Erstkommunion: Zu einem Teil der Kirche geworden

VN / 20.09.2020 • 16:30 Uhr / 4 Minuten Lesezeit
Für die Mädchen und Buben in den ersten Reihen war es ein großer und schöner Tag. <span class="copyright">VN/Lerch</span>
Für die Mädchen und Buben in den ersten Reihen war es ein großer und schöner Tag. VN/Lerch

In Sulz wurde das im April verschobene Fest jetzt nachgeholt.

Sulz Treffender hätte das Begrüßungslied wohl nicht ausfallen können. „Gott sei Dank sind heute alle da“, schallte es stimmlich herzhaft durch den Innenraum der Pfarrkirche Sulz. Alle konnten zwar nicht da sein, weil pro Familie coronabedingt nur acht Begleitpersonen zugelassen waren, der Freude, dass die Erstkommunion doch stattfinden konnte, tat das keinen Abbruch. Auch die Masken, die beim Ein- und Ausmarsch getragen werden mussten, trübten die Beschwingtheit nicht. So mancher dachte dennoch wehmütig an vergangene Jahre, als noch die Musikkapelle aufspielte und eine Agape gereicht wurde. Beides fiel diesmal aus. Nach dem Gruppenfoto zerstreute sich alles in alle Winde.

Abstand großzügig bemessen

Dafür war wenigstens der Wettergott mit den Erstkommunikanten im Bunde. Während sich andernorts der Tag noch träge die Nebelfetzen abstreifte, war über der Pfarrkirche Sulz schon die Sonne aufgegangen und sorgte für angenehme Temperaturen. So konnten die Kinder ihre adretten Festgewänder ohne dicke Jacken darüber ausführen. Während sich die Kirchenbesucher vor dem Gotteshaus folgsam in Listen eintrugen, sammelten sich die 19 Erstkommunikanten bei der Volksschule. Dann ihr großer Auftritt: Gemeinsam mit Pfarrer Cristinel Dobos und den Ministranten defilierten die Kinder an ihren Familien und Verwandten vorbei, hin zum Altar. Der Abstand zwischen ihnen war coronakonform großzügig bemessen. Die Kirchentür blieb offen, zwecks Belüftung.

Kerze und Kreuz

Wochenlang hatten sich die Kinder auf diesen Tag vorbereitet, ihn geradezu herbeigesehnt. Was sie an kleinen Beiträgen selbst einbrachten, ging ihnen flüssig von den Lippen. „Wir sind ein Teil der Kirche“ lautete das Motto. Als sie zum ersten Mal die Hostie aus der Hand von Pfarrer Dobos entgegennehmen durften, hatte es sich erfüllt. „Gott kam spät, aber er kam“, meinte eine ältere Dame und schmunzelte. Zum Abschluss gab es ein kleines geweihtes Holzkreuz. Pfarrer Cristinel Dobos bedankte sich noch bei allen Beteiligten und Helfern. Es sei nicht einfach gewesen, nach der Verschiebung eine Lösung zu finden. Trotzdem ist es gelungen, und die Kinder trugen Kerze und Kreuz stolz aus der Kirche hinaus. Auch Noah Stückler strahlte. Wie seine Eltern, Petra und Christoph, war der Bub froh, dass „es endlich geklappt hat“.

Rund 2500 Mädchen und Buben mussten heuer lange auf die Erstkommunion warten. Seit Anfang September werden die Feiern durchgeführt. Gleiches gilt für Firmungen, denen Corona ebenfalls einen gründlichen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.

Pfarrer Cristinel Dobos hielt die Messfeier.
Pfarrer Cristinel Dobos hielt die Messfeier.
Noah Stückler mit seiner Familie: Bei allen war die Freude an dieser verspäteten Feier groß.
Noah Stückler mit seiner Familie: Bei allen war die Freude an dieser verspäteten Feier groß.
Die Pfarrkirche war gut besucht, aber mit Sicherheit nicht überbelegt.
Die Pfarrkirche war gut besucht, aber mit Sicherheit nicht überbelegt.

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