Betrugsmaschen am Telefon: Warnung vor falschen Polizisten und Microsoft-Betrügern

Immer wieder versuchen Betrüger, Menschen am Telefon hereinzulegen und hohe Geldbeträge zu ergaunern.
Bregenz, Kempten Die österreichische Polizei warnt vor einer Betrugsmasche, bei der sich die Täter als Polizisten ausgeben. Sie behaupten, dass ein Familienmitglied in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt sei und in Haft säße. Um die Person aus dem Gefängnis zu holen, müsse eine Kaution gezahlt werden. Unter emotionalen Druck gesetzt, fallen die Opfer auf die Forderungen herein und überweisen hohe Summen oder geben Wertgegenstände heraus.
Die Polizei rät
– Geben Sie am Telefon niemals Informationen über Wertgegenstände, vorhandenes Bargeld oder Bankguthaben an – die Polizei holt derartige Informationen nie telefonisch ein – sollte sich eine Person am Telefon als Polizist ausgeben und genau solche Fragen stellen, beenden Sie umgehend das Telefonat.
– Beenden Sie das Telefonat ebenso, wenn der Anrufer Sie auffordert, mit niemandem über den Anruf zu sprechen oder ihnen von einem Einbruch in der Nachbarschaft oder einem Unfall durch ein Familienmitglied erzählt und Sie ersucht, Geld oder Wertgegenstände zu übergeben bzw. irgendwo zu hinterlegen.
– Seriöse Unternehmen nehmen keinen unaufgeforderten Kontakt zu Ihnen auf. Sollte sich ein vorgeblicher Mitarbeiter melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
– Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten heraus.
– Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Auch in Deutschland ist eine ähnliche Betrugsmasche im Umlauf, wie die bayrische Polizei berichtet. Dabei geben sich die Betrüger als Mitarbeiter von Microsoft aus und kontaktieren ihre Opfer. Sie behaupten, dass der Computer der Angerufenen von Hackern infiziert sei und bieten ihre Hilfe an. Durch geschickte Gesprächsführung und Installation von Fernwartungsprogrammen erlangen sie Zugriff auf die Rechner der Opfer. Anschließend überreden sie die Betroffenen dazu, Kryptowährungen zu kaufen und die Kontrolle darüber an die Täter abzugeben. In einem Fall wurde so ein Schaden von fast 60.000 Euro verursacht.
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Die Betrüger agieren oft aus dem Ausland, was die Rückverfolgung und das Wiedererlangen des Geldes erschwert. Im Jahr 2022 wurden allein in Schwaben Süd/West 87 erfolgreiche Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern registriert, mit einem Gesamtschaden von über 160.000 Euro. In diesem Jahr beläuft sich die Beutesumme bereits auf knapp 95.000 Euro. In Vorarlberg wurden von falschen Polizisten über 400.000 Euro erbeutet.