Grüne Landwirtschaft

Landwirt Bernhard Rauch bewirtschaftet seinen Hof mit ökologischer Energie.
Schlins Bernhard Rauch bewirtschaftet mittlerweile den Hof seines Urgroßvaters mit 45 Kühen sowie 45 Kälbern. Das ist bereits die vierte Generation. „Ohne die Familie geht’s aber nicht”, sagt er. „Von klein auf bin ich immer mit meinem Papa mitgefahren und habe mitgeholfen. Für mich stand sehr früh fest, dass ich auf die Landwirtschaftsschule gehen möchte.” Nach der fünfjährigen Schule in der Steiermark ging es für Rauch wieder nach Vorarlberg. „Die Arbeit mit den Tieren und in der Natur begeistert mich einfach”, betont er.

Auf dem Familienhof dreht sich seit Jahrzehnten alles um die Heumilch. „Wir liefern die Milch an die Dorfsennerei Schlins. Dort wird sie größtenteils zu Vorarlberger Bergkäse verarbeitet”, erklärt der Landwirt. „Da wir zu dieser Genossenschaft stehen, ist für uns nie etwas anderes infrage gekommen.” Damit die Milchwirtschaft erfolgen kann, investiert der Vorarlberger immer wieder in neue Technik. Gerade vor zwei Monaten hat er den neuen Anbau mit Heulager sowie Belüftung fertiggestellt. Damit hat sich die Lagerkapazität erhöht. Das Heu muss schließlich nach dem Einlagern nachbelüftet werden.


Die Heulüftung ist vor allem von größter Bedeutung, weil das Viehfutter nicht mehr auf dem Feld komplett trocknen kann. „Die Witterung wird immer unbeständiger, sodass man nicht mehr vier, fünf schöne Tage am Stück erwischen kann. Gerade im Frühjahr und Herbst ist das fast unmöglich. Das ist der eine Grund, wieso es im Heustock nachbelüftet werden muss”, erklärt Rauch. „Dadurch, dass man das Heu am Feld nicht unbedingt komplett dürr trocknet, und somit noch ein bisschen Feuchtigkeit drinnen ist, nimmt man auch die wertvollen Bestandteile wie Blätter, Samen und dergleichen mit. Dann haben die Kühe nicht nur noch die Stängel, sondern auch wertvolle Bestandteile.” So wird der Kraftfutterzusatz auch nicht mehr benötigt.

„Im Zuge des Umbaus habe ich mich ebenfalls entschieden, eine südseitige Photovoltaik-Anlage darauf zu bauen.” Der Strom wird für den Eigenbedarf im Stall verwendet. „Momentan ist es schwierig, da noch nicht genug Sonne zu den Melkzeiten da ist. Aber ich schätze, dass es darauf hinausläuft, dass wir die Hälfte des Strombedarfs selbst abdecken können. Der Rest wird eingespeist. Die Anlage sollte mehr produzieren, als wir in einem Jahr Strombedarf haben.” Dadurch, dass es eine Indach-PV-Anlage ist, wird die warme Luft gespeichert und kann ebenfalls verwendet werden. Für die Heubelüftung braucht der Landwirt keine zusätzlichen fossilen Brennstoffe. „Ein ökologischer Gedanke ist auf jeden Fall dahinter. Ich habe drei Kinder und sie sollten auch noch etwas davon haben.”

Bernhard Rauch
Alter 32 Jahre
Wohnort Schlins
Beruf Landwirt
Hobbys Feuerwehr, Landwirtschaft