Banges Warten auf Coronatest-Ergebnis

Nicht immer funktioniert die Vorgabe von drei Tagen.
dornbirn Mathias Schwabegger (28) ist einigermaßen aufgebracht. Seit Tagen wartet er auf das Ergebnis seines Coronatests. Am Montag hatte er sich wegen einschlägiger Symptome bei der Gesundheitshotline 1450 gemeldet, am Mittwoch erhielt er einen Testtermin, und heute, Freitag, soll er die Auswertung bekommen. „Aber nur vielleicht“, merkt Schwabegger an, genervt davon, dass es mit der vom Bund ausgegebenen Formel „24+24+24“ hinten und vorne nicht funktioniert. Der Ärger bezieht sich nicht auf seine Situation. „Ich komme damit klar“, sagt er.
Offenbar kein Einzelfall
Viel schwerer wiegt, dass Familie, Freunde und Arbeitskollegen ebenfalls so lange mit der Ungewissheit leben müssen. „Dieser Zustand ist für mich kaum zu ertragen“, legt Mathias Schwabegger seine Befindlichkeit im VN-Gespräch offen und kreidet der Politik leere Versprechungen an. Wo er sich, sollte der Test positiv ausfallen, angesteckt haben könnte, weiß Schwabegger nicht. In seinem Freundes- und Bekanntenkreis habe es keine bestätigten Covid19-Fälle gegeben. Er ist nicht der einzige mit dem Problem langer Wartezeiten, wie vonseiten des Infektionsteams bestätigt wird. Es gebe immer wieder solche Fälle.
24+24+24 will heißen: 24 Stunden bis der Test erfolgt, weitere 24 Stunden bis das Ergebnis vorliegt und dann noch einmal 24 Stunden, bis alle Kontaktpersonen ermittelt sind. So sollte es zumindest laufen, tut es aber scheinbar nicht immer. Bei Mathias Schwabegger zeigten sich am Sonntag erste Symptome einer möglichen Coronainfektion wie Fieber, Kopf- und Halsschmerzen. Am Montag kontaktierte er die Gesundheitshotline 1450, die ihn zum Test in der zentralen Testabnahmestelle in Röthis anmeldete. Am Dienstag früh erfolgte der Rückruf, den Schwabegger allerdings überhörte. Danach wollte er der Bitte um Rückruf nachkommen, trotz mehrmaliger Versuche erfolglos. Als er sich nochmals bei der 1450 meldete, klappte es zwar, eine Testung am Dienstag war laut Mathias Schwabegger jedoch nicht mehr möglich. Die konnte erst am Mittwoch durchgeführt werden. Ihm wurde angeraten, inzwischen zu Hause zu bleiben.
Rund 400 Tests pro Tag
Dass wegen dieser Verwicklungen nun Freunde und gut 50 direkte Arbeitskollegen buchstäblich „auf Nadeln sitzen“, wie es Schwabegger, der in der Projektentwicklung tätig ist, bildlich formuliert, erzürnt ihn und lässt ihn Begriffe wie „Testchaos“ in den Mund nehmen. Umso mehr hofft er, dass das Ergebnis des Coronatests tatsächlich heute, Freitag, vorliegt.
Derzeit liegen die Testkapazitäten bei rund 400 Tests pro Tag. Getestet wird an sieben Tagen die Woche. Wie das Land unlängst bekannt gab, sollen die Testkapazitäten für PCR-Tests sowie Antikörpertests nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden.