Niedergelassene Ärzte mahnen Maskenpflicht ein

VN / 26.06.2020 • 19:00 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Niedergelassene Ärzte mahnen Maskenpflicht ein
Die Infektionsordinationen verhinderten Corona in niedergelassenen Praxen. VN/STEURER

Patienten agieren zunehmend leichtfertig.

Dornbirn Corona ist noch nicht vorbei. Darüber dürfen auch die Lockerungen der vergangenen Wochen nicht hinwegtäuschen. Dass die Maskenpflicht in vielen Bereichen des täglichen Lebens gefallen ist, wurde von vielen besonders positiv aufgenommen. Damit verbunden scheint aber eine gewisse Nachlässigkeit, wie niedergelassene Ärzte und Ärztinnen offenbar vermehrt feststellen. Immer häufiger werden demnach Ordinationen ohne Mund-Nasen-Schutz betreten. „In den Praxen müssen jedoch weiterhin die strengen Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden“, betont Burkhard Walla, Vizepräsident der Ärztekammer und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte.

Kontrollierte Patientenströme

Er appelliert an die Patienten, das zu berücksichtigen, denn: „Ein solches Fehlverhalten setzt Ärzte, Praxispersonal und andere Patienten einem erhöhten Ansteckungsrisiko aus.“ Ärztekammerpräsident Michael Jonas verweist darauf, dass es neben einem korrekt sitzenden Mund-Nasen-Schutz ebenso einen generellen Mindestabstand von einem Meter einzuhalten gilt. Derzeit werden außerdem die meisten Ordinationen als Terminordination geführt, das heißt, Patientinnen und Patienten müssen telefonisch einen Termin vereinbaren. „Die telefonische Voranmeldung dient vor allem dazu, die Patientenströme zu kontrollieren und sicherzustellen, dass sich nicht zu viele Personen gleichzeitig in den Räumlichkeiten der Ordination aufhalten“, erklärt Burkhard Walla. Ohne diese Maßnahme wäre es zudem kaum möglich, den geforderten Mindestabstand zu gewährleisten.

Infrastruktur bleibt bestehen

Die allgemeinmedizinischen und fachärztlichen Ordinationen im niedergelassenen Bereich sind als wichtige Bestandteile der kritischen Infrastruktur eingestuft. In der Hochphase der Coronapandemie waren mehr als 50 Ordinationen aufgrund von Infektionen in Absonderung. Neuerlich notwendige Schließungen könnten laut Burkhard Walla zu großen Problemen in der medizinischen Versorgung führen, weil auch der Ambulanzbetrieb in den Krankenhäusern nach wie vor stark eingeschränkt ist. Sein dringendes Anliegen: „Wir fordern alle Patientinnen und Patienten auf, mitzuhelfen, die Ordinationen bestmöglich vom Coronavirus freizuhalten. Die Pandemie ist noch nicht vorbei, und wir müssen alle auf die eigene und die Gesundheit der anderen achten.“ Die zum Schutz der niedergelassenen Praxen zuletzt in Röthis eingerichtete Infektionsordination wird zwar, wie schon berichtet, mit Ende Juni geschlossen. Die Infrastruktur bleibt jedoch bestehen, um im Fall des Falles rasch wieder darauf zugreifen zu können.