Nonnis Spuren in Feldkirch

VN / 19.10.2019 • 18:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Nonnis Spuren in Feldkirch
Philipp Schöbi hat sich auf Spurensuche bei Jòn Svennson begeben. Der Autor der “Nonni-Bücher” unterrichtete fünf Jahre lang in Feldkirch. HEILMANN

Die Nonni-Romane sind vielen bekannt. Autor Jón Svensson hat fünf Jahre in Feldkirch unterrichtet.

Feldkirch Vielen sind die “Nonni”-Romane von Jón Svensson (geboren 1857, gestorben 1944) ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass der Roman als Erstausgabe in Feldkirch erschienen ist. Zum 75. Todestag von Jón Svensson, der vielfach auch der “Karl May des Nordens” genannt wird, hielt Philipp Schöbi im Theater am Saumarkt einen Vortrag über den Schöpfer der berühmten “Nonni-Romane” sowie dessen Zeit in Feldkirch.

In seinen beliebten Nonni-Romanen verarbeitete Svensson seine Kindheitserinnerungen und erlangte damit literarischen Weltruhm. Schon in den Fünfzigerjahren erreichte sein bekanntestes Werk “Nonni. Erlebnisse eines jungen Isländers, von ihm selbst erzählt” eine Millionenauflage. 1988 verfilmte das Zweite Deutsche Fernsehen das Buch “Nonni und Manni” erfolgreich und auch durchaus authentisch. Svenssons Bücher wurden weltweit in über 30 Sprachen übersetzt. Der Feldkircher Literaturvermittler und Mathematiker Philipp Schöbi hat sich in regem Austausch mit der Isländischen Nationalbibliothek intensiv mit Leben und Werk Svenssons beschäftigt und gab spannende Einblicke in das Lebenswerk des Autors.

Die Zeit in Feldkirch

Von 1914 bis 1919 unterrichtete Jón Svensson an der berühmten Jesuitenschule Stella Matutina in Feldkirch. Aber wieso kam der aus Island stammende Jesuitenpater in die Montfortstadt Feldkirch? Auf diese Frage fand Schöbi eine Reihe plausibler Begründungen. Zunächst einmal fand er in Feldkirch einen Ort vor, an dem er in Ruhe auf Deutsch schreiben konnte. Von seiner Wohnung im früheren Exerzitienhaus an der Stelle des heutigen Landeskrankenhauses genoss er ein geradezu paradiesisches Panorama der Schweizer Berge. Viel schrieb er über die “Poesie wundervoller Aussicht” und den majestätischen Anblick der Berggipfel: “Die Riesen stehen da in Reih und Glied”, schwärmte er vom Blick zum Gamsberg und den anderne Schweizer Bergen.

Exerzitien und Eisbären

Obwohl Svensson Jesuitenpater war und vom evangelischen zum katholischen Glauben konvertierte, wollte er nie religiöse Literatur schreiben. Stattdessen las Philipp Schöbi aus den aufregendsten Geschichten der Nonni-Romane vor und fesselte die Gäste im Theater am Saumarkt unter anderem mit der Beschreibung eines Kampfes mit Eisbären.

Im Anschluss an den Vortrag über Jón Svensson und seine Zeit an der Stella Matutina in Feldkirch signierte Dr. Philipp Schöbi sein Buch “Das literarische Feldkirch”. Zu den zahlreichen Gästen der Lesung zählten unter anderem Manfred Getzner und Marlene Kilga. HE

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