In Feldkirch wird mit vier Roboterarmen operiert

Im LKH Feldkirch wurde 4,4 Millionen Euro teurer OP-Roboter Da Vinci vorgestellt.
feldkirch Gerald Fleisch, Direktor der Krankenhausbetriebsgesellschaft, zeigte sich euphorisch: „Es ist ein Blick in die Zukunft. Ein richtiger Quantensprung“, erklärte er im Rahmen einer Pressekonferenz in einem der OP-Säle im Landeskrankenhaus Feldkirch. „Es“ ist ein 4,4 Millionen Euro teurer OP-Roboter, der seit Jänner bei Operationen zum Einsatz kommt. Die Chirurgen, allen voran die beiden Primarärzte Ingmar Königsrainer (Chirurgie) sowie Alfred Hobisch (Urologie), zeigten sich begeistert von den Möglichkeiten des Roboters. Der Roboter fungiert als verlängerter Arm des Chirurgen, der die Operation von einer seitlichen Station mit 3-D Bildschirm durchführt. Der vierarmige Roboter operiert also keinesfalls selbstständig, sondern wird immer noch von Menschen gesteuert.


Die Qualität der Behandlung bleibe die gleiche, aber die ersten Operationen würden zeigen, dass man bei den Roboter-OPs weniger Schmerzmittel benötigen würde: damit sind die Patienten, die im übrigen immer informiert werden, dass ein Roboter zum Einsatz kommt, schneller wieder mobil. Das liege an der höchstmöglichen Präzision und optischen Vergrößerung des Operationsfeldes. Eingesetzt wird der Roboter bei urologischen Eingriffen an Prostata oder Niere. In der Chirurgie bei Thoraxchirurgie, Eingriffen am Dickdarm oder Speiesröhre, Leber- und Gallenoperationen. Der Roboter kommt dabei auch „um Ecken“ und ermöglicht so neue Zugänge bei den Operationen.
Wichtig ist auch, dass der Roboter mit einem Simulator versehen ist, dass sei bisher in Österreich einzigartig. Mit diesem können junge Ärzte am virtuellen Patienten trainieren. „Das wirkt aber sehr realistisch“, erklärt Hobisch. Das System beurteile dabei die Chirurgen, so kann risikolos trainiert werden. Landesrätin Martina Rüscher verwies auf einen weiteren Vorteil hin. Im Kampf um Spitzenkräfte in der Medizin, müssten auch die Rahmenbedingungen stimmen. Zukunftsweisende Technologien sind bei talentierten Jungmedizinern ein gutes Argument.
OP-Roboter werden in Zukunft vermehrt eingesetzt werden. In der Gynäkologie steht ebenfalls eine Anschaffung an.