Feldkirch Ende Oktober machten sich zwei junge Männer einen Spaß, der sich am Ende als gar nicht lustig herausstellte. Der 20-Jährige fuhr mit einem, vor allem der Staatsanwaltschaft Unbekannten auf der Silvretta Hochalpenstraße. Das Duo fand es erheiternd, vom Auto aus mit einem Gegenstand die am Rand stehenden Schneestangen umzuknicken. Weil sie ihre eigene Aktion offensichtlich so stark beeindruckte, wiederholten sie die beiden Vandalen zwei Tage später nochmals. „Sie dachten offenbar nicht daran, dass sie von der Kamera an der Mautstelle gefilmt wurden und so kam man den Tätern ohne viel Aufwand auf die Schliche“, erklärt Staatsanwalt Markus Fußenegger.
Schwere Sachbeschädigung
Weil Schneestangen, so wie Notrufsäulen, Sicherheitsabsperrungen, Verkehrstafeln und dergleichen, der Sicherheit dienen und speziell geschützt sind, stellt die Tat eine schwere Sachbeschädigung dar. Dass es dumm war, ist dem jungen Mann, der sich jetzt beruflich sozial sehr engagiert, klar. Sein Verteidiger regt eine Diversion, also eine Erledigung ohne Vorstrafe, an. Der 20-Jährige ist unbescholten und bereit, den Schaden sofort gutzumachen. Die Eltern strecken das Geld vor. Noch im Saal kann er die 1350 Euro für die insgesamt 45 Schneestangen begleichen. In diesem Betrag ist die Arbeit für die Montage der Stangen inkludiert. Der Oberländer zählt dem Geschädigten den Betrag vor, dieser steckt ihn ein und akzeptiert auch die Entschuldigung. Aufgrund seiner Verantwortungsübernahme wird ihm eine Diversion genehmigt.
Staatsanwalt dagegen
Der öffentliche Ankläger ist dagegen. Und zwar aus dem Grund, weil der Angeklagte seinen „Mitstreiter“ nicht verraten will. „Mein Mandant nimmt die ganze Schuld auf sich, will aber seinen Begleiter keinesfalls preisgeben“, erklärt der Verteidiger des Vandalen. Der 20-Jährige will keine Petze sein und der Richter kann das ein wenig nachvollziehen. 500 Euro Buße sind zu zahlen, dafür gibt es keine Vorstrafe. Die Schneestangenaktion hat somit rund 2000 Euro gekostet. „Ich mache so was nie wieder“, verspricht der Oberländer.