Corona-Patient auf der Intensivstation

VN / 16.03.2020 • 20:40 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher präsentierte aktualisierte Empfehlungen. <span class="copyright">VLK/Serra</span>
Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher präsentierte aktualisierte Empfehlungen. VLK/Serra

Auch Sozialzentrum Altach von einer Infektion betroffen.

Bregenz Das Coronavirus zieht immer weitere Kreise. Nicht nur, dass die Fallzahlen rapide ansteigen, müssen jetzt auch zwei Personen aufgrund der Infektion im Spital behandelt werden. Ein Patient wird sogar intensivmedizinisch betreut. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher beschrieb seinen Zustand als nicht sehr gut. Betroffen vom Coronavirus ist auch das Sozialzentrum in Altach. Bei einer Pflegerin war das Testergebnis positiv. 19 Mitarbeiter aus dem Pflegestab sind nach Hause geschickt worden, die 33 Bewohner stehen ebenfalls unter Quarantäne. Sie bleiben in ihren Zimmern und werden dort versorgt. Bislang sind weder bei ihnen noch bei den anderen Mitarbeitern Symptome einer Coronavirus-Infektion aufgetreten. Die Zahl der positiven Fälle stieg von Sonntag auf Montag von 55 auf 72. Viele müssen noch auf das Testergebnis warten. „Es geht auch um die Sicherstellung des regulären Krankenhausbetriebs“, entschuldigte sich Rüscher. Ein Schnelltest, der schon demnächst zur Verfügung stehen könnte, soll die Situation an der Testfront entschärfen.

Verlängerte Turnusse

Die ambulante Pflege wird insgesamt immer mehr zum Sorgenkind, vor allem, was die Sicherstellung der 24-Stunden-Betreuung betrifft. Laut Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker finden heute, Dienstag, auf Bundesebene Gespräche statt, um Reiseausnahmen für die Ostpflegerinnen zu erreichen. Sie hofft auf Klarheit bis Mittwoch. Um etwaige Betreuungslücken zu schließen, können über die Mobilen Hilfsdienste Mehrstundenbegleitungen zu einem vergünstigten Tarif angefordert werden. Außerdem würden, wo es möglich ist, die Turnusse der Pflegerinnen, die normalerweise im 2-Wochen-Rhythmus wechseln, verlängert. Die im stationären Pflegebereich bereits erlassenen Besuchsverbote bleiben aufrecht. Ausnahmen gibt es für den Palliativbereich.

Eindringlicher Appell

Einmal mehr sah sich Landeshauptmann Markus Wallner genötigt, die Bevölkerung darauf hinzuweisen, Sozialkontakte so weit wie möglich einzuschränken oder gänzlich zu vermeiden. Wallner nahm diesbezüglich auch die ältere Generation in die Pflicht. „Bleiben Sie zu Hause“ und „die strengen Regeln sind einzuhalten“, lauteten seine eindringlichen Appelle. Die kommenden Wochen würden nicht einfach, aber jeder müsse seinen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus leisten.

Inzwischen läuft das öffentliche, gesellschaftliche und teilweise auch wirtschaftliche Leben im Minimal- bzw. Notbetrieb. Die Behörden haben ebenfalls zurückgeschaltet, im Landhaus war am Montag maximal ein Drittel der Mitarbeiter anwesend. Die Betreuung der Kinder durch die Eltern scheint ebenfalls zu funktionieren. So benötigten beispielsweise nur ganz wenige Schüler eine Aufsicht in der Schule. Nach wie vor stark frequentiert ist dafür die Gesundheitshotline 1450. Sie verzeichnet bis zu 2000 Anrufe täglich.

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