Erfolgreiches VN- und VOL-Wahlstudio

VN / 13.09.2020 • 20:00 Uhr / 5 Minuten Lesezeit
Sieben Stunden lang wurde aus dem Wahlstudio rasch und kompetent informiert. <span class="copyright">VN/Paulitsch</span>
Sieben Stunden lang wurde aus dem Wahlstudio rasch und kompetent informiert. VN/Paulitsch

Zu Spitzenzeiten verfolgten rund 12.000 Zuseher die Wahlsondersendung.

Um Punkt 12 Uhr eröffnete VN-Chefredakteur Gerold Riedmann auf VN.at und VOL.at die Sondersendung zur Gemeindewahl 2020. Gemeinsam mit VOL-Chefredakteur Marc Springer sowie Birgit Entner-Gerhold (VN-Innenpolitik) und Magdalena Raos (VN-Außenpolitik) brachte er die Zuseherinnen und Zuseher sieben Stunden lang nicht nur, was die Wahlergebnisse betraf, auf den aktuellsten Stand. Zahlreiche Gäste gaben zudem ihre Ansichten und Einschätzungen zu einem Urnengang ab, der coronabedingt unter besonderen Vorzeichen stand. VN-Kommentatorin und Politologin Kathrin Stainer-Hämmerle lieferte zu den Ergebnissen und anderen Themen punktgenaue Analysen. Zu Spitzenzeiten verfolgten 12.000 Personen die Wahlsondersendung.

Schnell geschaltet

Die Wahlsondersendung war noch keine halbe Stunde alt, als das erste Gemeindeergebnis hereinkam. Es handelte sich um Dünserberg, wo 91 der 112 Berechtigten wählten. Wer im Bürgermeistersessel Platz nehmen wird, muss sich allerdings erst weisen. Da nur eine Liste zu Wahl angetreten ist, erfolgt die Wahl des Gemeindchefs durch die Gemeindevertretung. Amtierender Bürgermeister ist Walter Rauch. Schnell ging es auch in Stallehr. Kurz nach Mittag war die Stimmenauszählung beendet und Matthias Luger im Amt bestätigt. Und als erste erfuhren die VN.at- und VOL.at-User auch, dass der Langzeitbürgermeister von Lech, Ludwig Muxel, gegen seinen Herausforderer Stefan Jochum in eine Stichwahl muss. Die Überraschung: Mit 47,6 Prozent lag Jochum sogar deutlich vor Muxel, der es auf 35,4 Prozent brachte.

Engere Bindung

Eine Besonderheit kleinerer Gemeinden ist die meist sehr hohe Wahlbeteiligung. Oft erreicht sie 80 und mehr Prozent. Der Historiker und Analyst, Wolfgang Weber, gab darauf eine klare Antwort: “In kleinen Kommunen ist die Bindung der Politik an die Bevölkerung noch eine engere.” Apropos Coronapandemie: Wie Weber im Gespräch mit VN-Redakteurin Birgit Entner-Gerhold berichtete, wurde eine Wahl einmal unter noch schwierigeren Bedingungen geschlagen, nämlich im Jahre 1919, als die Spanische Grippe wütete. So gesehen, war die Absage der Gemeindewahlen im März eine Premiere.

Am Wahlsonntag waren rund 100 Mitarbeiter von VN und VOL.at im Einsatz.
Am Wahlsonntag waren rund 100 Mitarbeiter von VN und VOL.at im Einsatz.

Wahlbus unterwegs

Um Stimmungsberichte aus allen Teilen des Landes liefern zu können, wurde auch ein Wahlbus startklar gemacht. VOL.at-Chefreporter Pascal Pletsch kurvte damit quer durch Vorarlberg, machte da und dort Halt und lieferte bereits erste Ein- und Ausblicke von Wahlwerbern frei Haus. Insgesamt waren über 100 VN- und VOL-Redakteurinnen und Redakteure unterwegs, um per Liveticker oder in der Wahlsondersendung vom aktuellen Geschehen in den Gemeinden zu berichten.

Reporter Pascal Pletsch war mit dem Wahlbus unterwegs.
Reporter Pascal Pletsch war mit dem Wahlbus unterwegs.

Transparenz

Erstmals bei dieser Gemeindewahl gab es zwei Stimmzettel, einen für die Parteienwahl und einen für die Bürgermeister-Direktwahl. VN-Kommentator und Rechtsexperte Peter Bußjäger bezeichnete dies als Vorteil für die Transparenz. Einheitslisten sind für ihn hingegen demokratiepolitisch nicht ideal. Es könne aber auch niemand gezwungen werden, politisch aktiv zu sein, meinte Bußjäger bei seinem Auftritt im VN-Wahlstudio.

Angst im Nacken

Die Zahl der Briefkartenwähler war, wie berichtet, noch nie so hoch wie bei diesem Urnengang. Zugeschrieben wird das dem Coronavirus und den wieder steigenden Infektionszahlen. Auch Armin Fidler, Gesundheitsexperte und Vertreter des Landes Vorarlberg in der Ampelkommission des Bundes, nützte diese Möglichkeit. Die Absage im März hält er für gerechtfertigt, denn im März habe Angst regiert.

E-Voting

Der Briefwahl wurde in zahlreichen Stellungnahmen ein wichtiger Stellenwert eingeräumt. Landeshauptmann Markus Wallner beispielsweise sprach von einer Intensivierung dieses Angebots, das offenbar vor allem ältere Personen nützten, für Peter Bußjäger ist wiederum das E-Voting die Zukunft.

Werbetrommel

Werner Huber war jahrelang Gemeindechef in Götzis. Er kennt das politische Geschäft in- und auswendig, weiß um die Stolpersteine, die auf dem Weg zu Entscheidungen liegen können und das teilweise kärgliche Gehalt bei hoher Verantwortung. Dennoch rührte er im VN-Wahlstudio kräftig die Werbetrommel für das Amt des Bürgermeisters. “Bürgermeister zu sein ist eine spannende Aufgabe”, sagte er mit Überzeugung in der Stimme und im Blick. Ein Bürgermeister lerne nämlich täglich dazu.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.