Obsternte fällt heuer durchschnittlich aus

Die Äpfel werden sich laut Landwirt Jens Blum durch eine hervorragende Qualität auszeichnen.
Höchst, Schlins Frost, Feuerbrand, Hagel: Auf das Obst lauern jedes Jahr große Gefahren. Kurz vor der Haupternte im Frühherbst lässt sich sagen, dass die Kulturen heuer der Unbill der Natur unterschiedlich gut getrotzt haben. “Bei uns ist es um die Äpfel heuer schlecht bestellt”, zieht Obstbauer Alfons Matt aus Schlins eine bittere Bilanz. Im Walgau blieb der Frosteinfall im Frühjahr nicht ohne Folgen. “Wir sind diesbezüglich gegenüber dem Rheintal klimatisch benachteiligt. Bei uns setzt sich die Kälte wegen der Berge eher fest. Und das war heuer der Fall”, beschreibt Matt das Dilemma.
Von einem Katastrophenjahr will der 68-jährige Landwirt dennoch nicht sprechen. “Wir bauen bei uns viele Zwetschken an. Die haben heuer wunderbar funktioniert, und zwar alle Sorten”, mischt sich auch Freude über ein Erntejahr mit Licht und Schatten. 2000 Kilo der köstlichen Früchte hat Matt heuer gelesen. Zu den positiven Aspekten der Ernte gehören für ihn heuer auch die Williamsbirnen. Bei denen ist eine gute Ernte wegen des Feuerbrands schon lange keine Selbstverständlichkeit mehr.
“Bei den Äpfel wird die Ernte heuer schlecht, bei den Zwetschken war sie gut.”
Alfons Matt, Obstbauer
Wenig Boskop
Eine gemischte Bilanz mit Überhang zum Positiven zieht auch der größte Apfelbauer im Land, Jens Blum (54). “Von der Menge her wird es dieses Jahr durchschnittlich, von der Qualität jedoch sehr gut”, fällt seine Bilanz kurz vor der Ernteeinbringung aus. Bemerkenswert findet Blum, dass heuer die Sorte Boskop in sehr überschaubarer Zahl gewachsen ist. “Das ist insofern ein bisschen rätselhaft, als der Boskop eine alternierende Sorte ist. Soll heißen: Im einen Jahr gibt es viele Äpfel , im anderen wenige. Letztes Jahr gab es vom Boskop wenige. Und heuer wieder. Man wird immer wieder überrascht.”
Ernte ab 5. September
Nicht überrascht hat Blum die mengenmäßig durchschnittliche Ausbeute beim Elstar, seiner Hauptsorte. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Qualität jedoch besser. Leicht säuerlich, aromatisch, feines Fruchtfleisch: Der Elstar wird heuer genau so, wie man ihn am liebsten hat. “Besser als im letzten Jahr”, verspricht Blum.
Während 2018 die Ernte aufgrund der lang anhaltenden Hitze- und Trockenperiode bereits am 18. August begann, wird sie heuer erst am 5. September starten.
Überrascht wurde Blum heuer nicht nur von der unterdurchschnittlichen Zahl an Boskop-Früchten, sondern auch vom Ausmaß des Feuerbrands. “Der hat doch ärger zugeschlagen, als wir ursprünglich dachten. Wir mussten sehr viel befallenes Material herausschneiden.”
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