Bereits 34 Coronavirus-Infektionen in Vorarlberg

Abrüsten in den Wintersportorten. Es gibt auch schon erste Kündigungen.
Bregenz Die positiv auf das Coronavirus getesteten Fälle nehmen auch in Vorarlberg stetig zu. Wie die Landessanitätsdirektion am Samstagnachmittag bekanntgab, sind bislang insgesamt 314 Verdachtsfälle aufgetreten, davon wurden 214 negativ getestet, 34 waren positiv und 66 sind noch in Abklärung. Abgesondert wurden bisher 144 Personen.
Am Samstag begann zudem in den Wintersportorten das große Abrüsten. Die meisten noch im Land befindlichen Urlauber traten die Heimreise an. Am eindrücklichsten war das auf der Walgau- und Rheintalautobahn festzustellen, wo in Fahrtrichtung Deutschland fast ausschließlich Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen zu sehen waren. In Fahrtrichtung Feldkirch hingegen sah man nur noch Autos mit heimischen Nummerntafeln. Morgen, Sonntag, schließen die Liftanlagen, am Montag folgen die gewerblichen Beherbergungsbetriebe. Die gestaffelte Vorgehensweise soll Gästen und Unternehmen einen geordneten Rückzug ermöglichen.
Optimismus am Bodensee
Des einen Leid‘, des anderen Freud“: In den Orten am deutschen Bodenseeufer geben sich die Touristiker optimistisch, wenigstens zu Ostern ein paar Gäste anlocken zu können. Die klassischen Unterkünfte für die Osterferien sind jedenfalls noch gut gebucht, wie der „Südkurier“ berichet. Sollten die Infektionszahlen niedrig bleiben, würden viele ihren Osterurlaub antreten, zeigen sich die Verantwortlichen zuversichtlich. In Zurückhaltung üben sich die Gäste noch bei den Sommerbuchungen. Diese Einschätzung trifft aber auch für Vorarlberg zu. Große Umsatzeinbußen gab es rund um den Bodensee besonders bei Geschäftsreisen, vor allem bedingt durch die Absagen der Messen in Friedrichshafen.
Erste Kündigungen
Der Corona-Virus zwingt viele Betriebe in Vorarlberg zu massiven Einschränkungen und Schließungen. Die Arbeiterkammer fordert neben dem Kurzarbeitsmodell auch eine Lösung für jene Arbeitnehmer, die wegen der Corona-Krise mit Wiedereinstellungszusage gekündigt werden. AK-Direktor Rainer Keckeis berichtet über erste Kündigungen und befürchtet, dass sich Kleinbetriebe vom neuen Kurzarbeitsmodell und der unklaren rechtlichen Lage des Epidemiegesetzes überfordert sehen und ihre Mitarbeiter für die Dauer der Krise zum AMS schicken könnten.
Keckeis plädiert dafür, diesen Arbeitnehmern trotz der Wiedereinstellungszusage Arbeitslosengeld auszuzahlen und will darüber auf Sozialpartnerebene und mit dem AMS sprechen. „Wir schauen, ob wir das unbürokratisch mit einem Erlass machen können“, kündigt der AK-Direktor an.„Wir müssen danach trachten, dass die Menschen gesichert das Arbeitslosengeld erhalten“, betont Keckeis. Zusätzlich zur Kurzarbeit brauche es Angebote der unterschiedlichsten Art.
Die Experten der AK sind über die Hotline unkompliziert und rasch erreichbar: 050 258 4444
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