“Bei uns ist die Vielfalt sehr groß, sowohl im Betrieb als auch bei den Menschen”

Festliche Bäume, gelebte Vielfalt und nachhaltige Ideen –
Adventstimmung beim Sunnahof Rankweil
Rankweil/Göfis Wenn am Sunnahof die Adventzeit beginnt, liegt ein ganz besonderer Zauber über dem Hof. Zwischen frisch geschlagenen Christbäumen, duftenden Kränzen und regionalen Geschenkideen zeigt sich, was den Bio-Betrieb der Lebenshilfe Vorarlberg ausmacht: gelebte Vielfalt, nachhaltige Kreisläufe – und Menschen, die ihre Arbeit mit Stolz und Herzblut machen.
Vielfalt aus der Gärtnerei
Im Sommer wie im Winter: Die Gärtnerei des Sunnahofs ist ein kleines Paradies für alle, die Pflanzen lieben. “Wir sind ein großer Biobetrieb mit einer unglaublichen Vielfalt”, erzählt Christian Zangerle. Von Gemüsesetzlingen über ein- und mehrjährige Kräuter bis hin zu rund 40 Tomatensorten im Frühjahr – der Anspruch ist klar: Die Vielfalt der Menschen spiegelt sich auch in den Produkten wider. “Darauf sind wir wirklich stolz”, so der Geschäftsführer Zangerle weiter.

Ab Ende Herbst dreht sich in der Sunnahof-Gärtnerei jedoch alles um die Adventkränze. Diese werden nicht nur mit Liebe hergestellt, sondern auch recycelt.
Adventskranz-Recycling schließt den Kreislauf
Zum zweiten Mal bietet der Sunnahof in diesem Jahr das Adventskranz-Recycling an. Die Idee dahinter ist einfach und nachhaltig: Gekaufte oder selbst gemachte Kränze können nach dem Fest an Sammelstellen wieder abgegeben werden. Am Hof werden sie zerlegt, kompostierbare Teile wandern zurück in den Kreislauf. “So wird aus einem Kranz irgendwann wieder fruchtbare Erde”, weiß Christian Zangerle.

VN/DJSHOM

Auch bei den Anzündhilfen zeigt der Sunnahof, wie Kreislaufwirtschaft funktioniert.
Anzündhilfen aus Abfällen – eine einfache, aber geniale Idee
Aus Eierkartons, Holzresten aus der Tischlerei und gesammelten Kerzenresten – unter anderem von der Pfarre Rohrbach in Dornbirn – entstehen nachhaltige Helfer für Kamin und Ofen. Die Kerzenreste werden eingeschmolzen, in die Kartons gefüllt, gehärtet, geschnitten und verpackt. “Wir nutzen, was da ist – und machen etwas Neues daraus”, verrät der Leiter der Tischlerei Lukas Höck.

Mitten im geschäftigen Adventsbetrieb arbeitet auch Burak Saskin seit zwei Jahren in der Sunnahof-Tischlerei. “Ich habe mir gedacht, ich schau mir den Sunnahof mal an – und es war so cool, dass ich geblieben bin”, erzählt er.
Burak und seine Holzkisten
Derzeit fertigt er Obstkisten an und schleift sie von Hand. “Ich mache Kisten für Frastanzer und Mohrenbräu – die sind schön”, sagt Burak, sichtlich stolz auf seine Arbeit.

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Der Weihnachtsverkauf beginnt am Hof traditionell im November und geht fließend in die Adventzeit über. Die Christbäume hingegen haben am Sunnahof eine lange Geschichte. “Wir haben eine eigene Kultur, in der wir Christbäume anpflanzen”, erklärt das Team. Da die Nachfrage groß ist, arbeitet man zusätzlich mit Partnerbetrieben aus ganz Vorarlberg zusammen.

Im Vordergrund steht dabei immer eines: Qualität. Ab 10. Dezember bis 23. Dezember stehen Nordmanntannen, Weißtannen und Fichten – frisch geschlagen und regional – für Kundinnen und Kunden bereit. Beim Aussuchen und Verladen hilft das Team natürlich gerne.
Ein Hof zwischen Vorfreude und Herausforderung
Während der Advent am Sunnahof von Wärme und Gemeinschaft geprägt ist, macht sich hinter den Kulissen auch Sorge breit. Grund dafür sind die angekündigten Einsparungen im Sozialbereich. “Es betrifft uns indirekt, weil unsere Tarife nicht anpassbar sind”, sagt Christian Zangerle.
Man wünsche sich langfristige Planung, damit Menschen, die Unterstützung brauchen, nicht “hinter Türen verschwinden”. Der Appell an die Politik ist klar: Sparen ja – aber mit System und Weitblick.

Auch andere Einrichtungen wie das Kinderdorf seien betroffen. “Das kann bedrohlich sein – muss es aber nicht, wenn man gemeinsam und langfristig plant”, erzählt der Geschäftsführer Christian Zangerle weiter.
Punsch, Geschenke und a ‚bsundrige‘ Stimmung
Wer den Sunnahof in der Adventzeit besucht, spürt sofort die besondere Atmosphäre: Während der Duft von Tannen in der Luft liegt, gibt es im Hofladen regionale Produkte, selbst gemachte Spezialitäten und kreative Geschenkskistchen – oft auch kurzfristig in großer Stückzahl gefragt.


Und weil zur Adventzeit auch das Innehalten gehört, lädt der Hof zu einer Tasse heißem Punsch ein – als kurze Pause vom Trubel, als Moment des Ankommens.