Noch kein Umschalten der Corona-Ampel

Einstufungskommission wird Lage heute neu beurteilen.
bregenz Sieben-Tage-Inzidenz: ein sperriger Begriff, im Zusammenhang mit dem Coronavirus jedoch ein zentraler Wert. Er bildet nämlich die Infektionsfälle der vergangenen sieben Tage pro 100.000 Einwohner ab, wobei der kritische Bereich bei über 20 Fällen erreicht ist. Von der Sieben-Tage-Inzidenz ist außerdem abhängig, in welcher Farbe die seit Anfang September im Probebetrieb laufende Corona-Ampel leuchtet. Das Warnsystem verfügt über die Farben Grün, Gelb, Orange und Rot. In Vorarlberg steht die Ampel derzeit landesweit auf Grün und das ohne jedwede Schattierungen. Dabei steigen auch hier die Infektionen täglich an, und zumindest der Bezirk Dornbirn würde mit aktuell 38 Fällen im veranschlagten Zeitraum die Kriterien für eine Schaltung auf Gelb erfüllen.
Neubewertung am Abend
Die politisch Verantwortlichen im Landhaus sahen zumindest am Montag aber noch keinen Anlass, an der Corona-Ampel zu drehen. Am Abend fand die erste Sitzung der Einstufungskommission statt. “Da mit der Sieben-Tage-Inzidenz nur einer der vier maßgeblichen Indikatoren angesprungen ist, hat die Kommission auf eine Umstufung der Ampel verzichtet”, erklärte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher auf VN-Nachfrage. Die Infektionsketten seien beim Großteil der Infizierten rasch zu eruieren. Eine weitere Sitzung der Einstufungskommission wird am Dienstagabend stattfinden. Dann könnte es durchaus sein, dass die Corona-Ampel etwa im Bezirk Dornbirn von Grün auf Gelb springt. Diese Entscheidung obliegt dem jeweiligen Leiter des Infektionsteams. Diese Funktion teilen sich Andreas Mischak und Gerda Frick. Daneben gehören der Einstufungskommission noch Landessanitätsdirektor Wolfgang Grabher, Gesundheitsexperte Armin Fidler sowie als Vertreter der niedergelassenen Ärzte entweder Robert Spiegel oder Michael Jonas an.
Bei der österreichischen Corona-Ampel werden vier Kriterien beobachtet: Übertragbarkeit, Quellensuche, Ressourcen im Gesundheitswesen sowie Testungen und Testkapazitäten. In allen Bereichen sieht sich Vorarlberg gut aufgestellt. Diese vier Indikatoren werden täglich vom Landeseinstufungsteam beobachtet. Zeichnet sich eine gravierende Veränderung ab, berät das Einstufungsteam und gibt eine Empfehlung ab, ob die Einstufung auf der Corona-Ampel verändert und mit welchen Maßnahmen dies verbunden werden soll. Sollte Vorarlberg sich für eine Änderung aussprechen, wird die Bundeskommission einberufen und die Empfehlung nochmals diskutiert. Kommen beide Gremien zur selben Empfehlung, schaltet die Gesundheitsbehörde die Ampel um.
Derzeit sind es laut Rüscher vor allem Partys, die zu den steigenden Infektionszahlen beitragen. Sie wünscht sich, dass auch in Innenräumen, wo sich viele Menschen tummeln und ein Abstandhalten schwer möglich ist, wieder freiwillig Maske getragen wird.
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