Neue Trasse für das Rheinbähnle im Entstehen

Fahrten Richtung Rheinmündung erst wieder ab der Saison 2024 möglich.
HARD An der neuen Trasse für das Rheinbähnle zwischen Lustenau und der Rheinmündung wird bereits fleißig gearbeitet. Freie Fahrt für die beliebte Ausflugsstrecke gibt es allerdings erst wieder ab April 2024. Ab dem 29. April 2023 nimmt die Schmalspurbahn aber ihre Fahrten Richtung Widnau und Mäder/Kriessern auf.


Eigentlich wollte der Verein Rhein-Schauen die Fahrten Richtung Mündung im heurigen Herbst aufnehmen. Das geht sich allerdings nicht mehr aus, weil die Arbeiten an den Zufahrten zur neuen Rheinbrücke Hard-Fußach noch nicht abgeschlossen sind. Künftig fällt ein unbeschrankter Bahnübergang weg: Während der Fahrzeugverkehr der L 202 über die Brücke Hard-Fußach für das Rheinbähnle früher angehalten werden musste, unterquert die Bahn die Brücke künftig im Rheinvorland.

Bähnle fährt im Rheinvorland
Dafür entsteht derzeit eine teilweise neue Bahntrasse. Die Rampen führen rechtzeitig vor der Brücke vom Rheindamm abwärts und steigen anschließend wieder zur bestehenden Trasse auf dem Damm empor. Lediglich vor der Brugger Brücke in Lustenau müssen Bahn- und Autoverkehr auch künftig aufeinander Rücksicht nehmen.

Zwei Millionen Tonnen Gestein
Die historische Dienstbahn der Internationalen Rheinbauleitung transportierte zwischen 1892, als die Arbeiten am Bett für den Neuen Rhein gestartet wurden, bis zum Jahr 2007 täglich rund 400 Tonnen Steinbruchmaterial an die verschiedenen Abschnitte der Baustelle. Insgesamt kamen aus den Steinbrüchen der Rheinregulierung zwei Millionen Tonnen Gestein für die Dammbauten. Ursprünglich waren bei der Bahn mit der Spurweite von 750 mm ausschließlich Dampflokomotiven im Einsatz. Die erste elektrische Lokomotive wurde 1946 in Dienst gestellt und um 1950 war beinahe das gesamte Netz elektrifiziert. Am 1. Jänner 2008 übernahm der Verein Rhein-Schauen, der zuvor schon die Fahrten mit einer Museumsbahn auf der Strecke angeboten hatte, den gesamten Betrieb der Bahn.

Die ursprünglich 33 km lange Strecke der Bahn hat sich im Laufe der fortschreitenden Regulierung des Rheins verändert. Teilweise wurden alte Streckenteile abgebaut und das Gleismaterial zur Erschließung neuer Streckenabschnitte verwendet. Mit der Vorstreckung der Rheinmündung in den Bodensee wurden auch die Gleisanlagen verlängert. Haltestellen gibt es im Bereich der Schleienlöcher sowie unweit der Rheinmündung bei der Schiffsanlegestelle. Diese Fahrten auch in Kombination mit einer Schifffahrt sind aber erst wieder in der Sommersaison 2024 möglich.

Fahrten Richtung Kriessern
Allerdings verkehrt das Rheinbähnle mit Dampf- bzw. Elektroloks ab Ende April 2023 zwischen Lustenau Wiesenrain und Kriessern. Der Steinbruch Kadelberg in Koblach ist seit dem Abbruch der Dienstbahnbrücke Mäder/Kriessern im Jahr 2012 nicht mehr per Bähnle zu erreichen. AJK


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