Neues Nachschlagewerk für Krisenzeiten

VN / 14.07.2020 • 11:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Neues Nachschlagewerk für Krisenzeiten
“Aufenthalte in der Natur erden uns”, weiß die langjährige Diplomatin und Buchautorin Gerlinde Manz-Christ. VN/Archiv

Ehemalige Diplomatin Gerlinde Manz-Christ verfasste ein neues Buch. Für sie stellt die Natur die beste Therapeutin in vielen Lebensfragen dar.

Triesen, Schruns „Ankommen. Aufatmen. Sich selbst wiederfinden durch Naturverbundenheit.“ So lautet der Titel eines neuen Nachschlagewerks, mit dem die Autorin den Nerv Krisengeplagter treffen will. Ansprechen will sie dabei vor allem Menschen, die auf der Suche nach Ruhe, Sicherheit und mehr Zufriedenheit sind. Der vorübergehende Lock-down während der Pandemie und die Kontaktbeschränkungen hätten viele Menschen bewegt, innerlich wie äußerlich, meint Gerlinde Manz-Christ, die die Zeilen verfasst hat und als Beraterin für Führungskräfte sowie Naturführerin und ärztlich geprüfte Gesundheitsexpertin tätig ist. Darüber hinaus engagiert sich die 60-Jährige, deren Mutter aus Schruns stammt, als Montafoner Markenbotschafterin und lädt als „Naturdiplomatin“ für den Montafon Tourismus zu Exkursionen in das Europaschutzgebiet Wiegensee und Waldbaden in Gargellen.

Schruns bleibt wichtigster Anker

Doch zurück zum Buch. „Selten waren so viele Spaziergänger und Jogger in der Natur unterwegs wie in dieser Zeit. Kein Wunder: Aufenthalte in der Natur erden uns. Die Natur schenkt uns Kraft und verhilft uns in unsere innere Mitte. In Zeiten großer Unsicherheit wie dies gerade in der Coronakrise vielfach der Fall ist, sehnen sich die Menschen danach.“

Manz-Krist, für die Schruns „der wichtigste Anker“ in ihrem Leben darstellt und die ihr Büro im benachbarten Liechtenstein betreibt, sieht sich als langjährige Diplomatin seit jeher in der Rolle einer Brückenbauerin: „Und zwar zwischen Staaten, Kulturen, Meinungen, aber auch zwischen Mensch und Natur und schließlich zwischen dem Menschen und sich selbst.“ Genau darauf geht die Autorin in ihrem Buch ein und gibt vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen Tipps, wie sich die Kraft der Natur gewinnbringend nutzen lässt. Für sie steht jedenfalls fest: „Die Natur ebnet den Weg zur Klarheit. Die Sehnsüchte, die wir spüren, sind die Dinge, die gelebt werden wollen“, betont Manz-Christ. „Wenn wir in die Natur gehen, erinnern wir uns an diese Sehnsüchte. Die Zeit in der Natur bringt uns also näher zu uns selbst. Und ebnet so den Weg zu mehr Klarheit über Bedürfnisse und Bedingungen, über Potenziale und Perspektiven.“ Krisen wie die aktuelle Pandemie würden einen Wendepunkt darstellen und sowohl Unternehmen als auch Menschen die Chance zum Wandel bieten. „Wir können die äußeren Umstände derzeit nicht ändern, wohl aber unsere innere Haltung, um mit ihnen gut zurecht zu kommen“, erzählt die Autorin („Meine Mutter hat zu Hause ausschließlich Muntafunerisch gesprochen und hat es sogar meinem Vater, einem gebürtigen Wiener, beigebracht“) in breitem Montafoner Dialekt. „Und diese angesprochene innere Haltung ist meiner Meinung nach auch der Schlüssel zum persönlichen Glück, zu mehr Zufriedenheit und Gelassenheit.“ 

Hilfe und Tipps für Digitalgestresste

Während ihres Rückzugs aus der gewohnten Umgebung würden Teilnehmer im Rahmen einer Beratung oft darüber philosophieren, wie Erfolg im Beruf und das Leben entspannter, gesünder und mit mehr Sinn möglich sei, erinnert sich die einstige Diplomatin an Gespräche als Beraterin. Mit dem Montafon fühlt sich Manz-Christ tief verwurzelt. „Bevor ich im diplomatischen Dienst auf der ganzen Welt zu Hause war, durfte ich als Kind viel Zeit bei meinen Großeltern in den Montafoner Bergen verbringen.“ Jetzt kehrt sie dorthin zurück und versucht, Digitalgestressten bei der Suche nach ihrer inneren Mitte zu helfen.