auch einer alterserweiterten Kleinkindgruppe zugeteilt werden, bei einem privaten Träger eine Betreuungsgruppe besuchen oder von Tageseltern betreut werden“, erklärt Porod. Die zuständige Abteilung unterstützt die Eltern dabei. „Wir tun alles, damit jedes Kind die benötigte Betreuung erhält“, betont Bürgermeister Wolfgang Matt. „Gerade bei den Dreijährigen kann es aber sein, dass es nicht in allen Fällen das Angebot gibt, das die Eltern sich wünschen. Hier sind wir auch auf die Flexibilität und Kooperation der Eltern angewiesen.“

Auch die Eltern von Kindern, die eine Volks- oder Mittelschule besuchen, erhalten in diesen Tagen alle Informationen für die außerschulische Betreuung. Sie können ihren Nachwuchs ebenfalls ab sofort für die benötigte Betreuung anmelden.

Bedarfserhebung

Zusätzlich zur Anmeldung für die Kinderbetreuung wird derzeit eine Bedarfserhebung durchgeführt, wie die Stadt Feldkirch informiert. „Das ist für die weitere Planung der Kinderbetreuungsangebote erforderlich“, so Ulrike Porod. Sie betont aber: „Diese Erhebung ist keine Anmeldung und wird zusätzlich durchgeführt.“ Die Daten werden dafür genützt, die Angebote zu prüfen und weiterzuentwickeln. Die Teilnahme an der Bedarfserhebung ist noch bis Ende April möglich, die Anmeldung zu den städtischen Kinderbereuungsangeboten bis 19. März. Weitere Informationen, die erforderlichen Formulare sowie der Link zur Bedarfserhebung sind auf der Homepage der Stadt Feldkirch abrufbar.

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