Neues Wohnen in Bezau: Nach Komot nun Lebelle

Broger & Greber realisieren neues Vorzeigeprojekt in der Wälder Gemeinde.
Bezau Bei der 10. Handwerksausstellung in Bezau haben Architekt Ralph Broger und sein Partner, der Zimmerer Kaspar Greber, ein Projekt präsentiert, dessen Rohbau für Tausende Besucher der Ausstellung am Ortseingang längst ein Blickfang geworden war. Inzwischen ist das Komot bezüglich Nachhaltigkeit ein Vorzeigeprojekt geworden ist. Komot steht für Ressourcenschonung durch konsequente Nutzung vorhandener Bausubstanz und durchdachter Ergänzung durch Vernetzung mit zeitgemäßen Elementen.


Lob war motivierend
„Wir haben für das Wohn- und Geschäftshaus Komot mit 16 Wohnungen und Geschäften viel Lob bekommen“, so Broger. Das habe sie motiviert, sich nach neuen Projekten umzusehen. Eine solche Möglichkeit bot sich bald nur ein paar Schritte entfernt im Bezauer Weiler Ellenbogen – ein rund 200 Jahre altes großes Wohnhaus stand zur Disposition. Doch nach intensiver Prüfung stellte sich leider heraus, dass hier die Bausubstanz in so desolatem Zustand und eine Sanierung unter Einbeziehung dieses Altbestands daher nicht möglich war.

Dem Altbau nachempfunden
Nach intensiven Diskussionen und Überlegungen fand sich eine Alternative: „Wir entschieden uns für einen Abriss und einen kompletten Neubau mit fast genau den Umrissen des Altbaus. Selbstverständlich behalten wir auch den prägenden Kreuzgiebel bei. So wird Traditionelles bewahrt und vorhandene Strukturen erneuert“, verweist der kreative Planer etwa auf das Beispiel Kinderdorf Schönenbach, wo ebenfalls die alten Gebäude abgerissen und durch Neubauten ersetzt wurden, die sich von ihren Vorgängern optisch kaum unterscheiden, innen aber modern und zeitgemäß gestaltet sind.

Vorbild für Lebelle
Schönenbach ist nicht das einzige Vorbild für das aktuelle Projekt im Weiler Ellenbogen, denn Ralph Broger hat etwa auch beim Hotel Gams in Bezau, beim Bezirksgericht, der Alten Säge oder bei der Stubat in Andelsbuch Kreativität unter Beweis gestellt.

Wohnbauphilosophie
Das Projekt Ellenbogen wird ein weiteres Vorzeigeprojekt, sind die beiden Partner überzeugt. Stichwort Lebelle: Im Gespräch mit der VN-Heimat lüftet Ralph Broger das Geheimnis dieser Wortkreation: „Wie immer man das Wort Lebelle verstehen will, es ist in jedem Fall vielsagend: Lebelle bedeutet etwa LEBen im ELLEnbogen, was die gute Wahl des Standorts betont. Lebelle erinnert auch an Libelle und das ganz bewusst, schließlich ist die Adresse Ellenbogen auch ein entspannter Weg in die nahe und intakte Natur.“

Und Ralph Broger erläutert auch seine Wohnbauphilosophie und begründet, weshalb er sich so intensiv um das Projekt Ellenbogen bemüht hat: „In Zukunft werden wir an Orten wohnen wollen, die durch ihre Lage und Ausrichtung bevorzugt sind. Weil sie uns beweglicher machen – im Denken wie im Handeln. Wir werden in Häusern wohnen wollen, die ökologisch zukunftsweisend sind. Weil Baustoffe und Energie immer bestimmender werden.“ STP



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