Harder Handballer haben Titel Nummer sieben auf der Agenda

Sport / 28.08.2019 • 08:31 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
Harder Handballer haben Titel Nummer sieben auf der Agenda
Mit dem dritten Triumph in Serie im ÖHB-Supercup gegen Meister und Pokalsieger Krems verzeichnete der Alpla HC Hard einen perfekten Saisoneinstieg. GEPA

Rote Teufel vom Bodensee haben mit Supercuperfolg für den Tanz auf drei Hochzeiten Selbstvertrauen getankt.

Hard Die Handballer des Alpla HC Hard stellen sich mit einer breiten Brust ihrer 22. Saison in der höchsten nationalen Spielklasse im Männerhandball. Mit dem in dieser Klarheit nicht zu erwartenden 22:17-Auswärtserfolg im österreichischen Supercup in Krems gegen den regierenden Meister und ÖHB-Pokalsieger haben sich die Roten Teufel vom Bodensee einerseits bei der Konkurrenz Respekt verschafft und gleichzeitig eine kräftige Portion Selbstvertrauen getankt. Mit dem dritten Triumph in Folge und viertem in der Geschichte des 2012 eingeführten Prestigebewerbs zu Saisonbeginn und dem insgesamt 14. Titelgewinn in der Vereinsgeschichte hat man auf jeden Fall für die anstehende Titeljagd ein kräftiges Signal gesetzt.

Im Kollektiv überragend agiert

Trotz der berechtigten Freude über den perfekten Saisonstart will Cheftrainer Klaus Gärtner die Euphorie nicht überschäumen lassen. „Dieser Erfolg kam aufgrund der ungünstigen Vorzeichen durch die verletzungsbedingten Absenzen von Gerald Zeiner, Ivan Horvat und Abwehrchef Max Hermann in dieser Deutlichkeit sicher etwas überraschend. Doch die Art und Weise, wie sich die Mannschaft im Supercup präsentiert hat, war richtig beeindruckend. Die Jungs haben den personellen Nachteil durch den Ausfall der drei Leistungsträger kompensiert, sich richtig reingeworfen in die Aufgabe und viel Moral bewiesen. Am Ende wurden wir für unser Engagement verdient belohnt und dürfen stolz sein“, erklärt der 44-jährige Deutsche.

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Gerald Zeiner fehlte wegen einer Schleimbeutelentzündung im Supercup in Krems. Beim Europacup am Samstag in Bozen will der ÖHB-Teamspieler aber wieder auflaufen. GEPA

Im selben Atemzug weist der EHF-Mastercoach in seiner zweiten Saison auf der Kommandobrücke der Roten Teufel darauf hin, dass er sich sehr wohl dessen bewusst ist, dass die Ansprüche gestiegen sind und man sich nur mit dem Supercup als Trophäe in dieser Saison nicht begnügen will. „Wir wollen uns in der Spusu Liga um einen Rang verbessern, im ÖHB-Cup das Finale erreichen und im Europacup zumindest in die nächste Runde einziehen. Mit dem Erfolg im Supercup haben wir eine kräftige Duftmarke gesetzt und werden von der Konkurrenz in die Favoritenrolle gedrängt.“

Den SSV Bozen vor den Augen und Skjern im Hinterkopf

Zum Auftakt im Tanz auf drei Hochzeiten steht mit den Duellen gegen den fünffachen italienischen Meister SSV Bozen kommenden Samstag in Südtirol bzw. am 7. September (19 Uhr) in der Sporthalle am See die erste Bewährungsprobe auf der internationalen Bühne auf dem Programm. „Von der Papierform her gehen wir als Favorit in dieses Duell. Allerdings haben wir trotz der geografischen Nähe wenig Informationen über die Südtiroler. Es ist auf jeden Fall kein Nachteil, dass wir die erste Partie auswärts bestreiten. So können wir in den ersten Minuten uns ein genaues Bild über die Leistungsstärke des Gegners machen und gegebenfalls darauf reagieren“, so Gärtner.

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Beim Aufstieg in die zweite Runde des Europacups würden Kapitän Dominik Schmid und die Harder Handballer auf das dänische Spitzenteam Skjern treffen. APA

Sollte man die erste Hürde in der 18. Europacupsaison erfolgreich meistern, käme es Anfang Oktober azum Vergleich mit Skjern Handball. Trainiert werden die Dänen vom ehemaligen ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson. Mit dem Norweger Bjarte Myrhol, Thomas Mogensen, Anders Eggert und Goalie Björgvin Gustavsson stehen gleich vier Weltklasseakteure in den Reihen des Topklubs aus dem Land des 2016-Olympiasiegers und aktuellen Weltmeisters. „Allein schon die Vorfreude auf ein Duell mit diesem absoluten Weltklasseteam sollte die Jungs in den beiden Partien gegen Bozen motivieren und beflügeln, alles zu geben“, so Gärtner.

Ligastart am 4. September zu Hause gegen den Aufsteiger

Zwischen den beiden Europacupduellen gegen Bozen erfolgt am 4. September (19 Uhr) auch das Auftaktspiel in der Spusu Liga 2019/20 in eigener Halle gegen Aufsteiger Bärnbach/Köflach. In der nationalen Meisterschaft ist für Gärtner im Vergleich zu seiner Premierensaison nach ersten Einschätzungen die Spitze wesentlich breiter geworden. „Klubs wie Schwaz oder Linz haben ordentlich aufgerüstet. Daneben ist es schwer, die Leistungsstärke von Bregenz, West Wien oder den Fivers einzustufen. Ich erwarte einen wesentlich ausgeglicheneren Kampf um die Play-off-Plätze bzw. in Folge um den Titel. Auf alle Vereine wartet eine extrem interessante Meisterschaft.“

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Legionär Ivan Horvat wurde 1992 in Bozen geboren. GEPA

Besonders für Ivan Horvat hat das Gastspiel in Bozen eine ganz besonders Bedeutung. Der 25-jährige Kroate wurde in Bozen geboren und der Name Horvat hat in der Landeshauptstadt Südtirol eine große Tradtion. Vater Nenad war Anfang der 90er-Jahre als Legionär bei Bozen und ist mit über 1200 Treffern immer noch Rekordtorschütze bei den Südtirolern. Nicht zuletzt deshalb unternimmt der Hard-Legionär alles, damit er seine Verletzung, eine ISG-Blockade im Rücken in Griff bekommt und bis Samstag fit wird.

Im Gegensatz zu anderen Vereinen gab es bei Hard keine großen Veränderungen im Kader. Mit der Verpflichtung von Tine Poklar hat man allerdings den Königstransfer der Liga getätigt. Der 28-jährige Rückraumspieler aus Slowenien spielte zuletzt beim norwegischen Meister Elverum und ließ in der Vorbereitung und im Supercup seine Qualitäten bereits aufblitzen. Bei Elverum erzielte der 1,90 m große Rechtshänder in drei Saisonen in der Champions League mehr als 100 Tore. „Mit ihm werden wir ganz sicher sehr viel Freude haben“, betonte Hard-Sportchef Thomas Huemer.

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Routinier Michael Knauth macht in dieser Saison Jagd auf seinen 21. Titel. GEPA

Für Routinier Michael Knauth hat die anstehende Ligasaison eine besondere Bedeutung. Der 36-Jährige macht Jagd auf den 21. Titel seiner Karriere. Nach elf HLA-Kronen im Trikot von Bregenz und Hard, den fünf Triumphen im ÖHB-Cup und den nunmehr vier Supercuperfolgen verspürt der Evergreen noch jede Menge Lust auf Titel und will seinen Status als erfolgreichster Handballer weiter festigen.

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