Neuinfektion im nur kurz coronafreien Bezirk Feldkirch

Gelassenheit statt Angst in Tourismusbetrieben.
Schruns Was tun Urlauber, wenn sie in ihrem Feriendomizil plötzlich Anzeichen einer möglichen Coronainfektion an sich wahrnehmen? „Sie werden das wohl kaum an der Rezeption melden, sondern so schnell wie möglich abreisen“, vermutet Heike Ladurner-Strolz, Landesvorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) und Betreiberin des Hotels Zimba in Schruns. „Denn“, spinnt sie den Faden weiter, „wer will schon in einem Hotel zwei Wochen in Quarantäne?“ Die wäre, wie berichtet, fällig, sollte ein Gast, ob ausländisch oder einheimisch, während des Urlaubs positiv auf das Coronavirus getestet werden. Die Kosten dafür müsste der Betroffene selbst tragen. Niemand hofft, dass dieser Fall zur Realität wird, denn insgesamt besteht Zufriedenheit mit den Regelungen für den Tourismussommer. „Die Situation ist, wie sie ist“, merkt Heike Ladurner-Strolz fast schon ergeben an.
Disziplin als Um und Auf
Auf Ersuchen der heimischen Tourismuswirtschaft wurden die bundesweit gültigen Empfehlungen vom Land noch einmal und speziell für Vorarlberg zusammengefasst. „Jetzt haben wir ein Papier, mit dem wir arbeiten können“, sagt Ladurner-Strolz. Vorher mussten die Informationen oft mühsam auf verschiedenen Webseiten zusammengesucht werden, was zuweilen für viel Ärger sorgte. Markus Kegele, Betreiber des Hotels Mondschein in Stuben und neuer Sprecher der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer, legt den Kolleginnen und Kollegen zudem die Webseite www.sichere-gastfreundschaft.at ans Herz, die jeweils tagesaktuell informiert. Um gut durch diesen ungewöhnlichen Sommer zu kommen, ist für ihn Disziplin das Um und Auf. „Die müssen aber alle einhalten: Urlauber, Mitarbeiter und Unternehmer“, betont Kegele. Den anfragenden Gästen wird schon im Bestätigungsschreiben mitgeteilt, dass bei Auftreten von Covidsymptomen zu Hause eine kostenlose Stornierung des Aufenthalts möglich ist. „Dann sollten Gäste wirklich nicht anreisen“, wird Markus Kegele deutlich, und deshalb sei es wichtig, das im Vorhinein zu kommunizieren. Bis jetzt habe er aber noch keinen solchen Fall gehabt.

Tests schaffen Sicherheit
Trotz aller Probleme sieht Heike Ladurner-Strolz diesen Sommer, der so gar kein normaler für ihre Branche ist, gelassen. „Auch für die Gäste ist Corona ein Thema“, weiß sie aus zahlreichen Rückmeldungen. Das bestärkt sie in der Annahme, dass von deren Seite ebenfalls entsprechend sorgfältig gehandelt wird. Für die Mitarbeiter sieht die Hotelchefin durch die wöchentlichen Testungen eine gewisse Sicherheit gegeben. Das oftmals als unangenehm beschriebene Abstrich-Prozedere bezeichnet sie als das kleinere Übel. Ein Infektionsfall im Betrieb hätte weitreichendere Konsequenzen, und die wollen alle nach Möglichkeit vermeiden.
Wieder Neuinfektion
Eine Neuinfektion wird aus dem am Mittwoch noch coronafreien Bezirk Feldkirch gemeldet. Bei der Neuinfektion handelt es sich um eine in Koblach wohnhafte Mitarbeiterin des Sozialzentrums in Altach. Laut Auskunft des Landes waren aber keine weiteren Absonderungen notwendig, weil der letzte Arbeitstag der Mitarbeiterin schon länger zurückliegt.
Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.