Roter Erdrutschsieg in Hard

VN / 13.09.2020 • 21:51 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Roter Erdrutschsieg in Hard
Martin Staudinger wurde im Engel von seinen Anhängern gefeiert. VN/SERRA

Evi Mair (ÖVP) muss gegen Martin Staudinger in die Stichwahl.

Hard Um 12.54 Uhr warf die letzte Wählerin ihre Wahlkarte in den Briefkasten beim Rathaus. Vier Minuten später schritt der letzte Wähler eben dort an die Wahlurne. Um 13 Uhr sperrten die Wahllokale zu. Danach war Warten angesagt. Die amtierende Bürgermeisterin Evi Mair (Harder Volkspartei und Parteifreie) trat erst kurz vor 19 Uhr vor die Presse. Hard sicherte sich damit den Titel für die zweitletzte Gemeinde in Vorarlberg, die mit dem Auszählen fertig wurde. Das Ergebnis überraschte viele.

Erste inoffizielle Zahlen sickerten bereits gegen 15.30 Uhr durch. Knappe 35 Prozent für SPÖ-Landesvorsitzenden Martin Staudinger und 31 Prozent für die Amtsinhaberin, hieß es zu diesem Zeitpunkt. Daran sollte sich in der Folge nicht mehr viel ändern. Das Endergebnis lautete: 35,4 Prozent für Staudinger, 32,79 Prozent für Mair und 19,27 Prozent für Eva Hammerer (Grünes Hard).

“Brutal”

“Meine Erwartungen wurden mehrfach übertroffen. Brutal, brutal, brutal”, sagte Martin Staudinger in einer ersten Reaktion. “Dass ich gleich mehr Stimmen bekomme  als die amtierende Bürgermeisterin, ist natürlich ein extrem deutliches Signal, dass Hard eine Veränderung will.” In den kommenden zwei Wochen gehe es nun darum, die rund 70 Prozent der Harder, die für eine Veränderung gestimmt hätten, zu überzeugen “dass Martin Staudinger der ist, der für diese Veränderung” stehe.

Mit einer Stichwahl hätte sie gerechnet, betonte Evi Mair. “Das war für mich ganz klar.” Überrascht sei sie allerdings davon, dass Staudinger ihr Herausforderer sein wird. “Da bin ich ganz ehrlich. Rein vom Gefühl her, hätte ich gesagt Grün.” Sie stelle sich der Herausforderung und hoffe, “dass die Harderinnen und Harder das wertschätzen, was ich bisher an Leistung erbracht habe”. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl müsse man sportlich sehen, meinte Eva Hammerer von den Grünen. Dafür sei das Ergebnis der Gemeindevertretungswahl (23,56 Prozent) für die Grünen ein Superergebnis. “Alle Parteien haben an Martin Staudinger verloren, nur wir nicht. Wir haben fast fünf Prozent dazu gewonnen. Das war das, was ich mir erhofft habe.”

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